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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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II. Abschnitt. Das Auge.
§. 32.
Die Schlagadern des Nezzbändchens (arteriae
ciliares
) 1. Die hintern.

Es entspringen die grössern ciliares (t), welche vor-
längst bekannt sind, entweder von dem Augenstamme,
oder von der untern Muskelschlagader (u), oder von der
Ader über der Augenhöhle oder von der Thränenader (x),
oder aus der Vereinigung der hintern Siebader mit dem
Aste der Augenadern (y). Sie sind grösser oder kleiner,
und wenn sie grösser sind, so durchbohren sie die dunkle
Hornhaut mit einer grossen Menge Zweige deren auch
nur aus einem einzigen Stämmchen sechszehn sind: Die
kleinern haben zween Zweige (z) und schwerlich mehr.

Sie spielen auf ihren krummen Gange um den Sehe-
nerven herum, und machen bei dessen Falte mit der dunk-
len Hornhaut, Aeste welche sich in einen Kreiß verstrik-
ken lassen (a), und an dieser Stelle einen Kranz machen,
in welchen sich auch die Zweige von der Mittelader der
Nezzhaut, und von den kleinen Aesten der dünnen Ge-
hirnhaut, die dem Sehenerven eigen sind, werfen.

Sie theilen sich hierauf in eine Menge kleiner Aeste
(b), deren leichtlich vierzig vorhanden sind: andere lau-
fen mehr nach hinten, liegen am Eintritte des Sehener-
vens näher, und machen zwei und mehr Classen aus.

Diese laufen gegen die Aderhaut zu, und sind voll
Blut so lange sie sich in dieser Membran aufhalten,
laufen nach vorne, theilen sich unter sehr spizzen Winkel
(c), und machen daß die Aeste mit denen Stämmen bei-
nah paralel laufen.

So
(t) [Spaltenumbruch] VESAL. L. VII. c. III. f. 16.
17. CASSER L. X. t. 12. f. 2.
RUYSCH Epist. XIII. t. 16. f.
6 8.
(u) Ic. nostr. & ZINN t. 3. f 1.
(x) p. 44. 45. ZINN t. 3. f. 1.
(y) Conf. p. 44. 45.
(z) pag. 44.
(a) [Spaltenumbruch] p. 45. t. 6 4. i. ZINN in
Epistola de vafis subtil.
(b) AMOULINS t. 2. f. 5.
RUYSCH l. c. pag. 30. tab. nostr.
f. 4 6 p.
45.
(c) p. 47. F. nostr. 4. 8. ZINN
tab. 1. f.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
§. 32.
Die Schlagadern des Nezzbaͤndchens (arteriae
ciliares
) 1. Die hintern.

Es entſpringen die groͤſſern ciliares (t), welche vor-
laͤngſt bekannt ſind, entweder von dem Augenſtamme,
oder von der untern Muſkelſchlagader (u), oder von der
Ader uͤber der Augenhoͤhle oder von der Thraͤnenader (x),
oder aus der Vereinigung der hintern Siebader mit dem
Aſte der Augenadern (y). Sie ſind groͤſſer oder kleiner,
und wenn ſie groͤſſer ſind, ſo durchbohren ſie die dunkle
Hornhaut mit einer groſſen Menge Zweige deren auch
nur aus einem einzigen Staͤmmchen ſechszehn ſind: Die
kleinern haben zween Zweige (z) und ſchwerlich mehr.

Sie ſpielen auf ihren krummen Gange um den Sehe-
nerven herum, und machen bei deſſen Falte mit der dunk-
len Hornhaut, Aeſte welche ſich in einen Kreiß verſtrik-
ken laſſen (a), und an dieſer Stelle einen Kranz machen,
in welchen ſich auch die Zweige von der Mittelader der
Nezzhaut, und von den kleinen Aeſten der duͤnnen Ge-
hirnhaut, die dem Sehenerven eigen ſind, werfen.

Sie theilen ſich hierauf in eine Menge kleiner Aeſte
(b), deren leichtlich vierzig vorhanden ſind: andere lau-
fen mehr nach hinten, liegen am Eintritte des Sehener-
vens naͤher, und machen zwei und mehr Claſſen aus.

Dieſe laufen gegen die Aderhaut zu, und ſind voll
Blut ſo lange ſie ſich in dieſer Membran aufhalten,
laufen nach vorne, theilen ſich unter ſehr ſpizzen Winkel
(c), und machen daß die Aeſte mit denen Staͤmmen bei-
nah paralel laufen.

So
(t) [Spaltenumbruch] VESAL. L. VII. c. III. f. 16.
17. CASSER L. X. t. 12. f. 2.
RUYSCH Epiſt. XIII. t. 16. f.
6 8.
(u) Ic. noſtr. & ZINN t. 3. f 1.
(x) p. 44. 45. ZINN t. 3. f. 1.
(y) Conf. p. 44. 45.
(z) pag. 44.
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Epiſtola de vafis ſubtil.
(b) AMOULINS t. 2. f. 5.
RUYSCH l. c. pag. 30. tab. noſtr.
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45.
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tab. 1. f.
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[899/0917] II. Abſchnitt. Das Auge. §. 32. Die Schlagadern des Nezzbaͤndchens (arteriae ciliares) 1. Die hintern. Es entſpringen die groͤſſern ciliares (t), welche vor- laͤngſt bekannt ſind, entweder von dem Augenſtamme, oder von der untern Muſkelſchlagader (u), oder von der Ader uͤber der Augenhoͤhle oder von der Thraͤnenader (x), oder aus der Vereinigung der hintern Siebader mit dem Aſte der Augenadern (y). Sie ſind groͤſſer oder kleiner, und wenn ſie groͤſſer ſind, ſo durchbohren ſie die dunkle Hornhaut mit einer groſſen Menge Zweige deren auch nur aus einem einzigen Staͤmmchen ſechszehn ſind: Die kleinern haben zween Zweige (z) und ſchwerlich mehr. Sie ſpielen auf ihren krummen Gange um den Sehe- nerven herum, und machen bei deſſen Falte mit der dunk- len Hornhaut, Aeſte welche ſich in einen Kreiß verſtrik- ken laſſen (a), und an dieſer Stelle einen Kranz machen, in welchen ſich auch die Zweige von der Mittelader der Nezzhaut, und von den kleinen Aeſten der duͤnnen Ge- hirnhaut, die dem Sehenerven eigen ſind, werfen. Sie theilen ſich hierauf in eine Menge kleiner Aeſte (b), deren leichtlich vierzig vorhanden ſind: andere lau- fen mehr nach hinten, liegen am Eintritte des Sehener- vens naͤher, und machen zwei und mehr Claſſen aus. Dieſe laufen gegen die Aderhaut zu, und ſind voll Blut ſo lange ſie ſich in dieſer Membran aufhalten, laufen nach vorne, theilen ſich unter ſehr ſpizzen Winkel (c), und machen daß die Aeſte mit denen Staͤmmen bei- nah paralel laufen. So (t) VESAL. L. VII. c. III. f. 16. 17. CASSER L. X. t. 12. f. 2. RUYSCH Epiſt. XIII. t. 16. f. 6 8. (u) Ic. noſtr. & ZINN t. 3. f 1. (x) p. 44. 45. ZINN t. 3. f. 1. (y) Conf. p. 44. 45. (z) pag. 44. (a) p. 45. t. 6 4. i. ZINN in Epiſtola de vafis ſubtil. (b) AMOULINS t. 2. f. 5. RUYSCH l. c. pag. 30. tab. noſtr. f. 4 6 p. 45. (c) p. 47. F. noſtr. 4. 8. ZINN tab. 1. f. 1. L l l 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/917>, abgerufen am 20.11.2024.