her habe ich niemals weiter, als bis zum Schlunde, Blat- terblasen gefunden (o).
Jn dem hohlen Schlunde verschiedner Thiere (p) hängen einige Zotten herab, die oft sehr lang sind; doch sind mir keine, ob gleich berümte Männer davon geredet haben, bisher am Menschen bekannt geworden (q). Jn der Schildkröte (r) siehet man ganz deutlich einige harte Körperchen in die Höhlung des Schlundes vorragen. Vielleicht gehören sie aber unter die Hülfsmittel, den Raub fester zu halten (s).
§. 4. Der Schlundsaft.
Ueberhaupt dünsten die kleinen Schlagadern, wie in dem übrigen ganzen Speisekanale, so auch im Schlunde, eine zarte Nässe aus, die von der Kunst nachgeahmet wird, wenn man durch die Schlagadern Wasser ein- sprizzt, und dieses in diese Höhlung selbst durchzuschwiz- zen nötigt (a).
Ueber diesen Drüsen liegen einige auswendig (b), und diese lagern sich längst dem ganzen Schlunde, und kom-
men
(o)[Spaltenumbruch]
Weder im Schlunde, noch Magengedärmei, Luftröhrenkopfe, und in der Luftlöhre Cl. P. C. FA- BRICIUS Progr. ann. 1760 edit.
(p) Wärzichen nennt es RUYSCH Advers. II. n. 9. und in dem Thes. VII. n. 40. nnter dem Namen vil- losa. WINSLOW n. 161 sind sehr klein; villosa dicta a VERHEYEN P. 202. tab. 23. f. 5.
(q) Noch Cl. HAASE de reno- xat. tunic. villos. n. 13. und PAU- LI I. c.
(r)COLLINS p. 286. RUYSCH cur. renov. n. 85. Thes. VIII. tab. 2. f. 4. BELLIN discors IV. p. 83. Eine Art Zähne nennt es STU- BES Phil. trans. n. 27. Auch hat [Spaltenumbruch]
dieses CALDESI p. 23. & JACO- BAEUS p. 104. und schon PLI- NIUS L. XI. p. 65. stomachum callo denticulatum. Finden sich auch im accipenser, nach dem RICHTER ichthyol. Theol. p. 203. Jm Schwerdtfische SCHELHAM- MER p. 12.
(s) Stacheln nennt es CAL- DESI p. 27. Add. VALISNER T. III. p. 448. SCHELHAMMER JACOB
(a)KAAUW. perspir. n. 178. 179 auch vom Wachse.
(b)Conf. L. II. p. 189. 190. dergleichen zwo Drüsen hat die Schildkröte CALDESI p. 28.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
her habe ich niemals weiter, als bis zum Schlunde, Blat- terblaſen gefunden (o).
Jn dem hohlen Schlunde verſchiedner Thiere (p) haͤngen einige Zotten herab, die oft ſehr lang ſind; doch ſind mir keine, ob gleich beruͤmte Maͤnner davon geredet haben, bisher am Menſchen bekannt geworden (q). Jn der Schildkroͤte (r) ſiehet man ganz deutlich einige harte Koͤrperchen in die Hoͤhlung des Schlundes vorragen. Vielleicht gehoͤren ſie aber unter die Huͤlfsmittel, den Raub feſter zu halten (s).
§. 4. Der Schlundſaft.
Ueberhaupt duͤnſten die kleinen Schlagadern, wie in dem uͤbrigen ganzen Speiſekanale, ſo auch im Schlunde, eine zarte Naͤſſe aus, die von der Kunſt nachgeahmet wird, wenn man durch die Schlagadern Waſſer ein- ſprizzt, und dieſes in dieſe Hoͤhlung ſelbſt durchzuſchwiz- zen noͤtigt (a).
Ueber dieſen Druͤſen liegen einige auswendig (b), und dieſe lagern ſich laͤngſt dem ganzen Schlunde, und kom-
men
(o)[Spaltenumbruch]
Weder im Schlunde, noch Magengedaͤrmei, Luftroͤhrenkopfe, und in der Luftloͤhre Cl. P. C. FA- BRICIUS Progr. ann. 1760 edit.
(p) Waͤrzichen nennt es RUYSCH Adverſ. II. n. 9. und in dem Theſ. VII. n. 40. nnter dem Namen vil- loſa. WINSLOW n. 161 ſind ſehr klein; villoſa dicta a VERHEYEN P. 202. tab. 23. f. 5.
(q) Noch Cl. HAASE de reno- xat. tunic. villoſ. n. 13. und PAU- LI I. c.
(r)COLLINS p. 286. RUYSCH cur. renov. n. 85. Theſ. VIII. tab. 2. f. 4. BELLIN diſcors IV. p. 83. Eine Art Zaͤhne nennt es STU- BES Phil. tranſ. n. 27. Auch hat [Spaltenumbruch]
dieſes CALDESI p. 23. & JACO- BAEUS p. 104. und ſchon PLI- NIUS L. XI. p. 65. ſtomachum callo denticulatum. Finden ſich auch im accipenſer, nach dem RICHTER ichthyol. Theol. p. 203. Jm Schwerdtfiſche SCHELHAM- MER p. 12.
(s) Stacheln nennt es CAL- DESI p. 27. Add. VALISNER T. III. p. 448. SCHELHAMMER JACOB
(a)KAAUW. perſpir. n. 178. 179 auch vom Wachſe.
(b)Conf. L. II. p. 189. 190. dergleichen zwo Druͤſen hat die Schildkroͤte CALDESI p. 28.
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[158/0178]
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
her habe ich niemals weiter, als bis zum Schlunde, Blat-
terblaſen gefunden (o).
Jn dem hohlen Schlunde verſchiedner Thiere (p)
haͤngen einige Zotten herab, die oft ſehr lang ſind; doch
ſind mir keine, ob gleich beruͤmte Maͤnner davon geredet
haben, bisher am Menſchen bekannt geworden (q). Jn
der Schildkroͤte (r) ſiehet man ganz deutlich einige harte
Koͤrperchen in die Hoͤhlung des Schlundes vorragen.
Vielleicht gehoͤren ſie aber unter die Huͤlfsmittel, den
Raub feſter zu halten (s).
§. 4.
Der Schlundſaft.
Ueberhaupt duͤnſten die kleinen Schlagadern, wie in
dem uͤbrigen ganzen Speiſekanale, ſo auch im Schlunde,
eine zarte Naͤſſe aus, die von der Kunſt nachgeahmet
wird, wenn man durch die Schlagadern Waſſer ein-
ſprizzt, und dieſes in dieſe Hoͤhlung ſelbſt durchzuſchwiz-
zen noͤtigt (a).
Ueber dieſen Druͤſen liegen einige auswendig (b), und
dieſe lagern ſich laͤngſt dem ganzen Schlunde, und kom-
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(o)
Weder im Schlunde, noch
Magengedaͤrmei, Luftroͤhrenkopfe,
und in der Luftloͤhre Cl. P. C. FA-
BRICIUS Progr. ann. 1760 edit.
(p) Waͤrzichen nennt es RUYSCH
Adverſ. II. n. 9. und in dem Theſ.
VII. n. 40. nnter dem Namen vil-
loſa. WINSLOW n. 161 ſind ſehr
klein; villoſa dicta a VERHEYEN
P. 202. tab. 23. f. 5.
(q) Noch Cl. HAASE de reno-
xat. tunic. villoſ. n. 13. und PAU-
LI I. c.
(r) COLLINS p. 286. RUYSCH
cur. renov. n. 85. Theſ. VIII. tab.
2. f. 4. BELLIN diſcors IV. p. 83.
Eine Art Zaͤhne nennt es STU-
BES Phil. tranſ. n. 27. Auch hat
dieſes CALDESI p. 23. & JACO-
BAEUS p. 104. und ſchon PLI-
NIUS L. XI. p. 65. ſtomachum
callo denticulatum. Finden ſich
auch im accipenſer, nach dem
RICHTER ichthyol. Theol. p. 203.
Jm Schwerdtfiſche SCHELHAM-
MER p. 12.
(s) Stacheln nennt es CAL-
DESI p. 27. Add. VALISNER
T. III. p. 448. SCHELHAMMER
JACOB
(a) KAAUW. perſpir. n. 178.
179 auch vom Wachſe.
(b) Conf. L. II. p. 189. 190.
dergleichen zwo Druͤſen hat die
Schildkroͤte CALDESI p. 28.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/178>, abgerufen am 21.11.2024.
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