sieben Ellen lang, mit selbigem aber zehn Ellen (g); so wie das mesocolon zwo Ellen mit dreiviertheil betrug.
Jndem sich das Darmfell von dem rechten und lin- ken Stükke der Wirbelkörper in die Höhe wendet, so entstehen daran zwey Blätter, ein rechtes, und ein lin- kes, wie am mesocolo.
§. 11. Der Bau des mesenterii.
Dieser ist eben derselbe, wie das Darmfell durch- gängig gebaut ist; es besteht sein Wesen aus einem dich- ten Fadengewebe, ohne Fasern, enthält eine Menge, wiewohl kleiner Gefässe, und hat keine sichtbare Nerven. Es ist daher ohne Empfindung, und es schreibt so gar der Urheber des Versuches, Amatus Lorry(b) über- haupt die, von übergegossnen Salpetergeiste an einem Hunde entstandne Convulsionen den Gedärmnerven, die durch die zarte Bekleidung getroffen sein müsten, zu.
Die dem mesenterio eigene Bewegung, sich gegen den Nabel in die Höhe zu richten (c), wenn ja ein Ver- such zu dieser Meinung Gelegenheit gegeben haben mag, mus man den Blähungeu zuschreiben, welche das Ge- därme aufgetrieben, denn diese erregen in der That, so wie die, in die Gedärmgefässe gesprizzte Flüßigkeit eben- falls dergleichen Bewegung.
Da sich zwischen dem rechten und linken Blate beim Anfange, oder zwischen dem vordern und hintern Blate, wie es gemeiniglich im Fortgange zu geschehen pflegt, ein Zwischenraum befindet, der zum Empfange der gros- sen Blutgefässe der Gedärme, der Nerven, der Milch-
gefässe,
(g)[Spaltenumbruch]n. 10.
(b)Journ. de Medec. 1756. M. Novemb.
(c)[Spaltenumbruch]Idee de l'homme physique & moral. p. 206. und vor ihm I. Dan. GOHLIO Act. Berol. Dec. II. Vol. IV. p. 78.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
ſieben Ellen lang, mit ſelbigem aber zehn Ellen (g); ſo wie das meſocolon zwo Ellen mit dreiviertheil betrug.
Jndem ſich das Darmfell von dem rechten und lin- ken Stuͤkke der Wirbelkoͤrper in die Hoͤhe wendet, ſo entſtehen daran zwey Blaͤtter, ein rechtes, und ein lin- kes, wie am meſocolo.
§. 11. Der Bau des meſenterii.
Dieſer iſt eben derſelbe, wie das Darmfell durch- gaͤngig gebaut iſt; es beſteht ſein Weſen aus einem dich- ten Fadengewebe, ohne Faſern, enthaͤlt eine Menge, wiewohl kleiner Gefaͤſſe, und hat keine ſichtbare Nerven. Es iſt daher ohne Empfindung, und es ſchreibt ſo gar der Urheber des Verſuches, Amatus Lorry(b) uͤber- haupt die, von uͤbergegoſſnen Salpetergeiſte an einem Hunde entſtandne Convulſionen den Gedaͤrmnerven, die durch die zarte Bekleidung getroffen ſein muͤſten, zu.
Die dem meſenterio eigene Bewegung, ſich gegen den Nabel in die Hoͤhe zu richten (c), wenn ja ein Ver- ſuch zu dieſer Meinung Gelegenheit gegeben haben mag, mus man den Blaͤhungeu zuſchreiben, welche das Ge- daͤrme aufgetrieben, denn dieſe erregen in der That, ſo wie die, in die Gedaͤrmgefaͤſſe geſprizzte Fluͤßigkeit eben- falls dergleichen Bewegung.
Da ſich zwiſchen dem rechten und linken Blate beim Anfange, oder zwiſchen dem vordern und hintern Blate, wie es gemeiniglich im Fortgange zu geſchehen pflegt, ein Zwiſchenraum befindet, der zum Empfange der groſ- ſen Blutgefaͤſſe der Gedaͤrme, der Nerven, der Milch-
gefaͤſſe,
(g)[Spaltenumbruch]n. 10.
(b)Journ. de Medec. 1756. M. Novemb.
(c)[Spaltenumbruch]Idée de l’homme phyſique & moral. p. 206. und vor ihm I. Dan. GOHLIO Act. Berol. Dec. II. Vol. IV. p. 78.
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[524[540]/0560]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
ſieben Ellen lang, mit ſelbigem aber zehn Ellen (g); ſo
wie das meſocolon zwo Ellen mit dreiviertheil betrug.
Jndem ſich das Darmfell von dem rechten und lin-
ken Stuͤkke der Wirbelkoͤrper in die Hoͤhe wendet, ſo
entſtehen daran zwey Blaͤtter, ein rechtes, und ein lin-
kes, wie am meſocolo.
§. 11.
Der Bau des meſenterii.
Dieſer iſt eben derſelbe, wie das Darmfell durch-
gaͤngig gebaut iſt; es beſteht ſein Weſen aus einem dich-
ten Fadengewebe, ohne Faſern, enthaͤlt eine Menge,
wiewohl kleiner Gefaͤſſe, und hat keine ſichtbare Nerven.
Es iſt daher ohne Empfindung, und es ſchreibt ſo gar
der Urheber des Verſuches, Amatus Lorry (b) uͤber-
haupt die, von uͤbergegoſſnen Salpetergeiſte an einem
Hunde entſtandne Convulſionen den Gedaͤrmnerven,
die durch die zarte Bekleidung getroffen ſein muͤſten, zu.
Die dem meſenterio eigene Bewegung, ſich gegen
den Nabel in die Hoͤhe zu richten (c), wenn ja ein Ver-
ſuch zu dieſer Meinung Gelegenheit gegeben haben mag,
mus man den Blaͤhungeu zuſchreiben, welche das Ge-
daͤrme aufgetrieben, denn dieſe erregen in der That, ſo
wie die, in die Gedaͤrmgefaͤſſe geſprizzte Fluͤßigkeit eben-
falls dergleichen Bewegung.
Da ſich zwiſchen dem rechten und linken Blate beim
Anfange, oder zwiſchen dem vordern und hintern Blate,
wie es gemeiniglich im Fortgange zu geſchehen pflegt,
ein Zwiſchenraum befindet, der zum Empfange der groſ-
ſen Blutgefaͤſſe der Gedaͤrme, der Nerven, der Milch-
gefaͤſſe,
(g)
n. 10.
(b) Journ. de Medec. 1756. M.
Novemb.
(c)
Idée de l’homme phyſique
& moral. p. 206. und vor ihm
I. Dan. GOHLIO Act. Berol. Dec.
II. Vol. IV. p. 78.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 524[540]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/560>, abgerufen am 23.11.2024.
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