schau, da in drei Pfund vierzig Gran Erde vorkom- men (o*).
Man nennt dieses weiche Wasser, wenn in 128 Un- zen nicht über 5 bis 40 Gran stekken (o**), folglich in 16 Unzen höchstens 5 Gran gefunden werden. Diese Was- ser schäumen mit der Seise; man kocht darinnen Erbsen weich, und sie ziehen die Farbe aus dem Thee besser heraus (p).
Hart hingegen sind sie, wenn sie von 40 Gran bis 120 und darüber Sazz fallen lassen, folglich in 16 Unzen von 5 bis 15 und 17 Gran (p) stekken. Hieher gehören die Londnerwasser, worinnen 113/4 (q), 121/2 Gran (r), nach dem berümten Lukas, in solchem Maaße befindlich sind (r). Schlecht sind sie zu Rostok, in deren Pfund 88 Gran über dem Gewichte des Regenwassers vorgefunden werden (s). Ueberhaupt sind die Brunnenwasser noch schwerer, als die mineralische Wasser selbst, in denen doch offenbar dem Geschmakke nach mehr fremdartige Materie zu erwarten ist (u).
Jndessen faulen doch diese harte Wasser so gleich, sie stinken innerhalb wenig Stunden, und stekken bisweilen so voll von einer rauhen Erde, daß sie den Durst viel- mehr vergrössern, welches ich selbst erfaren habe, da die Zunge den Eindrukk von dem sehr feinen Sande nicht verlieren wollte.
§. 16. Die Eigenschaften des Wassers überhaupt.
Wir sind aber dem Fleisse, sonderlich der neuern Schriftsteller (a), den Dank schuldig, daß wir die Natur
des
(o*)[Spaltenumbruch]ERNDL. I. c.
(o**)RUTTY p. 9.
(p)Idem ibid.
(p)Idem ibid.
(q)LUCAS p. 140.
(r)p. 42.
(r)p. 42.
(s)DETHARDING nämlich verglichen mit Regenwasser.
(u)[Spaltenumbruch]BOYLE of miner walets.
(a)BOERHAAVE in Elem. Chem. ELLER in Mem. de Berlin 1748 WALLERIUS in hydrolog. und in andern Schriften LUCAS.
Der Magen. XIX. Buch.
ſchau, da in drei Pfund vierzig Gran Erde vorkom- men (o*).
Man nennt dieſes weiche Waſſer, wenn in 128 Un- zen nicht uͤber 5 bis 40 Gran ſtekken (o**), folglich in 16 Unzen hoͤchſtens 5 Gran gefunden werden. Dieſe Waſ- ſer ſchaͤumen mit der Seiſe; man kocht darinnen Erbſen weich, und ſie ziehen die Farbe aus dem Thee beſſer heraus (p).
Hart hingegen ſind ſie, wenn ſie von 40 Gran bis 120 und daruͤber Sazz fallen laſſen, folglich in 16 Unzen von 5 bis 15 und 17 Gran (p) ſtekken. Hieher gehoͤren die Londnerwaſſer, worinnen 11¾ (q), 12½ Gran (r), nach dem beruͤmten Lukas, in ſolchem Maaße befindlich ſind (r). Schlecht ſind ſie zu Roſtok, in deren Pfund 88 Gran uͤber dem Gewichte des Regenwaſſers vorgefunden werden (s). Ueberhaupt ſind die Brunnenwaſſer noch ſchwerer, als die mineraliſche Waſſer ſelbſt, in denen doch offenbar dem Geſchmakke nach mehr fremdartige Materie zu erwarten iſt (u).
Jndeſſen faulen doch dieſe harte Waſſer ſo gleich, ſie ſtinken innerhalb wenig Stunden, und ſtekken bisweilen ſo voll von einer rauhen Erde, daß ſie den Durſt viel- mehr vergroͤſſern, welches ich ſelbſt erfaren habe, da die Zunge den Eindrukk von dem ſehr feinen Sande nicht verlieren wollte.
§. 16. Die Eigenſchaften des Waſſers uͤberhaupt.
Wir ſind aber dem Fleiſſe, ſonderlich der neuern Schriftſteller (a), den Dank ſchuldig, daß wir die Natur
des
(o*)[Spaltenumbruch]ERNDL. I. c.
(o**)RUTTY p. 9.
(p)Idem ibid.
(p)Idem ibid.
(q)LUCAS p. 140.
(r)p. 42.
(r)p. 42.
(s)DETHARDING naͤmlich verglichen mit Regenwaſſer.
(u)[Spaltenumbruch]BOYLE of miner walets.
(a)BOERHAAVE in Elem. Chem. ELLER in Mém. de Berlin 1748 WALLERIUS in hydrolog. und in andern Schriften LUCAS.
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[332[348]/0368]
Der Magen. XIX. Buch.
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Man nennt dieſes weiche Waſſer, wenn in 128 Un-
zen nicht uͤber 5 bis 40 Gran ſtekken (o**), folglich in 16
Unzen hoͤchſtens 5 Gran gefunden werden. Dieſe Waſ-
ſer ſchaͤumen mit der Seiſe; man kocht darinnen Erbſen
weich, und ſie ziehen die Farbe aus dem Thee beſſer
heraus (p).
Hart hingegen ſind ſie, wenn ſie von 40 Gran bis
120 und daruͤber Sazz fallen laſſen, folglich in 16 Unzen
von 5 bis 15 und 17 Gran (p) ſtekken. Hieher gehoͤren
die Londnerwaſſer, worinnen 11¾ (q), 12½ Gran (r),
nach dem beruͤmten Lukas, in ſolchem Maaße befindlich
ſind (r). Schlecht ſind ſie zu Roſtok, in deren Pfund 88
Gran uͤber dem Gewichte des Regenwaſſers vorgefunden
werden (s). Ueberhaupt ſind die Brunnenwaſſer noch
ſchwerer, als die mineraliſche Waſſer ſelbſt, in denen
doch offenbar dem Geſchmakke nach mehr fremdartige
Materie zu erwarten iſt (u).
Jndeſſen faulen doch dieſe harte Waſſer ſo gleich, ſie
ſtinken innerhalb wenig Stunden, und ſtekken bisweilen
ſo voll von einer rauhen Erde, daß ſie den Durſt viel-
mehr vergroͤſſern, welches ich ſelbſt erfaren habe, da die
Zunge den Eindrukk von dem ſehr feinen Sande nicht
verlieren wollte.
§. 16.
Die Eigenſchaften des Waſſers uͤberhaupt.
Wir ſind aber dem Fleiſſe, ſonderlich der neuern
Schriftſteller (a), den Dank ſchuldig, daß wir die Natur
des
(o*)
ERNDL. I. c.
(o**) RUTTY p. 9.
(p) Idem ibid.
(p) Idem ibid.
(q) LUCAS p. 140.
(r) p. 42.
(r) p. 42.
(s) DETHARDING naͤmlich
verglichen mit Regenwaſſer.
(u)
BOYLE of miner walets.
(a) BOERHAAVE in Elem.
Chem. ELLER in Mém. de Berlin
1748 WALLERIUS in hydrolog.
und in andern Schriften LUCAS.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 332[348]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/368>, abgerufen am 03.12.2024.
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