Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschn. Die Membranen.
Jgel (w), Kamäleon (x) trift man im Centro des me-
senterii
nicht eben eine einzige Drüse, sondern ein Heer,
von etlichen Drüsen, an, welche Asellius ziemlich un-
richtig, nach dem Guinter, J. Silvius (x*) und
nach dem Columbus (y) pancreas nennt (z) und da-
hingegen die ware Gekrösedrüse für einen ungenannten
Körper hält, welcher dem Hunde eigen wäre (z*).

Denn ob gleich Drüsen neben dem Stamme der
Gekröseschlagader in Haufen beisammen stehen können,
so ist doch weder eine einzige Drüse (a), noch dieses Hau-
fens wegen eben so zerstreute Drüsen im Menschen anzu-
treffen, wie im Affen (b) und Rennthiere. Nach den
unvernünftigen Thieren hat sie Galen (d) beschrieben:
Vesal (e) hat beide Bauarten durch einander gemischt.
Eustach hat eine bessere Erklärung davon gemacht (f)
und nach dem Asellius, schreibt Johann Vesling (g)
ein Mann, der in mehr, als einer Art Leb verdient,
davon.

§. 12.
Die Nebenfortsäzze des Darmfells. Das Nezz.

Nezz nennt man insonderheit diejenige Membranen,
welche nicht von dem auf den Lenden liegenden Darmfel-
le, sondern aus den Membranen, die aus dem Darm-
(c)

felle
(w) [Spaltenumbruch] Blas I. c. p. 65. die man
an Fröschen Milz zu nennen pflegt.
(x) PARIS ibid. p. 30.
(x*) Isag. K. III. c. 5.
(y) Die Drüsen des mesent.
würden pancreas genannt p. 270.
(z) F. I. 2. L. L.
(z*) F. 2. Q.
(a) So sagt BOHN p. 157. ein
ausgezehrtes Kind von einem sehr
grossen Stirrhus der Drüse im
Centro des mesent. GOELICKE
observ. anat. Chir.
2.
(b) [Spaltenumbruch] DRELINCOURT BLAS
p.
110.
(d) Us. part. L. V. c. 22.
(e) p. 617. Kleine bei den Ge-
fäszerteilungen liegend; Gegenteil
L. V. f. 11. zeichnet er eine grosse
im centro des mesenterii.
(f) Tab. 10. f. 2. tab 11 f 1 2.
(g) Opusc. posth. p 66. ferner
I. WARTON p. 31. GLISSON de
hepat. p.
440. 441.
(c) STENON. Act. Hafn. 1671.
p.
276.

I. Abſchn. Die Membranen.
Jgel (w), Kamaͤleon (x) trift man im Centro des me-
ſenterii
nicht eben eine einzige Druͤſe, ſondern ein Heer,
von etlichen Druͤſen, an, welche Aſellius ziemlich un-
richtig, nach dem Guinter, J. Silvius (x*) und
nach dem Columbus (y) pancreas nennt (z) und da-
hingegen die ware Gekroͤſedruͤſe fuͤr einen ungenannten
Koͤrper haͤlt, welcher dem Hunde eigen waͤre (z*).

Denn ob gleich Druͤſen neben dem Stamme der
Gekroͤſeſchlagader in Haufen beiſammen ſtehen koͤnnen,
ſo iſt doch weder eine einzige Druͤſe (a), noch dieſes Hau-
fens wegen eben ſo zerſtreute Druͤſen im Menſchen anzu-
treffen, wie im Affen (b) und Rennthiere. Nach den
unvernuͤnftigen Thieren hat ſie Galen (d) beſchrieben:
Veſal (e) hat beide Bauarten durch einander gemiſcht.
Euſtach hat eine beſſere Erklaͤrung davon gemacht (f)
und nach dem Aſellius, ſchreibt Johann Veſling (g)
ein Mann, der in mehr, als einer Art Leb verdient,
davon.

§. 12.
Die Nebenfortſaͤzze des Darmfells. Das Nezz.

Nezz nennt man inſonderheit diejenige Membranen,
welche nicht von dem auf den Lenden liegenden Darmfel-
le, ſondern aus den Membranen, die aus dem Darm-
(c)

felle
(w) [Spaltenumbruch] Blas I. c. p. 65. die man
an Froͤſchen Milz zu nennen pflegt.
(x) PARIS ibid. p. 30.
(x*) Iſag. K. III. c. 5.
(y) Die Druͤſen des meſent.
wuͤrden pancreas genannt p. 270.
(z) F. I. 2. L. L.
(z*) F. 2. Q.
(a) So ſagt BOHN p. 157. ein
ausgezehrtes Kind von einem ſehr
groſſen Stirrhus der Druͤſe im
Centro des meſent. GOELICKE
obſerv. anat. Chir.
2.
(b) [Spaltenumbruch] DRELINCOURT BLAS
p.
110.
(d) Uſ. part. L. V. c. 22.
(e) p. 617. Kleine bei den Ge-
faͤszerteilungen liegend; Gegenteil
L. V. f. 11. zeichnet er eine groſſe
im centro des meſenterii.
(f) Tab. 10. f. 2. tab 11 f 1 2.
(g) Opuſc. poſth. p 66. ferner
I. WARTON p. 31. GLISSON de
hepat. p.
440. 441.
(c) STENON. Act. Hafn. 1671.
p.
276.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0563" n="527[543]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Die Membranen.</hi></fw><lb/>
Jgel <note place="foot" n="(w)"><cb/><hi rendition="#aq">Blas I. c. p.</hi> 65. die man<lb/>
an Fro&#x0364;&#x017F;chen Milz zu nennen pflegt.</note>, Kama&#x0364;leon <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">PARIS ibid. p.</hi> 30.</note> trift man im Centro des <hi rendition="#aq">me-<lb/>
&#x017F;enterii</hi> nicht eben eine einzige Dru&#x0364;&#x017F;e, &#x017F;ondern ein Heer,<lb/>
von etlichen Dru&#x0364;&#x017F;en, an, welche <hi rendition="#fr">A&#x017F;ellius</hi> ziemlich un-<lb/>
richtig, nach dem <hi rendition="#fr">Guinter, J. Silvius</hi> <note place="foot" n="(x*)"><hi rendition="#aq">I&#x017F;ag. K. III. c.</hi> 5.</note> und<lb/>
nach dem <hi rendition="#fr">Columbus</hi> <note place="foot" n="(y)">Die Dru&#x0364;&#x017F;en des <hi rendition="#aq">me&#x017F;ent.</hi><lb/>
wu&#x0364;rden <hi rendition="#aq">pancreas</hi> genannt <hi rendition="#aq">p.</hi> 270.</note> <hi rendition="#aq">pancreas</hi> nennt <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">F. I. 2. L. L.</hi></note> und da-<lb/>
hingegen die ware Gekro&#x0364;&#x017F;edru&#x0364;&#x017F;e fu&#x0364;r einen ungenannten<lb/>
Ko&#x0364;rper ha&#x0364;lt, welcher dem Hunde eigen wa&#x0364;re <note place="foot" n="(z*)"><hi rendition="#aq">F. 2. Q.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Denn ob gleich Dru&#x0364;&#x017F;en neben dem Stamme der<lb/>
Gekro&#x0364;&#x017F;e&#x017F;chlagader in Haufen bei&#x017F;ammen &#x017F;tehen ko&#x0364;nnen,<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t doch weder eine einzige Dru&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(a)">So &#x017F;agt <hi rendition="#aq">BOHN p.</hi> 157. ein<lb/>
ausgezehrtes Kind von einem &#x017F;ehr<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Stirrhus der Dru&#x0364;&#x017F;e im<lb/><hi rendition="#aq">Centro</hi> des <hi rendition="#aq">me&#x017F;ent. GOELICKE<lb/>
ob&#x017F;erv. anat. Chir.</hi> 2.</note>, noch die&#x017F;es Hau-<lb/>
fens wegen eben &#x017F;o zer&#x017F;treute Dru&#x0364;&#x017F;en im Men&#x017F;chen anzu-<lb/>
treffen, wie im Affen <note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">DRELINCOURT <hi rendition="#g">BLAS</hi><lb/>
p.</hi> 110.</note> und Rennthiere. Nach den<lb/>
unvernu&#x0364;nftigen Thieren hat &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Galen</hi> <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">U&#x017F;. part. L. V. c.</hi> 22.</note> be&#x017F;chrieben:<lb/><hi rendition="#fr">Ve&#x017F;al</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 617. Kleine bei den Ge-<lb/>
fa&#x0364;szerteilungen liegend; Gegenteil<lb/><hi rendition="#aq">L. V. f.</hi> 11. zeichnet er eine gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
im <hi rendition="#aq">centro</hi> des <hi rendition="#aq">me&#x017F;enterii.</hi></note> hat beide Bauarten durch einander gemi&#x017F;cht.<lb/><hi rendition="#fr">Eu&#x017F;tach</hi> hat eine be&#x017F;&#x017F;ere Erkla&#x0364;rung davon gemacht <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Tab. 10. f. 2. tab 11 f</hi> 1 2.</note><lb/>
und nach dem <hi rendition="#fr">A&#x017F;ellius,</hi> &#x017F;chreibt Johann <hi rendition="#fr">Ve&#x017F;ling</hi> <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Opu&#x017F;c. po&#x017F;th. p</hi> 66. ferner<lb/><hi rendition="#aq">I. WARTON p. 31. GLISSON de<lb/>
hepat. p.</hi> 440. 441.</note><lb/>
ein Mann, der in mehr, als einer Art Leb verdient,<lb/>
davon.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 12.<lb/>
Die Nebenfort&#x017F;a&#x0364;zze des Darmfells. Das Nezz.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Nezz</hi> nennt man in&#x017F;onderheit diejenige Membranen,<lb/>
welche nicht von dem auf den Lenden liegenden Darmfel-<lb/>
le, &#x017F;ondern aus den Membranen, die aus dem Darm-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">felle</fw><lb/><note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">STENON. Act. Hafn. 1671.<lb/>
p.</hi> 276.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[527[543]/0563] I. Abſchn. Die Membranen. Jgel (w), Kamaͤleon (x) trift man im Centro des me- ſenterii nicht eben eine einzige Druͤſe, ſondern ein Heer, von etlichen Druͤſen, an, welche Aſellius ziemlich un- richtig, nach dem Guinter, J. Silvius (x*) und nach dem Columbus (y) pancreas nennt (z) und da- hingegen die ware Gekroͤſedruͤſe fuͤr einen ungenannten Koͤrper haͤlt, welcher dem Hunde eigen waͤre (z*). Denn ob gleich Druͤſen neben dem Stamme der Gekroͤſeſchlagader in Haufen beiſammen ſtehen koͤnnen, ſo iſt doch weder eine einzige Druͤſe (a), noch dieſes Hau- fens wegen eben ſo zerſtreute Druͤſen im Menſchen anzu- treffen, wie im Affen (b) und Rennthiere. Nach den unvernuͤnftigen Thieren hat ſie Galen (d) beſchrieben: Veſal (e) hat beide Bauarten durch einander gemiſcht. Euſtach hat eine beſſere Erklaͤrung davon gemacht (f) und nach dem Aſellius, ſchreibt Johann Veſling (g) ein Mann, der in mehr, als einer Art Leb verdient, davon. §. 12. Die Nebenfortſaͤzze des Darmfells. Das Nezz. Nezz nennt man inſonderheit diejenige Membranen, welche nicht von dem auf den Lenden liegenden Darmfel- le, ſondern aus den Membranen, die aus dem Darm- felle (c) (w) Blas I. c. p. 65. die man an Froͤſchen Milz zu nennen pflegt. (x) PARIS ibid. p. 30. (x*) Iſag. K. III. c. 5. (y) Die Druͤſen des meſent. wuͤrden pancreas genannt p. 270. (z) F. I. 2. L. L. (z*) F. 2. Q. (a) So ſagt BOHN p. 157. ein ausgezehrtes Kind von einem ſehr groſſen Stirrhus der Druͤſe im Centro des meſent. GOELICKE obſerv. anat. Chir. 2. (b) DRELINCOURT BLAS p. 110. (d) Uſ. part. L. V. c. 22. (e) p. 617. Kleine bei den Ge- faͤszerteilungen liegend; Gegenteil L. V. f. 11. zeichnet er eine groſſe im centro des meſenterii. (f) Tab. 10. f. 2. tab 11 f 1 2. (g) Opuſc. poſth. p 66. ferner I. WARTON p. 31. GLISSON de hepat. p. 440. 441. (c) STENON. Act. Hafn. 1671. p. 276.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/563
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 527[543]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/563>, abgerufen am 21.11.2024.