Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite




Funfzehntes Buch.
Das Gehör.


Erster Abschnitt.
Der Bau des Gehörwerkzeuges.
§. 1.

Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in
der Luft umherfliegende Dämpfe, so wie das Ge-
hör die Zitterungen der Luft selbst. Um diesen
Sinn zu erklären, machen wir, wie sonst von der Zer-
gliederung den Anfang. Es hat aber dieses Werkzeug
gleichsam drei Bezirke: den äussersten, oder das so ge-
nannte Ohr und den Gehörgang; den mittlern oder die
Trummel, und den innersten oder den Jrrweg.

§. 2.
Das Ohr.

Diesen Theil vermissen die meisten Thiere, Jnsekten
(a), Fische, auch die ein warmes Blut haben (b), die
kaltblütigen Vierfüßigen (c), die Vögel (d), die doch sonst
ein feines Gehör haben. Man nennt ihn nicht, weil er
sehr kurz ist, und nicht vorraget (d*). Der Mensch hat
diesen Theil, wie auch die Thiere mit vier Füssen, welche

ein
(a) [Spaltenumbruch] Sie haben kein Ohr, LIN-
NAEUS, system. nat. Edit. X. p.
339.
(b) KLEIN, mantiss. p. 19. de
phoca, ARISTOTELES, FABER,
apud HERNAND, p. 825. HART-
MANN, anat. phocae.
(c) ARISTOTELES, part. anim.
L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1.
Lacertae COITER, p.
120.
(d) COITER, ibid. ARISTO-
[Spaltenumbruch] TELES. PLINIUS. L. XI. c.
39.
Alle lebendig gebärende, ausser den
Wallfischen, ARISTOTELES,
Hist. I. c. 11. PARIRINI.
(d*) Jn den Gänsen CASSE-
RIUS,
T. 8. f.
1. im tursione
LEYSER. de auditu.
Jn der Trap-
pe ist es grösser, und wie in den
vierfüßigen. ALDROVAND, or-
nitholog. L. I. p.
527.




Funfzehntes Buch.
Das Gehoͤr.


Erſter Abſchnitt.
Der Bau des Gehoͤrwerkzeuges.
§. 1.

Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in
der Luft umherfliegende Daͤmpfe, ſo wie das Ge-
hoͤr die Zitterungen der Luft ſelbſt. Um dieſen
Sinn zu erklaͤren, machen wir, wie ſonſt von der Zer-
gliederung den Anfang. Es hat aber dieſes Werkzeug
gleichſam drei Bezirke: den aͤuſſerſten, oder das ſo ge-
nannte Ohr und den Gehoͤrgang; den mittlern oder die
Trummel, und den innerſten oder den Jrrweg.

§. 2.
Das Ohr.

Dieſen Theil vermiſſen die meiſten Thiere, Jnſekten
(a), Fiſche, auch die ein warmes Blut haben (b), die
kaltbluͤtigen Vierfuͤßigen (c), die Voͤgel (d), die doch ſonſt
ein feines Gehoͤr haben. Man nennt ihn nicht, weil er
ſehr kurz iſt, und nicht vorraget (d*). Der Menſch hat
dieſen Theil, wie auch die Thiere mit vier Fuͤſſen, welche

ein
(a) [Spaltenumbruch] Sie haben kein Ohr, LIN-
NÆUS, ſyſtem. nat. Edit. X. p.
339.
(b) KLEIN, mantiſſ. p. 19. de
phoca, ARISTOTELES, FABER,
apud HERNAND, p. 825. HART-
MANN, anat. phocæ.
(c) ARISTOTELES, part. anim.
L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1.
Lacertæ COITER, p.
120.
(d) COITER, ibid. ARISTO-
[Spaltenumbruch] TELES. PLINIUS. L. XI. c.
39.
Alle lebendig gebaͤrende, auſſer den
Wallfiſchen, ARISTOTELES,
Hiſt. I. c. 11. PARIRINI.
(d*) Jn den Gaͤnſen CASSE-
RIUS,
T. 8. f.
1. im turſione
LEYSER. de auditu.
Jn der Trap-
pe iſt es groͤſſer, und wie in den
vierfuͤßigen. ALDROVAND, or-
nitholog. L. I. p.
527.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0541" n="523"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head>Funfzehntes Buch.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Geho&#x0364;r.</hi></hi></head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi><lb/>
Der Bau des Geho&#x0364;rwerkzeuges.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>as Werkzeug des Geruches empfindet einige in<lb/>
der Luft umherfliegende Da&#x0364;mpfe, &#x017F;o wie das Ge-<lb/>
ho&#x0364;r die Zitterungen der Luft &#x017F;elb&#x017F;t. Um die&#x017F;en<lb/>
Sinn zu erkla&#x0364;ren, machen wir, wie &#x017F;on&#x017F;t von der Zer-<lb/>
gliederung den Anfang. Es hat aber die&#x017F;es Werkzeug<lb/>
gleich&#x017F;am drei Bezirke: den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten, oder das &#x017F;o ge-<lb/>
nannte Ohr und den Geho&#x0364;rgang; den mittlern oder die<lb/>
Trummel, und den inner&#x017F;ten oder den Jrrweg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Ohr.</hi></hi></head><lb/>
            <p>Die&#x017F;en Theil vermi&#x017F;&#x017F;en die mei&#x017F;ten Thiere, Jn&#x017F;ekten<lb/><note place="foot" n="(a)"><cb/>
Sie haben kein Ohr, <hi rendition="#aq">LIN-<lb/>
NÆUS, &#x017F;y&#x017F;tem. nat. Edit. X. p.</hi> 339.</note>, Fi&#x017F;che, auch die ein warmes Blut haben <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">KLEIN, manti&#x017F;&#x017F;. p. 19. de<lb/>
phoca, ARISTOTELES, FABER,<lb/>
apud HERNAND, p. 825. HART-<lb/>
MANN, anat. phocæ.</hi></note>, die<lb/>
kaltblu&#x0364;tigen Vierfu&#x0364;ßigen <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">ARISTOTELES, part. anim.<lb/>
L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1.<lb/>
Lacertæ COITER, p.</hi> 120.</note>, die Vo&#x0364;gel <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">COITER, ibid. ARISTO-<lb/><cb/>
TELES. PLINIUS. L. XI. c.</hi> 39.<lb/>
Alle lebendig geba&#x0364;rende, au&#x017F;&#x017F;er den<lb/>
Wallfi&#x017F;chen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARISTOTELES,</hi><lb/>
Hi&#x017F;t. I. c. 11. PARIRINI.</hi></note>, die doch &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
ein feines Geho&#x0364;r haben. Man nennt ihn nicht, weil er<lb/>
&#x017F;ehr kurz i&#x017F;t, und nicht vorraget <note place="foot" n="(d*)">Jn den Ga&#x0364;n&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CASSE-<lb/>
RIUS,</hi> T. 8. f.</hi> 1. im <hi rendition="#aq">tur&#x017F;ione<lb/>
LEYSER. de auditu.</hi> Jn der Trap-<lb/>
pe i&#x017F;t es gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, und wie in den<lb/>
vierfu&#x0364;ßigen. <hi rendition="#aq">ALDROVAND, or-<lb/>
nitholog. L. I. p.</hi> 527.</note>. Der Men&#x017F;ch hat<lb/>
die&#x017F;en Theil, wie auch die Thiere mit vier Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, welche<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[523/0541] Funfzehntes Buch. Das Gehoͤr. Erſter Abſchnitt. Der Bau des Gehoͤrwerkzeuges. §. 1. Das Werkzeug des Geruches empfindet einige in der Luft umherfliegende Daͤmpfe, ſo wie das Ge- hoͤr die Zitterungen der Luft ſelbſt. Um dieſen Sinn zu erklaͤren, machen wir, wie ſonſt von der Zer- gliederung den Anfang. Es hat aber dieſes Werkzeug gleichſam drei Bezirke: den aͤuſſerſten, oder das ſo ge- nannte Ohr und den Gehoͤrgang; den mittlern oder die Trummel, und den innerſten oder den Jrrweg. §. 2. Das Ohr. Dieſen Theil vermiſſen die meiſten Thiere, Jnſekten (a), Fiſche, auch die ein warmes Blut haben (b), die kaltbluͤtigen Vierfuͤßigen (c), die Voͤgel (d), die doch ſonſt ein feines Gehoͤr haben. Man nennt ihn nicht, weil er ſehr kurz iſt, und nicht vorraget (d*). Der Menſch hat dieſen Theil, wie auch die Thiere mit vier Fuͤſſen, welche ein (a) Sie haben kein Ohr, LIN- NÆUS, ſyſtem. nat. Edit. X. p. 339. (b) KLEIN, mantiſſ. p. 19. de phoca, ARISTOTELES, FABER, apud HERNAND, p. 825. HART- MANN, anat. phocæ. (c) ARISTOTELES, part. anim. L. II. c. 12. CASSER, T. 8. f. 1. Lacertæ COITER, p. 120. (d) COITER, ibid. ARISTO- TELES. PLINIUS. L. XI. c. 39. Alle lebendig gebaͤrende, auſſer den Wallfiſchen, ARISTOTELES, Hiſt. I. c. 11. PARIRINI. (d*) Jn den Gaͤnſen CASSE- RIUS, T. 8. f. 1. im turſione LEYSER. de auditu. Jn der Trap- pe iſt es groͤſſer, und wie in den vierfuͤßigen. ALDROVAND, or- nitholog. L. I. p. 527.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/541
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/541>, abgerufen am 21.12.2024.