Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
etliche Albin (f), zwei Duverney (g); und die Natur
folgt hierinnen nicht allezeit einerlei Regel (i).

§. 36.
Die Gehörnerven.

Aus dieser Höle kommen, nachdem der harte Ner-
ve abgesendet worden, die weichen Gehörnerven,
und sie laufen in den Vorhof, in die Schnekke, und in
das halbzirkliche Fleisch. Es lassen sich diese Nerven
so schwer auseinander sezzen, daß auch der Vortrag des
Zergliederers schwer werden mus; und er wird um so
viel undeutlicher, weil ich hier meine eigene Erfahrun-
gen nicht, sondern andrer ihre erzähle, indem mich mei-
ne veränderte Lebensumstände hindern, die Sache selbst
zu untersuchen.

Es zerspaltet sich also im Grunde selbst der Gehör-
sinus, in die Aeste der Schnekke, und in die Nerven
des Vorhofes (k). Der gröste Theil begiebt sich in den
Vorhof (l); und auf diesem Wege wandern jederzeit
zween Fäden des weichen Nerven, wie auch andre mehr,
doch nicht allezeit.

Derjenige ist immer vorhanden, welcher aus dem
obern blinden Sinu der Gehörgrube herkömmt (m).

Der andere, welcher durch das Loch des hintern
Winkels, des untern Sinus geht, und sich in die halb-
kreisige Höle wirft, ist fast immer vorhanden (n).

Der
(f) [Spaltenumbruch] n. 2. f. 3. o. p.
(g) p. 47. 48.
(i) MORGAGN. Epist. XII.
n. 41. p. 438. 444. ALBINUS,
l. c.
(k) VALSALVA, p. 41.
(l) IDEM, t. 8. f. 9. 10.
(m) CASSEBOHM, n. 229.
ramus secundus t. 5. f. 15. m.
[Spaltenumbruch] DUVERNEY, t. 10. f. 10. a.
p. 47. (la plus considerable) COT-
TUGNUS, p.
20.
(n) CASSEBOHM, n. 229. t.
5. f. 15. n. ramus tertius COT-
TUGNO, p. 21. n. 28. num haec
potius seconde branche DUVER-
NEY, p.
48.
P p 5

I. Abſchnitt. Werkzeug.
etliche Albin (f), zwei Duverney (g); und die Natur
folgt hierinnen nicht allezeit einerlei Regel (i).

§. 36.
Die Gehoͤrnerven.

Aus dieſer Hoͤle kommen, nachdem der harte Ner-
ve abgeſendet worden, die weichen Gehoͤrnerven,
und ſie laufen in den Vorhof, in die Schnekke, und in
das halbzirkliche Fleiſch. Es laſſen ſich dieſe Nerven
ſo ſchwer auseinander ſezzen, daß auch der Vortrag des
Zergliederers ſchwer werden mus; und er wird um ſo
viel undeutlicher, weil ich hier meine eigene Erfahrun-
gen nicht, ſondern andrer ihre erzaͤhle, indem mich mei-
ne veraͤnderte Lebensumſtaͤnde hindern, die Sache ſelbſt
zu unterſuchen.

Es zerſpaltet ſich alſo im Grunde ſelbſt der Gehoͤr-
ſinus, in die Aeſte der Schnekke, und in die Nerven
des Vorhofes (k). Der groͤſte Theil begiebt ſich in den
Vorhof (l); und auf dieſem Wege wandern jederzeit
zween Faͤden des weichen Nerven, wie auch andre mehr,
doch nicht allezeit.

Derjenige iſt immer vorhanden, welcher aus dem
obern blinden Sinu der Gehoͤrgrube herkoͤmmt (m).

Der andere, welcher durch das Loch des hintern
Winkels, des untern Sinus geht, und ſich in die halb-
kreiſige Hoͤle wirft, iſt faſt immer vorhanden (n).

Der
(f) [Spaltenumbruch] n. 2. f. 3. o. p.
(g) p. 47. 48.
(i) MORGAGN. Epiſt. XII.
n. 41. p. 438. 444. ALBINUS,
l. c.
(k) VALSALVA, p. 41.
(l) IDEM, t. 8. f. 9. 10.
(m) CASSEBOHM, n. 229.
ramus ſecundus t. 5. f. 15. m.
[Spaltenumbruch] DUVERNEY, t. 10. f. 10. a.
p. 47. (la plus conſiderable) COT-
TUGNUS, p.
20.
(n) CASSEBOHM, n. 229. t.
5. f. 15. n. ramus tertius COT-
TUGNO, p. 21. n. 28. num haec
potius ſeconde branche DUVER-
NEY, p.
48.
P p 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0619" n="601"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
etliche <hi rendition="#fr">Albin</hi> <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">n. 2. f. 3. o. p.</hi></note>, zwei <hi rendition="#fr">Duverney</hi> <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 47. 48.</note>; und die Natur<lb/>
folgt hierinnen nicht allezeit einerlei Regel <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">MORGAGN. Epi&#x017F;t. XII.<lb/>
n. 41. p. 438. 444. ALBINUS,<lb/>
l. c.</hi></note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 36.<lb/>
Die Geho&#x0364;rnerven.</head><lb/>
            <p>Aus die&#x017F;er Ho&#x0364;le kommen, nachdem der harte Ner-<lb/>
ve abge&#x017F;endet worden, die <hi rendition="#fr">weichen Geho&#x0364;rnerven,</hi><lb/>
und &#x017F;ie laufen in den Vorhof, in die Schnekke, und in<lb/>
das halbzirkliche Flei&#x017F;ch. Es la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die&#x017F;e Nerven<lb/>
&#x017F;o &#x017F;chwer auseinander &#x017F;ezzen, daß auch der Vortrag des<lb/>
Zergliederers &#x017F;chwer werden mus; und er wird um &#x017F;o<lb/>
viel undeutlicher, weil ich hier meine eigene Erfahrun-<lb/>
gen nicht, &#x017F;ondern andrer ihre erza&#x0364;hle, indem mich mei-<lb/>
ne vera&#x0364;nderte Lebensum&#x017F;ta&#x0364;nde hindern, die Sache &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
zu unter&#x017F;uchen.</p><lb/>
            <p>Es zer&#x017F;paltet &#x017F;ich al&#x017F;o im Grunde &#x017F;elb&#x017F;t der Geho&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;inus, in die Ae&#x017F;te der Schnekke, und in die Nerven<lb/>
des Vorhofes <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">VALSALVA, p.</hi> 41.</note>. Der gro&#x0364;&#x017F;te Theil begiebt &#x017F;ich in den<lb/>
Vorhof <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">IDEM, t. 8. f.</hi> 9. 10.</note>; und auf die&#x017F;em Wege wandern jederzeit<lb/>
zween Fa&#x0364;den des weichen Nerven, wie auch andre mehr,<lb/>
doch nicht allezeit.</p><lb/>
            <p>Derjenige i&#x017F;t immer vorhanden, welcher aus dem<lb/>
obern blinden Sinu der Geho&#x0364;rgrube herko&#x0364;mmt <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">CASSEBOHM, n. 229.<lb/>
ramus &#x017F;ecundus t. 5. f. 15. m.<lb/><cb/> <hi rendition="#g">DUVERNEY,</hi> t. 10. f. 10. a.<lb/>
p. 47. (la plus con&#x017F;iderable) COT-<lb/>
TUGNUS, p.</hi> 20.</note>.</p><lb/>
            <p>Der andere, welcher durch das Loch des hintern<lb/>
Winkels, des untern Sinus geht, und &#x017F;ich in die halb-<lb/>
krei&#x017F;ige Ho&#x0364;le wirft, i&#x017F;t fa&#x017F;t immer vorhanden <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">CASSEBOHM, n. 229. t.<lb/>
5. f. 15. n. ramus tertius COT-<lb/>
TUGNO, p. 21. n. 28. num haec<lb/>
potius &#x017F;econde branche DUVER-<lb/>
NEY, p.</hi> 48.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">P p 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[601/0619] I. Abſchnitt. Werkzeug. etliche Albin (f), zwei Duverney (g); und die Natur folgt hierinnen nicht allezeit einerlei Regel (i). §. 36. Die Gehoͤrnerven. Aus dieſer Hoͤle kommen, nachdem der harte Ner- ve abgeſendet worden, die weichen Gehoͤrnerven, und ſie laufen in den Vorhof, in die Schnekke, und in das halbzirkliche Fleiſch. Es laſſen ſich dieſe Nerven ſo ſchwer auseinander ſezzen, daß auch der Vortrag des Zergliederers ſchwer werden mus; und er wird um ſo viel undeutlicher, weil ich hier meine eigene Erfahrun- gen nicht, ſondern andrer ihre erzaͤhle, indem mich mei- ne veraͤnderte Lebensumſtaͤnde hindern, die Sache ſelbſt zu unterſuchen. Es zerſpaltet ſich alſo im Grunde ſelbſt der Gehoͤr- ſinus, in die Aeſte der Schnekke, und in die Nerven des Vorhofes (k). Der groͤſte Theil begiebt ſich in den Vorhof (l); und auf dieſem Wege wandern jederzeit zween Faͤden des weichen Nerven, wie auch andre mehr, doch nicht allezeit. Derjenige iſt immer vorhanden, welcher aus dem obern blinden Sinu der Gehoͤrgrube herkoͤmmt (m). Der andere, welcher durch das Loch des hintern Winkels, des untern Sinus geht, und ſich in die halb- kreiſige Hoͤle wirft, iſt faſt immer vorhanden (n). Der (f) n. 2. f. 3. o. p. (g) p. 47. 48. (i) MORGAGN. Epiſt. XII. n. 41. p. 438. 444. ALBINUS, l. c. (k) VALSALVA, p. 41. (l) IDEM, t. 8. f. 9. 10. (m) CASSEBOHM, n. 229. ramus ſecundus t. 5. f. 15. m. DUVERNEY, t. 10. f. 10. a. p. 47. (la plus conſiderable) COT- TUGNUS, p. 20. (n) CASSEBOHM, n. 229. t. 5. f. 15. n. ramus tertius COT- TUGNO, p. 21. n. 28. num haec potius ſeconde branche DUVER- NEY, p. 48. P p 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/619
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/619>, abgerufen am 20.11.2024.