raum entstehen müsse, wo kein wirkliches Blatt des Darmfelles vorhanden sei. Durch diesen Zwischenraum pflegen Gefässe in die Eingeweide zu laufen. Daher befinden sich die Eingeweide, und grosse Gefässe ausser- halb dem Darmfelle (b).
Nur das einzige Fadengewebe, welches sich von aus- sen um das Darmfell herum legt, und sich am Bande zwischen die beide Blätter einschleicht, verbreitet sich nun über die Oberfläche des Eingeweides, und ist mit der äussersten Oberfläche des Eingeweides, ein haltendes Band der Bekleidung.
Von dieser Art sind die Bänder der Leber, des Magens, der Milz, und des Eierstokkes.
§. 5. Die Bänder der Leber.
Wenn wenig Bänder für dieses Eingeweide da find, so giebt es deren drei. Das erste ist sehr gros (a), liegt bald, mehr rechter Hand, als die Mittelachse (b) des menschlichen Körpers, bald aber in der Mitre, entsteht von dem Darmfelle, welches die Scheide der geraden Muskeln bekleidet (b*), vom Nabel hin (c), steigt fer- ner aufwärts, von der Gegend des schwerdtförmigen An- hängsels, und entstehet ferner vom Zwerchfelle bis zum hintern Rande der Leber, und dem Durchgange der Hol- ader, von dem rechten Fleische. Dieses Band läuft auf die Art, wie wir gesagt haben, gedoppelt, schief, nach hinten, und rechter Hand zu, und wirft sich in den convexen Theil der Leber, nicht aber in die Mitte
dersel-
(b)[Spaltenumbruch]C. BARTHOL. spcc. p. 8.
(a) Das grosse Band ORIBAS p. 116.
(b)VESAL p. 621 L. V. f. b.
(b*)WINSLOW p. 262. Nicht [Spaltenumbruch]
von der Scheide selbst, sagt mit Recht WEITBRECHT I. e. p. 222.
(c)MORG. Epist. anat. I. n. 3. BERTRANDI de hepate p. 38. HENSING n. 36. WEITBRECHT p. 221.
I. Abſchn. Die Membranen.
raum entſtehen muͤſſe, wo kein wirkliches Blatt des Darmfelles vorhanden ſei. Durch dieſen Zwiſchenraum pflegen Gefaͤſſe in die Eingeweide zu laufen. Daher befinden ſich die Eingeweide, und groſſe Gefaͤſſe auſſer- halb dem Darmfelle (b).
Nur das einzige Fadengewebe, welches ſich von auſ- ſen um das Darmfell herum legt, und ſich am Bande zwiſchen die beide Blaͤtter einſchleicht, verbreitet ſich nun uͤber die Oberflaͤche des Eingeweides, und iſt mit der aͤuſſerſten Oberflaͤche des Eingeweides, ein haltendes Band der Bekleidung.
Von dieſer Art ſind die Baͤnder der Leber, des Magens, der Milz, und des Eierſtokkes.
§. 5. Die Baͤnder der Leber.
Wenn wenig Baͤnder fuͤr dieſes Eingeweide da find, ſo giebt es deren drei. Das erſte iſt ſehr gros (a), liegt bald, mehr rechter Hand, als die Mittelachſe (b) des menſchlichen Koͤrpers, bald aber in der Mitre, entſteht von dem Darmfelle, welches die Scheide der geraden Muſkeln bekleidet (b*), vom Nabel hin (c), ſteigt fer- ner aufwaͤrts, von der Gegend des ſchwerdtfoͤrmigen An- haͤngſels, und entſtehet ferner vom Zwerchfelle bis zum hintern Rande der Leber, und dem Durchgange der Hol- ader, von dem rechten Fleiſche. Dieſes Band laͤuft auf die Art, wie wir geſagt haben, gedoppelt, ſchief, nach hinten, und rechter Hand zu, und wirft ſich in den convexen Theil der Leber, nicht aber in die Mitte
derſel-
(b)[Spaltenumbruch]C. BARTHOL. ſpcc. p. 8.
(a) Das groſſe Band ORIBAS p. 116.
(b)VESAL p. 621 L. V. f. b.
(b*)WINSLOW p. 262. Nicht [Spaltenumbruch]
von der Scheide ſelbſt, ſagt mit Recht WEITBRECHT I. e. p. 222.
(c)MORG. Epiſt. anat. I. n. 3. BERTRANDI de hepate p. 38. HENSING n. 36. WEITBRECHT p. 221.
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[509[525]/0545]
I. Abſchn. Die Membranen.
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Darmfelles vorhanden ſei. Durch dieſen Zwiſchenraum
pflegen Gefaͤſſe in die Eingeweide zu laufen. Daher
befinden ſich die Eingeweide, und groſſe Gefaͤſſe auſſer-
halb dem Darmfelle (b).
Nur das einzige Fadengewebe, welches ſich von auſ-
ſen um das Darmfell herum legt, und ſich am Bande
zwiſchen die beide Blaͤtter einſchleicht, verbreitet ſich nun
uͤber die Oberflaͤche des Eingeweides, und iſt mit der
aͤuſſerſten Oberflaͤche des Eingeweides, ein haltendes
Band der Bekleidung.
Von dieſer Art ſind die Baͤnder der Leber, des
Magens, der Milz, und des Eierſtokkes.
§. 5.
Die Baͤnder der Leber.
Wenn wenig Baͤnder fuͤr dieſes Eingeweide da find,
ſo giebt es deren drei. Das erſte iſt ſehr gros (a), liegt
bald, mehr rechter Hand, als die Mittelachſe (b) des
menſchlichen Koͤrpers, bald aber in der Mitre, entſteht
von dem Darmfelle, welches die Scheide der geraden
Muſkeln bekleidet (b*), vom Nabel hin (c), ſteigt fer-
ner aufwaͤrts, von der Gegend des ſchwerdtfoͤrmigen An-
haͤngſels, und entſtehet ferner vom Zwerchfelle bis zum
hintern Rande der Leber, und dem Durchgange der Hol-
ader, von dem rechten Fleiſche. Dieſes Band laͤuft
auf die Art, wie wir geſagt haben, gedoppelt, ſchief,
nach hinten, und rechter Hand zu, und wirft ſich in
den convexen Theil der Leber, nicht aber in die Mitte
derſel-
(b)
C. BARTHOL. ſpcc.
p. 8.
(a) Das groſſe Band ORIBAS
p. 116.
(b) VESAL p. 621 L. V. f. b.
(b*) WINSLOW p. 262. Nicht
von der Scheide ſelbſt, ſagt mit
Recht WEITBRECHT I. e. p. 222.
(c) MORG. Epiſt. anat. I. n. 3.
BERTRANDI de hepate p. 38.
HENSING n. 36. WEITBRECHT
p. 221.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 509[525]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/545>, abgerufen am 21.11.2024.
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