stören sollte. Denn ich habe oft im Menschen, und in den Kazzen Fischgräten, an der Klappe des Grimmdarms zusammengehäuft, und in der That noch gar zu frisch gefunden.
Man siehet ferner im Miste der Pferde, und Och- sen noch Kräuterfasern übrig, welche sich im Wasser wieder ergänzen, wenn man diesen Mist hineinwirft (c). Jch mag nicht wiederholen, was ich von den Saamen bereits erwänt habe.
Doch die Hunde verdauen auch gemeiniglich ganze Knochen nicht völlig (d): sondern man findet sie in dem Hundskote (albo graeco) in kleinen Brokkelwerken (e) wie ein Pulver verwandelt (f).
Da man den Kot in Fischen genau untersuchte, so fand man Fleischfasern von einem verschlungnen Thiere, daß man sie wohl dafür erkennen konnte (g). Doch auch in der Papinianschen Kochmaschine lösen sich nicht die Knochen auf, und es werden ihre Fasern darinnen nicht zerstört, ob man gleich den Gallert herauszieht, wovon sie sich zerreiben lassen (h).
§. 26. Der Saft wird heraus gezogen.
Hecquet behauptet (a), daß dieses die einzige Arbeit des Magens sei, den Saft aus Vegetabilien und Fleisch aufzulösen, und heraus zu ziehen.
Jn
(c)[Spaltenumbruch]PEYER p. 120. 170.
(d)PITTCARNE Elem. L. I. c. 5. de modo quo cibi p. 72. 83. hat auch im chylo Fäserchen übrig gefunden BOREL. Epist. p. 245. seqq. QUESNAI III p. 16.
(e)BARRY tripley digest. p. 19.
(f)BRUNNER de panir. p. 78. [Spaltenumbruch]
de| duoden. p. 110. POZZI Comm. Epist. p. 75.
(g)LEEUWENHOECK anat. & contempl. p. 61.
(h)KEIL quantit. sang.
(a)De digest. p. 5. 83 QUES- NAI Ess. T. III. p. 19.
Der Magen. XIX. Buch.
ſtoͤren ſollte. Denn ich habe oft im Menſchen, und in den Kazzen Fiſchgraͤten, an der Klappe des Grimmdarms zuſammengehaͤuft, und in der That noch gar zu friſch gefunden.
Man ſiehet ferner im Miſte der Pferde, und Och- ſen noch Kraͤuterfaſern uͤbrig, welche ſich im Waſſer wieder ergaͤnzen, wenn man dieſen Miſt hineinwirft (c). Jch mag nicht wiederholen, was ich von den Saamen bereits erwaͤnt habe.
Doch die Hunde verdauen auch gemeiniglich ganze Knochen nicht voͤllig (d): ſondern man findet ſie in dem Hundskote (albo graeco) in kleinen Brokkelwerken (e) wie ein Pulver verwandelt (f).
Da man den Kot in Fiſchen genau unterſuchte, ſo fand man Fleiſchfaſern von einem verſchlungnen Thiere, daß man ſie wohl dafuͤr erkennen konnte (g). Doch auch in der Papinianſchen Kochmaſchine loͤſen ſich nicht die Knochen auf, und es werden ihre Faſern darinnen nicht zerſtoͤrt, ob man gleich den Gallert herauszieht, wovon ſie ſich zerreiben laſſen (h).
§. 26. Der Saft wird heraus gezogen.
Hecquet behauptet (a), daß dieſes die einzige Arbeit des Magens ſei, den Saft aus Vegetabilien und Fleiſch aufzuloͤſen, und heraus zu ziehen.
Jn
(c)[Spaltenumbruch]PEYER p. 120. 170.
(d)PITTCARNE Elem. L. I. c. 5. de modo quo cibi p. 72. 83. hat auch im chylo Faͤſerchen uͤbrig gefunden BOREL. Epiſt. p. 245. ſeqq. QUESNAI III p. 16.
(e)BARRY tripley digeſt. p. 19.
(f)BRUNNER de panir. p. 78. [Spaltenumbruch]
de| duoden. p. 110. POZZI Comm. Epiſt. p. 75.
(g)LEEUWENHOECK anat. & contempl. p. 61.
(h)KEIL quantit. ſang.
(a)De digeſt. p. 5. 83 QUES- NAI Eſſ. T. III. p. 19.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0492"n="456[472]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Magen. <hirendition="#aq">XIX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>ſtoͤren ſollte. Denn ich habe oft im Menſchen, und in<lb/>
den Kazzen Fiſchgraͤten, an der Klappe des Grimmdarms<lb/>
zuſammengehaͤuft, und in der That noch gar zu friſch<lb/>
gefunden.</p><lb/><p>Man ſiehet ferner im Miſte der Pferde, und Och-<lb/>ſen noch Kraͤuterfaſern uͤbrig, welche ſich im Waſſer<lb/>
wieder ergaͤnzen, wenn man dieſen Miſt hineinwirft <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">PEYER p.</hi> 120. 170.</note>.<lb/>
Jch mag nicht wiederholen, was ich von den Saamen<lb/>
bereits erwaͤnt habe.</p><lb/><p>Doch die Hunde verdauen auch gemeiniglich ganze<lb/>
Knochen nicht voͤllig <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">PITTCARNE Elem. L. I.<lb/>
c. 5. de modo quo cibi p.</hi> 72. 83.<lb/>
hat auch im <hirendition="#aq">chylo</hi> Faͤſerchen uͤbrig<lb/>
gefunden <hirendition="#aq">BOREL. Epiſt. p. 245.<lb/>ſeqq. QUESNAI III p.</hi> 16.</note>: ſondern man findet ſie in dem<lb/>
Hundskote (<hirendition="#aq">albo graeco</hi>) in kleinen Brokkelwerken <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">BARRY tripley digeſt. p.</hi> 19.</note><lb/>
wie ein Pulver verwandelt <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">BRUNNER de panir. p. 78.<lb/><cb/>
de| duoden. p. 110. <hirendition="#g">POZZI</hi><lb/>
Comm. Epiſt. p.</hi> 75.</note>.</p><lb/><p>Da man den Kot in Fiſchen genau unterſuchte, ſo<lb/>
fand man Fleiſchfaſern von einem verſchlungnen Thiere,<lb/>
daß man ſie wohl dafuͤr erkennen konnte <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">LEEUWENHOECK anat.<lb/>& contempl. p.</hi> 61.</note>. Doch<lb/>
auch in der Papinianſchen Kochmaſchine loͤſen ſich nicht<lb/>
die Knochen auf, und es werden ihre Faſern darinnen<lb/>
nicht zerſtoͤrt, ob man gleich den Gallert herauszieht,<lb/>
wovon ſie ſich zerreiben laſſen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">KEIL quantit. ſang.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 26.<lb/><hirendition="#b">Der Saft wird heraus gezogen.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Hecquet</hi> behauptet <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">De digeſt. p. 5. 83 QUES-<lb/>
NAI Eſſ. T. III. p.</hi> 19.</note>, daß dieſes die einzige Arbeit<lb/>
des Magens ſei, den Saft aus Vegetabilien und Fleiſch<lb/>
aufzuloͤſen, und heraus zu ziehen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[456[472]/0492]
Der Magen. XIX. Buch.
ſtoͤren ſollte. Denn ich habe oft im Menſchen, und in
den Kazzen Fiſchgraͤten, an der Klappe des Grimmdarms
zuſammengehaͤuft, und in der That noch gar zu friſch
gefunden.
Man ſiehet ferner im Miſte der Pferde, und Och-
ſen noch Kraͤuterfaſern uͤbrig, welche ſich im Waſſer
wieder ergaͤnzen, wenn man dieſen Miſt hineinwirft (c).
Jch mag nicht wiederholen, was ich von den Saamen
bereits erwaͤnt habe.
Doch die Hunde verdauen auch gemeiniglich ganze
Knochen nicht voͤllig (d): ſondern man findet ſie in dem
Hundskote (albo graeco) in kleinen Brokkelwerken (e)
wie ein Pulver verwandelt (f).
Da man den Kot in Fiſchen genau unterſuchte, ſo
fand man Fleiſchfaſern von einem verſchlungnen Thiere,
daß man ſie wohl dafuͤr erkennen konnte (g). Doch
auch in der Papinianſchen Kochmaſchine loͤſen ſich nicht
die Knochen auf, und es werden ihre Faſern darinnen
nicht zerſtoͤrt, ob man gleich den Gallert herauszieht,
wovon ſie ſich zerreiben laſſen (h).
§. 26.
Der Saft wird heraus gezogen.
Hecquet behauptet (a), daß dieſes die einzige Arbeit
des Magens ſei, den Saft aus Vegetabilien und Fleiſch
aufzuloͤſen, und heraus zu ziehen.
Jn
(c)
PEYER p. 120. 170.
(d) PITTCARNE Elem. L. I.
c. 5. de modo quo cibi p. 72. 83.
hat auch im chylo Faͤſerchen uͤbrig
gefunden BOREL. Epiſt. p. 245.
ſeqq. QUESNAI III p. 16.
(e) BARRY tripley digeſt. p. 19.
(f) BRUNNER de panir. p. 78.
de| duoden. p. 110. POZZI
Comm. Epiſt. p. 75.
(g) LEEUWENHOECK anat.
& contempl. p. 61.
(h) KEIL quantit. ſang.
(a) De digeſt. p. 5. 83 QUES-
NAI Eſſ. T. III. p. 19.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 456[472]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/492>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.