Dadurch wird die Oberleffze (q) in die Höhe gehoben und der Mund geöffnet.
Der andere, oder besondere Hebemuskel der Oberleffze(r) entsteht von dem untern und inwendigen Rande der Augenhöle, neben dem vorigen, ist entweder einfach, oder gedoppelt (s), läuft einwerts herab, durch- kreuzt den vorhergehenden Muskel, mit welchem er sich dennoch auch vermischt und breitet sich an der Oberleffze aus. Er ist breit und kurz, hebt diese Leffze in die Höhe, und zieht zugleich den Mund nach aussen zu.
Es geschicht nicht eben selten, daß ein dergleichen zweeter Muskel, näher (t) an den Knochen, inwendig an dem gemeinschaftlichen Hebemuskel, von welchem wir so gleich reden wollen, von dem insonderheit sogenannten Kieferknochen, unterhalb dem, unter der Augenhöle be- findlichen Loche entspringt, und sich in den runden Leff- zenmuskel wirft.
Wir haben von dem Faserpakke an anderm Orte ge- redet (u), welches sich von dem runden Muskel der Au- genlieder, in das Fett, in gedoppelter, oder gar dreifa- cher Gestalt, verbreitet.
§. 23. Die Jochmuskeln. (zygomatici.)
Der grosse, von Jedermann dafür erkannte, Joch- muskel, entsteht aus der Vorderfläche des Bakkenkno-
chens
(q)[Spaltenumbruch]ALBINI p. 152. Tab. XI. f. SANTORIN S. g.
(r)ALBIN p. 153. T. I. XI. f. 10. c. f. COWPER tab. 21. 22. n. 24. SANTORIN tab. I. R. COURCEL- LES F. auswendig EUSTACH ibid. Autre portion de l'incifif. WINS- LOW n. 563. N. 2. Cl. LIEUTAUD.
(s)[Spaltenumbruch]ALBIN.
(t) Jst dieses der kleine runde Muskel aus der Höle des Wangen- knochens, bei dem HABICOT D. V. Leit. 10.
(u)ALBIN tab. l. t. XI. g. SAN- TORIN c. LIEUTAUD p. 164.
Add.
D 4
I. Abſchnitt. Das Kauen.
Dadurch wird die Oberleffze (q) in die Hoͤhe gehoben und der Mund geoͤffnet.
Der andere, oder beſondere Hebemuſkel der Oberleffze(r) entſteht von dem untern und inwendigen Rande der Augenhoͤle, neben dem vorigen, iſt entweder einfach, oder gedoppelt (s), laͤuft einwerts herab, durch- kreuzt den vorhergehenden Muſkel, mit welchem er ſich dennoch auch vermiſcht und breitet ſich an der Oberleffze aus. Er iſt breit und kurz, hebt dieſe Leffze in die Hoͤhe, und zieht zugleich den Mund nach auſſen zu.
Es geſchicht nicht eben ſelten, daß ein dergleichen zweeter Muſkel, naͤher (t) an den Knochen, inwendig an dem gemeinſchaftlichen Hebemuſkel, von welchem wir ſo gleich reden wollen, von dem inſonderheit ſogenannten Kieferknochen, unterhalb dem, unter der Augenhoͤle be- findlichen Loche entſpringt, und ſich in den runden Leff- zenmuſkel wirft.
Wir haben von dem Faſerpakke an anderm Orte ge- redet (u), welches ſich von dem runden Muſkel der Au- genlieder, in das Fett, in gedoppelter, oder gar dreifa- cher Geſtalt, verbreitet.
§. 23. Die Jochmuſkeln. (zygomatici.)
Der groſſe, von Jedermann dafuͤr erkannte, Joch- muſkel, entſteht aus der Vorderflaͤche des Bakkenkno-
chens
(q)[Spaltenumbruch]ALBINI p. 152. Tab. XI. f. SANTORIN S. g.
(r)ALBIN p. 153. T. I. XI. f. 10. c. f. COWPER tab. 21. 22. n. 24. SANTORIN tab. I. R. COURCEL- LES F. auswendig EUSTACH ibid. Autre portion de l’incifif. WINS- LOW n. 563. N. 2. Cl. LIEUTAUD.
(s)[Spaltenumbruch]ALBIN.
(t) Jſt dieſes der kleine runde Muſkel aus der Hoͤle des Wangen- knochens, bei dem HABICOT D. V. Leit. 10.
(u)ALBIN tab. l. t. XI. g. SAN- TORIN c. LIEUTAUD p. 164.
Add.
D 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0075"n="55"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Das Kauen.</hi></fw><lb/>
Dadurch wird die Oberleffze <noteplace="foot"n="(q)"><cb/><hirendition="#aq">ALBINI p. 152. Tab. XI. f.<lb/>
SANTORIN S. g.</hi></note> in die Hoͤhe gehoben<lb/>
und der Mund geoͤffnet.</p><lb/><p>Der andere, oder <hirendition="#fr">beſondere Hebemuſkel</hi> der<lb/><hirendition="#fr">Oberleffze</hi><noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">ALBIN p. 153. T. I. XI. f. 10.<lb/>
c. f. COWPER tab. 21. 22. n. 24.<lb/>
SANTORIN tab. I. R. COURCEL-<lb/>
LES F.</hi> auswendig <hirendition="#aq">EUSTACH ibid.<lb/>
Autre portion de l’incifif. WINS-<lb/>
LOW n. 563. N. 2. Cl. LIEUTAUD.</hi></note> entſteht von dem untern und inwendigen<lb/>
Rande der Augenhoͤle, neben dem vorigen, iſt entweder<lb/>
einfach, oder gedoppelt <noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">ALBIN.</hi></note>, laͤuft einwerts herab, durch-<lb/>
kreuzt den vorhergehenden Muſkel, mit welchem er ſich<lb/>
dennoch auch vermiſcht und breitet ſich an der Oberleffze<lb/>
aus. Er iſt breit und kurz, hebt dieſe Leffze in die Hoͤhe,<lb/>
und zieht zugleich den Mund nach auſſen zu.</p><lb/><p>Es geſchicht nicht eben ſelten, daß ein dergleichen<lb/>
zweeter Muſkel, naͤher <noteplace="foot"n="(t)">Jſt dieſes der kleine runde<lb/>
Muſkel aus der Hoͤle des Wangen-<lb/>
knochens, bei dem <hirendition="#aq"><hirendition="#g">HABICOT</hi><lb/>
D. V. Leit.</hi> 10.</note> an den Knochen, inwendig an<lb/>
dem gemeinſchaftlichen Hebemuſkel, von welchem wir ſo<lb/>
gleich reden wollen, von dem inſonderheit ſogenannten<lb/>
Kieferknochen, unterhalb dem, unter der Augenhoͤle be-<lb/>
findlichen Loche entſpringt, und ſich in den runden Leff-<lb/>
zenmuſkel wirft.</p><lb/><p>Wir haben von dem Faſerpakke an anderm Orte ge-<lb/>
redet <notexml:id="f09"next="#f10"place="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">ALBIN tab. l. t. XI. g. SAN-<lb/>
TORIN c. LIEUTAUD p.</hi> 164.<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Add.</hi></fw></note>, welches ſich von dem runden Muſkel der Au-<lb/>
genlieder, in das Fett, in gedoppelter, oder gar dreifa-<lb/>
cher Geſtalt, verbreitet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 23.<lb/><hirendition="#b">Die Jochmuſkeln.</hi> (<hirendition="#aq">zygomatici.</hi>)</head><lb/><p>Der <hirendition="#fr">groſſe,</hi> von Jedermann dafuͤr erkannte, <hirendition="#fr">Joch-<lb/>
muſkel,</hi> entſteht aus der Vorderflaͤche des Bakkenkno-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">chens</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[55/0075]
I. Abſchnitt. Das Kauen.
Dadurch wird die Oberleffze (q) in die Hoͤhe gehoben
und der Mund geoͤffnet.
Der andere, oder beſondere Hebemuſkel der
Oberleffze (r) entſteht von dem untern und inwendigen
Rande der Augenhoͤle, neben dem vorigen, iſt entweder
einfach, oder gedoppelt (s), laͤuft einwerts herab, durch-
kreuzt den vorhergehenden Muſkel, mit welchem er ſich
dennoch auch vermiſcht und breitet ſich an der Oberleffze
aus. Er iſt breit und kurz, hebt dieſe Leffze in die Hoͤhe,
und zieht zugleich den Mund nach auſſen zu.
Es geſchicht nicht eben ſelten, daß ein dergleichen
zweeter Muſkel, naͤher (t) an den Knochen, inwendig an
dem gemeinſchaftlichen Hebemuſkel, von welchem wir ſo
gleich reden wollen, von dem inſonderheit ſogenannten
Kieferknochen, unterhalb dem, unter der Augenhoͤle be-
findlichen Loche entſpringt, und ſich in den runden Leff-
zenmuſkel wirft.
Wir haben von dem Faſerpakke an anderm Orte ge-
redet (u), welches ſich von dem runden Muſkel der Au-
genlieder, in das Fett, in gedoppelter, oder gar dreifa-
cher Geſtalt, verbreitet.
§. 23.
Die Jochmuſkeln. (zygomatici.)
Der groſſe, von Jedermann dafuͤr erkannte, Joch-
muſkel, entſteht aus der Vorderflaͤche des Bakkenkno-
chens
(q)
ALBINI p. 152. Tab. XI. f.
SANTORIN S. g.
(r) ALBIN p. 153. T. I. XI. f. 10.
c. f. COWPER tab. 21. 22. n. 24.
SANTORIN tab. I. R. COURCEL-
LES F. auswendig EUSTACH ibid.
Autre portion de l’incifif. WINS-
LOW n. 563. N. 2. Cl. LIEUTAUD.
(s)
ALBIN.
(t) Jſt dieſes der kleine runde
Muſkel aus der Hoͤle des Wangen-
knochens, bei dem HABICOT
D. V. Leit. 10.
(u) ALBIN tab. l. t. XI. g. SAN-
TORIN c. LIEUTAUD p. 164.
Add.
D 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/75>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.