Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in der Luft umherfliegende Dämpfe, so wie das Ge- hör die Zitterungen der Luft selbst. Um diesen Sinn zu erklären, machen wir, wie sonst von der Zer- gliederung den Anfang. Es hat aber dieses Werkzeug gleichsam drei Bezirke: den äussersten, oder das so ge- nannte Ohr und den Gehörgang; den mittlern oder die Trummel, und den innersten oder den Jrrweg.
§. 2. Das Ohr.
Diesen Theil vermissen die meisten Thiere, Jnsekten (a), Fische, auch die ein warmes Blut haben (b), die kaltblütigen Vierfüßigen (c), die Vögel (d), die doch sonst ein feines Gehör haben. Man nennt ihn nicht, weil er sehr kurz ist, und nicht vorraget (d*). Der Mensch hat diesen Theil, wie auch die Thiere mit vier Füssen, welche
ein
(a)[Spaltenumbruch]
Sie haben kein Ohr, LIN- NAEUS, system. nat. Edit. X. p. 339.
(b)KLEIN, mantiss. p. 19. de phoca, ARISTOTELES, FABER, apud HERNAND, p. 825. HART- MANN, anat. phocae.
(c)ARISTOTELES, part. anim. L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1. Lacertae COITER, p. 120.
(d)COITER, ibid. ARISTO- [Spaltenumbruch]
TELES. PLINIUS. L. XI. c. 39. Alle lebendig gebärende, ausser den Wallfischen, ARISTOTELES, Hist. I. c. 11. PARIRINI.
(d*) Jn den Gänsen CASSE- RIUS, T. 8. f. 1. im tursione LEYSER. de auditu. Jn der Trap- pe ist es grösser, und wie in den vierfüßigen. ALDROVAND, or- nitholog. L. I. p. 527.
Funfzehntes Buch. Das Gehoͤr.
Erſter Abſchnitt. Der Bau des Gehoͤrwerkzeuges.
§. 1.
Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in der Luft umherfliegende Daͤmpfe, ſo wie das Ge- hoͤr die Zitterungen der Luft ſelbſt. Um dieſen Sinn zu erklaͤren, machen wir, wie ſonſt von der Zer- gliederung den Anfang. Es hat aber dieſes Werkzeug gleichſam drei Bezirke: den aͤuſſerſten, oder das ſo ge- nannte Ohr und den Gehoͤrgang; den mittlern oder die Trummel, und den innerſten oder den Jrrweg.
§. 2. Das Ohr.
Dieſen Theil vermiſſen die meiſten Thiere, Jnſekten (a), Fiſche, auch die ein warmes Blut haben (b), die kaltbluͤtigen Vierfuͤßigen (c), die Voͤgel (d), die doch ſonſt ein feines Gehoͤr haben. Man nennt ihn nicht, weil er ſehr kurz iſt, und nicht vorraget (d*). Der Menſch hat dieſen Theil, wie auch die Thiere mit vier Fuͤſſen, welche
ein
(a)[Spaltenumbruch]
Sie haben kein Ohr, LIN- NÆUS, ſyſtem. nat. Edit. X. p. 339.
(b)KLEIN, mantiſſ. p. 19. de phoca, ARISTOTELES, FABER, apud HERNAND, p. 825. HART- MANN, anat. phocæ.
(c)ARISTOTELES, part. anim. L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1. Lacertæ COITER, p. 120.
(d)COITER, ibid. ARISTO- [Spaltenumbruch]
TELES. PLINIUS. L. XI. c. 39. Alle lebendig gebaͤrende, auſſer den Wallfiſchen, ARISTOTELES, Hiſt. I. c. 11. PARIRINI.
(d*) Jn den Gaͤnſen CASSE- RIUS, T. 8. f. 1. im turſione LEYSER. de auditu. Jn der Trap- pe iſt es groͤſſer, und wie in den vierfuͤßigen. ALDROVAND, or- nitholog. L. I. p. 527.
<TEI><text><body><pbfacs="#f0541"n="523"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head>Funfzehntes Buch.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Das Gehoͤr.</hi></hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Erſter Abſchnitt.</hi><lb/>
Der Bau des Gehoͤrwerkzeuges.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§. 1.</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>as Werkzeug des Geruches empfindet einige in<lb/>
der Luft umherfliegende Daͤmpfe, ſo wie das Ge-<lb/>
hoͤr die Zitterungen der Luft ſelbſt. Um dieſen<lb/>
Sinn zu erklaͤren, machen wir, wie ſonſt von der Zer-<lb/>
gliederung den Anfang. Es hat aber dieſes Werkzeug<lb/>
gleichſam drei Bezirke: den aͤuſſerſten, oder das ſo ge-<lb/>
nannte Ohr und den Gehoͤrgang; den mittlern oder die<lb/>
Trummel, und den innerſten oder den Jrrweg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 2.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Das Ohr.</hi></hi></head><lb/><p>Dieſen Theil vermiſſen die meiſten Thiere, Jnſekten<lb/><noteplace="foot"n="(a)"><cb/>
Sie haben kein Ohr, <hirendition="#aq">LIN-<lb/>
NÆUS, ſyſtem. nat. Edit. X. p.</hi> 339.</note>, Fiſche, auch die ein warmes Blut haben <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">KLEIN, mantiſſ. p. 19. de<lb/>
phoca, ARISTOTELES, FABER,<lb/>
apud HERNAND, p. 825. HART-<lb/>
MANN, anat. phocæ.</hi></note>, die<lb/>
kaltbluͤtigen Vierfuͤßigen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">ARISTOTELES, part. anim.<lb/>
L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1.<lb/>
Lacertæ COITER, p.</hi> 120.</note>, die Voͤgel <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">COITER, ibid. ARISTO-<lb/><cb/>
TELES. PLINIUS. L. XI. c.</hi> 39.<lb/>
Alle lebendig gebaͤrende, auſſer den<lb/>
Wallfiſchen, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARISTOTELES,</hi><lb/>
Hiſt. I. c. 11. PARIRINI.</hi></note>, die doch ſonſt<lb/>
ein feines Gehoͤr haben. Man nennt ihn nicht, weil er<lb/>ſehr kurz iſt, und nicht vorraget <noteplace="foot"n="(d*)">Jn den Gaͤnſen <hirendition="#aq"><hirendition="#g">CASSE-<lb/>
RIUS,</hi> T. 8. f.</hi> 1. im <hirendition="#aq">turſione<lb/>
LEYSER. de auditu.</hi> Jn der Trap-<lb/>
pe iſt es groͤſſer, und wie in den<lb/>
vierfuͤßigen. <hirendition="#aq">ALDROVAND, or-<lb/>
nitholog. L. I. p.</hi> 527.</note>. Der Menſch hat<lb/>
dieſen Theil, wie auch die Thiere mit vier Fuͤſſen, welche<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ein</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[523/0541]
Funfzehntes Buch.
Das Gehoͤr.
Erſter Abſchnitt.
Der Bau des Gehoͤrwerkzeuges.
§. 1.
Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in
der Luft umherfliegende Daͤmpfe, ſo wie das Ge-
hoͤr die Zitterungen der Luft ſelbſt. Um dieſen
Sinn zu erklaͤren, machen wir, wie ſonſt von der Zer-
gliederung den Anfang. Es hat aber dieſes Werkzeug
gleichſam drei Bezirke: den aͤuſſerſten, oder das ſo ge-
nannte Ohr und den Gehoͤrgang; den mittlern oder die
Trummel, und den innerſten oder den Jrrweg.
§. 2.
Das Ohr.
Dieſen Theil vermiſſen die meiſten Thiere, Jnſekten
(a), Fiſche, auch die ein warmes Blut haben (b), die
kaltbluͤtigen Vierfuͤßigen (c), die Voͤgel (d), die doch ſonſt
ein feines Gehoͤr haben. Man nennt ihn nicht, weil er
ſehr kurz iſt, und nicht vorraget (d*). Der Menſch hat
dieſen Theil, wie auch die Thiere mit vier Fuͤſſen, welche
ein
(a)
Sie haben kein Ohr, LIN-
NÆUS, ſyſtem. nat. Edit. X. p. 339.
(b) KLEIN, mantiſſ. p. 19. de
phoca, ARISTOTELES, FABER,
apud HERNAND, p. 825. HART-
MANN, anat. phocæ.
(c) ARISTOTELES, part. anim.
L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1.
Lacertæ COITER, p. 120.
(d) COITER, ibid. ARISTO-
TELES. PLINIUS. L. XI. c. 39.
Alle lebendig gebaͤrende, auſſer den
Wallfiſchen, ARISTOTELES,
Hiſt. I. c. 11. PARIRINI.
(d*) Jn den Gaͤnſen CASSE-
RIUS, T. 8. f. 1. im turſione
LEYSER. de auditu. Jn der Trap-
pe iſt es groͤſſer, und wie in den
vierfuͤßigen. ALDROVAND, or-
nitholog. L. I. p. 527.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/541>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.