Er thut fast eben die Dienste, als der vorhergehen- de, nur daß er blos die Oberleffze regiert.
§. 24. Einige den Leffzen gemeine Muskeln.
Der gemeinschaftliche Leffzenaufheber(l) ent- steht in ziemlich grosser Fläche unterhalb dem Loche (m) des, unterhalb der Augenhöle laufenden Nerven, aus dem Grübchen des Kieferknochens über den Zahnlöchern des Hundes- und ersten Schneidezahnes, und hierauf ein- werts, und wie ich oft gesehen (n) mit gedoppelten oder dreifachen (o) Anfange: hierauf läuft er fast gerade her- nieder, er wird schmäler, und vereinigt sich zum Theil mit dem runden Leffzenmuskel (p) theils aber mit dem Dreiekkigen (q). Auch der Jochmuskel hängt mit ihm zusammen (r), er wird von selbigem bedekkt, und er be- dekkt den Trompetermuskel wieder (s). Er hebt die Oberleffze und das Kinn in die Höhe, er schliesset den of- fenstehenden Mund zu, und erhebt die Wange, welche in der Betrübniß niedersinkt, in dem Affekte der Freude wieder.
Der Lachmuskel(t) entsteht nicht vom Knochen, sondern von den verirrten Fasern des breitesten Halsmu- skels, oder von der fächrigen und festen Bekleidung des
Käu-
(l)[Spaltenumbruch]
Der Vierte FALLOPII. Sol- ches hat auch EUSTACHIUS t. 41. f. 1. 3. levator anguli oris ALBIN p. 155. Les canins WINSLOW n. 561. einfach COURCELLES t. 2. H. SANTORIN t. l.
(t)IDEM t. I. n. COURCEL- LES t. I. L. WEITBRECHT Comm Acad. Petrop. Tom. 9. PARSONS of physiogn. T. I. r. GAUTIER Tab. I. wird aber mehr für einen Muskel gehalten. ALBINUS p. 194.
D 5
I. Abſchnitt. Das Kauen.
Er thut faſt eben die Dienſte, als der vorhergehen- de, nur daß er blos die Oberleffze regiert.
§. 24. Einige den Leffzen gemeine Muſkeln.
Der gemeinſchaftliche Leffzenaufheber(l) ent- ſteht in ziemlich groſſer Flaͤche unterhalb dem Loche (m) des, unterhalb der Augenhoͤle laufenden Nerven, aus dem Gruͤbchen des Kieferknochens uͤber den Zahnloͤchern des Hundes- und erſten Schneidezahnes, und hierauf ein- werts, und wie ich oft geſehen (n) mit gedoppelten oder dreifachen (o) Anfange: hierauf laͤuft er faſt gerade her- nieder, er wird ſchmaͤler, und vereinigt ſich zum Theil mit dem runden Leffzenmuſkel (p) theils aber mit dem Dreiekkigen (q). Auch der Jochmuſkel haͤngt mit ihm zuſammen (r), er wird von ſelbigem bedekkt, und er be- dekkt den Trompetermuſkel wieder (s). Er hebt die Oberleffze und das Kinn in die Hoͤhe, er ſchlieſſet den of- fenſtehenden Mund zu, und erhebt die Wange, welche in der Betruͤbniß niederſinkt, in dem Affekte der Freude wieder.
Der Lachmuſkel(t) entſteht nicht vom Knochen, ſondern von den verirrten Faſern des breiteſten Halsmu- ſkels, oder von der faͤchrigen und feſten Bekleidung des
Kaͤu-
(l)[Spaltenumbruch]
Der Vierte FALLOPII. Sol- ches hat auch EUSTACHIUS t. 41. f. 1. 3. levator anguli oris ALBIN p. 155. Les canins WINSLOW n. 561. einfach COURCELLES t. 2. H. SANTORIN t. l.
(t)IDEM t. I. n. COURCEL- LES t. I. L. WEITBRECHT Comm Acad. Petrop. Tom. 9. PARSONS of phyſiogn. T. I. r. GAUTIER Tab. I. wird aber mehr fuͤr einen Muſkel gehalten. ALBINUS p. 194.
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I. Abſchnitt. Das Kauen.
Er thut faſt eben die Dienſte, als der vorhergehen-
de, nur daß er blos die Oberleffze regiert.
§. 24.
Einige den Leffzen gemeine Muſkeln.
Der gemeinſchaftliche Leffzenaufheber (l) ent-
ſteht in ziemlich groſſer Flaͤche unterhalb dem Loche (m)
des, unterhalb der Augenhoͤle laufenden Nerven, aus dem
Gruͤbchen des Kieferknochens uͤber den Zahnloͤchern des
Hundes- und erſten Schneidezahnes, und hierauf ein-
werts, und wie ich oft geſehen (n) mit gedoppelten oder
dreifachen (o) Anfange: hierauf laͤuft er faſt gerade her-
nieder, er wird ſchmaͤler, und vereinigt ſich zum Theil
mit dem runden Leffzenmuſkel (p) theils aber mit dem
Dreiekkigen (q). Auch der Jochmuſkel haͤngt mit ihm
zuſammen (r), er wird von ſelbigem bedekkt, und er be-
dekkt den Trompetermuſkel wieder (s). Er hebt die
Oberleffze und das Kinn in die Hoͤhe, er ſchlieſſet den of-
fenſtehenden Mund zu, und erhebt die Wange, welche
in der Betruͤbniß niederſinkt, in dem Affekte der Freude
wieder.
Der Lachmuſkel (t) entſteht nicht vom Knochen,
ſondern von den verirrten Faſern des breiteſten Halsmu-
ſkels, oder von der faͤchrigen und feſten Bekleidung des
Kaͤu-
(l)
Der Vierte FALLOPII. Sol-
ches hat auch EUSTACHIUS t. 41.
f. 1. 3. levator anguli oris ALBIN
p. 155. Les canins WINSLOW n.
561. einfach COURCELLES t. 2.
H. SANTORIN t. l.
(m) SANTORIN T. 1. 0.
(n) ALBIN tab XI. f. 12. 13.
(o) COURCELLES tab. I. h. h. h.
(p) ALBIN p. 156 & ic. cit.
(q)
IDEM ibid. & ic. cit. WINS-
LOW ibid.
(r) COURCELLES.
(s) SANTORIN.
(t) IDEM t. I. n. COURCEL-
LES t. I. L. WEITBRECHT
Comm Acad. Petrop. Tom. 9.
PARSONS of phyſiogn. T. I. r.
GAUTIER Tab. I. wird aber
mehr fuͤr einen Muſkel gehalten.
ALBINUS p. 194.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/77>, abgerufen am 22.12.2024.
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