nendrüse und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die so groß sind, daß sie die Stelle eines Stammes vertreten.
Auch der Ast von der Schlagader in der Oberfläche der Schläfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei da sind, und zu den runden Muskeln des kleinen Augen- winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.
Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken- ne ich nicht. Jndessen ist doch an dem menschlichen Au- ge bei den Schlagadern der gläsernen Feuchtigkeit, und bei den vordern Gefässen der Crystallinse noch etwas un- vollständiges anzutreffen. Die Hornhaut empfängt die Gefässe, die sie hat von den Zweigen der gemeinschaftlichen Augenhaut (m).
§. 36. Die Blutader des Auges.
Es sind diese Blutadern weniger als die Schlaga- dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom- mene Geschichte von denselben, wie wol ich einiges dar- über, Zinn aber viel mehreres geschrieben. Doch hat man von der Blutader des Glaskörpers, der Crystallinse und des Sternbändchens noch keine hinlängliche Kännt- niß.
Der vornehmste Stamm der Augenblutader hat, ob er gleich nicht den Namen eines sinus verdienet (n), den- noch mit den Sinussen der Hirnschaale einen deutlichen Zusammenhang (o).
Jhr hinteres Ende entstehet also aus den Behält- nissen des Pferdesattels, beinahe an dem Unterntheile des- selben (p), doch ist es bisweilen mit der vornehmsten
Blut-
(l)[Spaltenumbruch]p. 53. 54. tab. 6. b. &c.
(m)pag. 362.
(n) Nach meiner Erinnerung Fascic. III. tab. art. fac. n. 26.
(o)[Spaltenumbruch]PETIT Epist. I. pag. 12. WINSLOW n. 29. Emissarius pri- mus. SANTORIN L X. p. 154 155.
(p)ZINN p. 228. Mit mehr Aesten. DUVERNEY.
Das Geſicht. XVI. Buch.
nendruͤſe und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die ſo groß ſind, daß ſie die Stelle eines Stammes vertreten.
Auch der Aſt von der Schlagader in der Oberflaͤche der Schlaͤfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei da ſind, und zu den runden Muſkeln des kleinen Augen- winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.
Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken- ne ich nicht. Jndeſſen iſt doch an dem menſchlichen Au- ge bei den Schlagadern der glaͤſernen Feuchtigkeit, und bei den vordern Gefaͤſſen der Cryſtallinſe noch etwas un- vollſtaͤndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfaͤngt die Gefaͤſſe, die ſie hat von den Zweigen der gemeinſchaftlichen Augenhaut (m).
§. 36. Die Blutader des Auges.
Es ſind dieſe Blutadern weniger als die Schlaga- dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom- mene Geſchichte von denſelben, wie wol ich einiges dar- uͤber, Zinn aber viel mehreres geſchrieben. Doch hat man von der Blutader des Glaskoͤrpers, der Cryſtallinſe und des Sternbaͤndchens noch keine hinlaͤngliche Kaͤnnt- niß.
Der vornehmſte Stamm der Augenblutader hat, ob er gleich nicht den Namen eines ſinus verdienet (n), den- noch mit den Sinuſſen der Hirnſchaale einen deutlichen Zuſammenhang (o).
Jhr hinteres Ende entſtehet alſo aus den Behaͤlt- niſſen des Pferdeſattels, beinahe an dem Unterntheile deſ- ſelben (p), doch iſt es bisweilen mit der vornehmſten
Blut-
(l)[Spaltenumbruch]p. 53. 54. tab. 6. b. &c.
(m)pag. 362.
(n) Nach meiner Erinnerung Faſcic. III. tab. art. fac. n. 26.
(o)[Spaltenumbruch]PETIT Epiſt. I. pag. 12. WINSLOW n. 29. Emiſſarius pri- mus. SANTORIN L X. p. 154 155.
(p)ZINN p. 228. Mit mehr Aeſten. DUVERNEY.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0928"n="910"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Geſicht. <hirendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
nendruͤſe und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die<lb/>ſo groß ſind, daß ſie die Stelle eines Stammes vertreten.</p><lb/><p>Auch der Aſt von der Schlagader in der Oberflaͤche<lb/>
der Schlaͤfe macht keine geringe Zweige <noteplace="foot"n="(l)"><cb/><hirendition="#aq">p. 53. 54. tab. 6. b. &c.</hi></note>, deren zwei<lb/>
da ſind, und zu den runden Muſkeln des kleinen Augen-<lb/>
winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.</p><lb/><p>Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken-<lb/>
ne ich nicht. Jndeſſen iſt doch an dem menſchlichen Au-<lb/>
ge bei den Schlagadern der glaͤſernen Feuchtigkeit, und<lb/>
bei den vordern Gefaͤſſen der Cryſtallinſe noch etwas un-<lb/>
vollſtaͤndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfaͤngt die<lb/>
Gefaͤſſe, die ſie hat von den Zweigen der gemeinſchaftlichen<lb/>
Augenhaut <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">pag.</hi> 362.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 36.<lb/><hirendition="#b">Die Blutader des Auges.</hi></head><lb/><p>Es ſind dieſe Blutadern weniger als die Schlaga-<lb/>
dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom-<lb/>
mene Geſchichte von denſelben, wie wol ich einiges dar-<lb/>
uͤber, <hirendition="#fr">Zinn</hi> aber viel mehreres geſchrieben. Doch hat<lb/>
man von der Blutader des Glaskoͤrpers, der Cryſtallinſe<lb/>
und des Sternbaͤndchens noch keine hinlaͤngliche Kaͤnnt-<lb/>
niß.</p><lb/><p>Der vornehmſte Stamm der Augenblutader hat, ob<lb/>
er gleich nicht den Namen eines <hirendition="#aq">ſinus</hi> verdienet <noteplace="foot"n="(n)">Nach meiner Erinnerung<lb/><hirendition="#aq">Faſcic. III. tab. art. fac. n.</hi> 26.</note>, den-<lb/>
noch mit den Sinuſſen der Hirnſchaale einen deutlichen<lb/>
Zuſammenhang <noteplace="foot"n="(o)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">PETIT</hi> Epiſt. I. pag. 12.<lb/>
WINSLOW n. 29. Emiſſarius pri-<lb/>
mus. SANTORIN L X. p.</hi> 154 155.</note>.</p><lb/><p>Jhr hinteres Ende entſtehet alſo aus den Behaͤlt-<lb/>
niſſen des Pferdeſattels, beinahe an dem Unterntheile deſ-<lb/>ſelben <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">ZINN p.</hi> 228. Mit mehr<lb/>
Aeſten. <hirendition="#aq">DUVERNEY.</hi></note>, doch iſt es bisweilen mit der vornehmſten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Blut-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[910/0928]
Das Geſicht. XVI. Buch.
nendruͤſe und zu beiden Knorpelbogen bisweilen aus, die
ſo groß ſind, daß ſie die Stelle eines Stammes vertreten.
Auch der Aſt von der Schlagader in der Oberflaͤche
der Schlaͤfe macht keine geringe Zweige (l), deren zwei
da ſind, und zu den runden Muſkeln des kleinen Augen-
winkels, und zu beiden Knorpelbogen hinlaufen.
Mehr Schlagadern des Auges von Wichtigkeit ken-
ne ich nicht. Jndeſſen iſt doch an dem menſchlichen Au-
ge bei den Schlagadern der glaͤſernen Feuchtigkeit, und
bei den vordern Gefaͤſſen der Cryſtallinſe noch etwas un-
vollſtaͤndiges anzutreffen. Die Hornhaut empfaͤngt die
Gefaͤſſe, die ſie hat von den Zweigen der gemeinſchaftlichen
Augenhaut (m).
§. 36.
Die Blutader des Auges.
Es ſind dieſe Blutadern weniger als die Schlaga-
dern bekannt, und man hat zur Zeit noch keine vollkom-
mene Geſchichte von denſelben, wie wol ich einiges dar-
uͤber, Zinn aber viel mehreres geſchrieben. Doch hat
man von der Blutader des Glaskoͤrpers, der Cryſtallinſe
und des Sternbaͤndchens noch keine hinlaͤngliche Kaͤnnt-
niß.
Der vornehmſte Stamm der Augenblutader hat, ob
er gleich nicht den Namen eines ſinus verdienet (n), den-
noch mit den Sinuſſen der Hirnſchaale einen deutlichen
Zuſammenhang (o).
Jhr hinteres Ende entſtehet alſo aus den Behaͤlt-
niſſen des Pferdeſattels, beinahe an dem Unterntheile deſ-
ſelben (p), doch iſt es bisweilen mit der vornehmſten
Blut-
(l)
p. 53. 54. tab. 6. b. &c.
(m) pag. 362.
(n) Nach meiner Erinnerung
Faſcic. III. tab. art. fac. n. 26.
(o)
PETIT Epiſt. I. pag. 12.
WINSLOW n. 29. Emiſſarius pri-
mus. SANTORIN L X. p. 154 155.
(p) ZINN p. 228. Mit mehr
Aeſten. DUVERNEY.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 910. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/928>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.