den, daß das Fleisch der Milz aus Markbläschen (f), die im Maceriren sichtbar werden, zu bestehen scheint; man gestand aber doch auch dabei, man habe mehrma- len keine Kernchen angetroffen (g), und daß die Fächer der Milz selbst, aus einem zottigen Marke (pulpa) be- stehen (h).
Es erinnert eben dieser berümte Mann, daß nach der Ruyschischen Jnjection ein grosser Theil des Mar- kes zu nichte gehe (i) und sich unter der Gestalt von Flok- ken zeige, und daß die Drüsen zugleich mit vergien- gen (k).
Diesem sügt man, wie ich glaube, mutmaslich bei, daß aus einem jeden kleinen Knoten des Milzkernchen zwei Gefäschen herauslaufen (l), ein kurzes, welches sich in die Fächerchen der Milz öfne, und das andere sei ei- ne limphatische Arterie.
Diese Meinung hat eine grosse Menge (m) Anhän- ger gefunden, und insonderheit läst der berümte Eller nicht zwar die Malpighische Drüsen, sondern andere an der Ochsenmilz allenthalben unter dem Vergrössrungs- glase zu sehende Drüsen zu, aus denen sich die Gefässe in Gestalt der Stralen ausbreiten sollen (n).
§. 17. Einwendungen dagegen.
Ruysch giebt den Milztheilchen eine Figur, die mit der Figur von Kernchen übereinstimmt (a), nur macht
er
(f)[Spaltenumbruch]
auch in gesunden Menschen. p. 212.
(g)p. 207. 211.
(h)p. 230.
(i)p. 216 226.
(k)p. 221.
(l)WINSLOW n. 349. SCHAARSCHMIDT splanchno- log. p. 53.
(a)Epist. IV. p. 7. Thes. I. ass. 3. n. 13. Resp. ad vind. Bidl. p. 12. Thes. II. ass. 3. n. 17. Thes. IV. n. 7. Thes. X. n. 90. im Kal- be Thes. I. ass. 1. n. 2.
Q q 5
I. Abſchn. Jhr Bau.
den, daß das Fleiſch der Milz aus Markblaͤschen (f), die im Maceriren ſichtbar werden, zu beſtehen ſcheint; man geſtand aber doch auch dabei, man habe mehrma- len keine Kernchen angetroffen (g), und daß die Faͤcher der Milz ſelbſt, aus einem zottigen Marke (pulpa) be- ſtehen (h).
Es erinnert eben dieſer beruͤmte Mann, daß nach der Ruyſchiſchen Jnjection ein groſſer Theil des Mar- kes zu nichte gehe (i) und ſich unter der Geſtalt von Flok- ken zeige, und daß die Druͤſen zugleich mit vergien- gen (k).
Dieſem ſuͤgt man, wie ich glaube, mutmaslich bei, daß aus einem jeden kleinen Knoten des Milzkernchen zwei Gefaͤschen herauslaufen (l), ein kurzes, welches ſich in die Faͤcherchen der Milz oͤfne, und das andere ſei ei- ne limphatiſche Arterie.
Dieſe Meinung hat eine groſſe Menge (m) Anhaͤn- ger gefunden, und inſonderheit laͤſt der beruͤmte Eller nicht zwar die Malpighiſche Druͤſen, ſondern andere an der Ochſenmilz allenthalben unter dem Vergroͤſſrungs- glaſe zu ſehende Druͤſen zu, aus denen ſich die Gefaͤſſe in Geſtalt der Stralen ausbreiten ſollen (n).
§. 17. Einwendungen dagegen.
Ruyſch giebt den Milztheilchen eine Figur, die mit der Figur von Kernchen uͤbereinſtimmt (a), nur macht
er
(f)[Spaltenumbruch]
auch in geſunden Menſchen. p. 212.
(g)p. 207. 211.
(h)p. 230.
(i)p. 216 226.
(k)p. 221.
(l)WINSLOW n. 349. SCHAARSCHMIDT ſplanchno- log. p. 53.
(a)Epiſt. IV. p. 7. Theſ. I. aſſ. 3. n. 13. Reſp. ad vind. Bidl. p. 12. Theſ. II. aſſ. 3. n. 17. Theſ. IV. n. 7. Theſ. X. n. 90. im Kal- be Theſ. I. aſſ. 1. n. 2.
Q q 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0637"n="601[617]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/>
den, daß das Fleiſch der Milz aus Markblaͤschen <noteplace="foot"n="(f)"><cb/>
auch in geſunden Menſchen.<lb/><hirendition="#aq">p.</hi> 212.</note>,<lb/>
die im Maceriren ſichtbar werden, zu beſtehen ſcheint;<lb/>
man geſtand aber doch auch dabei, man habe mehrma-<lb/>
len keine Kernchen angetroffen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">p.</hi> 207. 211.</note>, und daß die Faͤcher<lb/>
der Milz ſelbſt, aus einem zottigen Marke (<hirendition="#aq">pulpa</hi>) be-<lb/>ſtehen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">p.</hi> 230.</note>.</p><lb/><p>Es erinnert eben dieſer beruͤmte Mann, daß nach<lb/>
der <hirendition="#fr">Ruyſchiſchen</hi> Jnjection ein groſſer Theil des Mar-<lb/>
kes zu nichte gehe <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">p.</hi> 216 226.</note> und ſich unter der Geſtalt von Flok-<lb/>
ken zeige, und daß die Druͤſen zugleich mit vergien-<lb/>
gen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">p.</hi> 221.</note>.</p><lb/><p>Dieſem ſuͤgt man, wie ich glaube, mutmaslich bei,<lb/>
daß aus einem jeden kleinen Knoten des Milzkernchen<lb/>
zwei Gefaͤschen herauslaufen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSLOW</hi> n. 349.<lb/>
SCHAARSCHMIDT ſplanchno-<lb/>
log. p.</hi> 53.</note>, ein kurzes, welches ſich<lb/>
in die Faͤcherchen der Milz oͤfne, und das andere ſei ei-<lb/>
ne limphatiſche Arterie.</p><lb/><p>Dieſe Meinung hat eine groſſe Menge <noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">TILING.</hi> anat. lien.<lb/>
CHESELDEN Phil. tranſ. BLAN-<lb/>
CH<supplied>E</supplied> hiſtor. hep. p.</hi> 154.</note> Anhaͤn-<lb/>
ger gefunden, und inſonderheit laͤſt der beruͤmte <hirendition="#fr">Eller</hi><lb/>
nicht zwar die <hirendition="#fr">Malpighiſche</hi> Druͤſen, ſondern andere<lb/>
an der Ochſenmilz allenthalben unter dem Vergroͤſſrungs-<lb/>
glaſe zu ſehende Druͤſen zu, aus denen ſich die Gefaͤſſe<lb/>
in Geſtalt der Stralen ausbreiten ſollen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">p.</hi> 17.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 17.<lb/><hirendition="#b">Einwendungen dagegen.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Ruyſch</hi> giebt den Milztheilchen eine Figur, die mit<lb/>
der Figur von Kernchen uͤbereinſtimmt <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">Epiſt. IV. p. 7. Theſ. I.<lb/>
aſſ. 3. n. 13. Reſp. ad vind. Bidl.<lb/>
p. 12. Theſ. II. aſſ. 3. n. 17. Theſ.<lb/>
IV. n. 7. Theſ. X. n.</hi> 90. im Kal-<lb/>
be <hirendition="#aq">Theſ. I. aſſ. 1. n.</hi> 2.</note>, nur macht<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q q 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">er</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[601[617]/0637]
I. Abſchn. Jhr Bau.
den, daß das Fleiſch der Milz aus Markblaͤschen (f),
die im Maceriren ſichtbar werden, zu beſtehen ſcheint;
man geſtand aber doch auch dabei, man habe mehrma-
len keine Kernchen angetroffen (g), und daß die Faͤcher
der Milz ſelbſt, aus einem zottigen Marke (pulpa) be-
ſtehen (h).
Es erinnert eben dieſer beruͤmte Mann, daß nach
der Ruyſchiſchen Jnjection ein groſſer Theil des Mar-
kes zu nichte gehe (i) und ſich unter der Geſtalt von Flok-
ken zeige, und daß die Druͤſen zugleich mit vergien-
gen (k).
Dieſem ſuͤgt man, wie ich glaube, mutmaslich bei,
daß aus einem jeden kleinen Knoten des Milzkernchen
zwei Gefaͤschen herauslaufen (l), ein kurzes, welches ſich
in die Faͤcherchen der Milz oͤfne, und das andere ſei ei-
ne limphatiſche Arterie.
Dieſe Meinung hat eine groſſe Menge (m) Anhaͤn-
ger gefunden, und inſonderheit laͤſt der beruͤmte Eller
nicht zwar die Malpighiſche Druͤſen, ſondern andere
an der Ochſenmilz allenthalben unter dem Vergroͤſſrungs-
glaſe zu ſehende Druͤſen zu, aus denen ſich die Gefaͤſſe
in Geſtalt der Stralen ausbreiten ſollen (n).
§. 17.
Einwendungen dagegen.
Ruyſch giebt den Milztheilchen eine Figur, die mit
der Figur von Kernchen uͤbereinſtimmt (a), nur macht
er
(f)
auch in geſunden Menſchen.
p. 212.
(g) p. 207. 211.
(h) p. 230.
(i) p. 216 226.
(k) p. 221.
(l) WINSLOW n. 349.
SCHAARSCHMIDT ſplanchno-
log. p. 53.
(m)
TILING. anat. lien.
CHESELDEN Phil. tranſ. BLAN-
CHE hiſtor. hep. p. 154.
(n) p. 17.
(a) Epiſt. IV. p. 7. Theſ. I.
aſſ. 3. n. 13. Reſp. ad vind. Bidl.
p. 12. Theſ. II. aſſ. 3. n. 17. Theſ.
IV. n. 7. Theſ. X. n. 90. im Kal-
be Theſ. I. aſſ. 1. n. 2.
Q q 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 601[617]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/637>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.