Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
gewebe in ein einziges Hügelchen verwandeln. Um sie
pfleget ein gewisser zirkelrunder Graben (a) zu gehn, den
der etwas geschwollne Ring der Hautbekleidung endigt.
Jch habe aus einer einzigen solchen Grube zwei bis drei
Wärzchen kommen gesehen (a*). Vor den vordersten
liegen einige dergleichen, doch nur wenige auf dem Rükken
der Zunge zerstreut.

Sie lassen sich von den benachbarten Drüsen, an ihrer
Härte und durchgängiger Festigkeit, indem sie nicht hol
sind (b), leicht unterscheiden.

§. 3.
Die schwammförmigen, kegelförmigen und übrige
Wärzchen der Zunge.

Sowohl hinter diesen Reihen der abgekürzten Wärz-
chen, als vorne auf der Zunge, liegen die stumpfen
(obtusae) Wärzchen. Es sind dieses halbkuglige, durch-
borte, zerstreute, deutlich abgesonderte Erhabenheiten, an
der Zahl bis dreißig, und eben dieses Geschlechte von
Wärzchen scheinet in die schwammförmige (e) auszuarten.

Die schwammförmigen (f) sind gemeiniglich cilin-
drisch, von einer stumpfen, rundlichen, dikkern Spizze,
welche dennoch oft kaum breiter, als der Stiel ist. Sie
fangen sich am hintern Theile des Rükkens an, sind dün-
ner gelagert, und hie und da zerstreut, sonderlich vor den
(c)

zwo
(a) [Spaltenumbruch] Idem ibid. Ruysch hat
einen Kreis und Grube. Thes I.
Auch Morgagnus drükkt sich
durch einen Kreis aus.
(a*) MORGAGN. adv. VI.
pag.
126.
(b) Daß sie drüsig sind, der be-
rümte VERDIER. Werkstätten
des Schleims COLLINS p. 228.
(e) [Spaltenumbruch] Unter den Mittlern des
ALBINI p. 56. f. 6. tab. 1. se-
conde classe LIEUTAUD p. 175.
WINSLOW n.
510. Mit Lin-
sen vergleicht sie le CAT p. 226.
(f) Die Mittlern des Albins
p. 56. LUCHTMANNS pag. 64.
Capitatae REVENHORST n.
41.
schwammförmigen des RUYSCH
Thes. I. t. 4. f. 6. DUVERNEY

pag.
(c) LUCHTMANNS p. 74.
B b 4

I. Abſchnitt. Werkzeug.
gewebe in ein einziges Huͤgelchen verwandeln. Um ſie
pfleget ein gewiſſer zirkelrunder Graben (a) zu gehn, den
der etwas geſchwollne Ring der Hautbekleidung endigt.
Jch habe aus einer einzigen ſolchen Grube zwei bis drei
Waͤrzchen kommen geſehen (a*). Vor den vorderſten
liegen einige dergleichen, doch nur wenige auf dem Ruͤkken
der Zunge zerſtreut.

Sie laſſen ſich von den benachbarten Druͤſen, an ihrer
Haͤrte und durchgaͤngiger Feſtigkeit, indem ſie nicht hol
ſind (b), leicht unterſcheiden.

§. 3.
Die ſchwammfoͤrmigen, kegelfoͤrmigen und uͤbrige
Waͤrzchen der Zunge.

Sowohl hinter dieſen Reihen der abgekuͤrzten Waͤrz-
chen, als vorne auf der Zunge, liegen die ſtumpfen
(obtuſæ) Waͤrzchen. Es ſind dieſes halbkuglige, durch-
borte, zerſtreute, deutlich abgeſonderte Erhabenheiten, an
der Zahl bis dreißig, und eben dieſes Geſchlechte von
Waͤrzchen ſcheinet in die ſchwammfoͤrmige (e) auszuarten.

Die ſchwammfoͤrmigen (f) ſind gemeiniglich cilin-
driſch, von einer ſtumpfen, rundlichen, dikkern Spizze,
welche dennoch oft kaum breiter, als der Stiel iſt. Sie
fangen ſich am hintern Theile des Ruͤkkens an, ſind duͤn-
ner gelagert, und hie und da zerſtreut, ſonderlich vor den
(c)

zwo
(a) [Spaltenumbruch] Idem ibid. Ruyſch hat
einen Kreis und Grube. Theſ I.
Auch Morgagnus druͤkkt ſich
durch einen Kreis aus.
(a*) MORGAGN. adv. VI.
pag.
126.
(b) Daß ſie druͤſig ſind, der be-
ruͤmte VERDIER. Werkſtaͤtten
des Schleims COLLINS p. 228.
(e) [Spaltenumbruch] Unter den Mittlern des
ALBINI p. 56. f. 6. tab. 1. ſe-
conde claſſe LIEUTAUD p. 175.
WINSLOW n.
510. Mit Lin-
ſen vergleicht ſie le CAT p. 226.
(f) Die Mittlern des Albins
p. 56. LUCHTMANNS pag. 64.
Capitatæ REVENHORST n.
41.
ſchwammfoͤrmigen des RUYSCH
Theſ. I. t. 4. f. 6. DUVERNEY

pag.
(c) LUCHTMANNS p. 74.
B b 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0409" n="391"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
gewebe in ein einziges Hu&#x0364;gelchen verwandeln. Um &#x017F;ie<lb/>
pfleget ein gewi&#x017F;&#x017F;er zirkelrunder Graben <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">Idem ibid.</hi><hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch</hi> hat<lb/>
einen Kreis und Grube. <hi rendition="#aq">The&#x017F; I.</hi><lb/>
Auch <hi rendition="#fr">Morgagnus</hi> dru&#x0364;kkt &#x017F;ich<lb/>
durch einen Kreis aus.</note> zu gehn, den<lb/>
der etwas ge&#x017F;chwollne Ring der Hautbekleidung endigt.<lb/>
Jch habe aus einer einzigen &#x017F;olchen Grube zwei bis drei<lb/>
Wa&#x0364;rzchen kommen ge&#x017F;ehen <note place="foot" n="(a*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MORGAGN.</hi> adv. VI.<lb/>
pag.</hi> 126.</note>. Vor den vorder&#x017F;ten<lb/>
liegen einige dergleichen, doch nur wenige auf dem Ru&#x0364;kken<lb/>
der Zunge zer&#x017F;treut.</p><lb/>
            <p>Sie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich von den benachbarten Dru&#x0364;&#x017F;en, an ihrer<lb/>
Ha&#x0364;rte und durchga&#x0364;ngiger Fe&#x017F;tigkeit, indem &#x017F;ie nicht hol<lb/>
&#x017F;ind <note place="foot" n="(b)">Daß &#x017F;ie dru&#x0364;&#x017F;ig &#x017F;ind, der be-<lb/>
ru&#x0364;mte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VERDIER.</hi></hi> Werk&#x017F;ta&#x0364;tten<lb/>
des Schleims <hi rendition="#aq">COLLINS p.</hi> 228.</note>, leicht unter&#x017F;cheiden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.<lb/>
Die &#x017F;chwammfo&#x0364;rmigen, kegelfo&#x0364;rmigen und u&#x0364;brige<lb/>
Wa&#x0364;rzchen der Zunge.</head><lb/>
            <p>Sowohl hinter die&#x017F;en Reihen der abgeku&#x0364;rzten Wa&#x0364;rz-<lb/>
chen, als vorne auf der Zunge, liegen die <hi rendition="#fr">&#x017F;tumpfen</hi><lb/>
(<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">obtu&#x017F;æ</hi></hi>) Wa&#x0364;rzchen. Es &#x017F;ind die&#x017F;es halbkuglige, durch-<lb/>
borte, zer&#x017F;treute, deutlich abge&#x017F;onderte Erhabenheiten, an<lb/>
der Zahl bis dreißig, und eben die&#x017F;es Ge&#x017F;chlechte von<lb/>
Wa&#x0364;rzchen &#x017F;cheinet in die &#x017F;chwammfo&#x0364;rmige <note place="foot" n="(e)"><cb/>
Unter den Mittlern des<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBINI</hi> p. 56. f. 6. tab. 1. &#x017F;e-<lb/>
conde cla&#x017F;&#x017F;e LIEUTAUD p. 175.<lb/><hi rendition="#g">WINSLOW</hi> n.</hi> 510. Mit Lin-<lb/>
&#x017F;en vergleicht &#x017F;ie <hi rendition="#aq">le CAT p.</hi> 226.</note> auszuarten.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#fr">&#x017F;chwammfo&#x0364;rmigen</hi> <note place="foot" n="(f)">Die Mittlern des <hi rendition="#fr">Albins</hi><lb/><hi rendition="#aq">p. 56. LUCHTMANNS pag. 64.<lb/>
Capitatæ REVENHORST n.</hi> 41.<lb/>
&#x017F;chwammfo&#x0364;rmigen des <hi rendition="#aq">RUYSCH<lb/>
The&#x017F;. I. t. 4. f. 6. DUVERNEY</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">pag.</hi></fw></note> &#x017F;ind gemeiniglich cilin-<lb/>
dri&#x017F;ch, von einer &#x017F;tumpfen, rundlichen, dikkern Spizze,<lb/>
welche dennoch oft kaum breiter, als der Stiel i&#x017F;t. Sie<lb/>
fangen &#x017F;ich am hintern Theile des Ru&#x0364;kkens an, &#x017F;ind du&#x0364;n-<lb/>
ner gelagert, und hie und da zer&#x017F;treut, &#x017F;onderlich vor den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b 4</fw><fw place="bottom" type="catch">zwo</fw><lb/><note xml:id="f45" next="#f46" place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">LUCHTMANNS p.</hi> 74.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[391/0409] I. Abſchnitt. Werkzeug. gewebe in ein einziges Huͤgelchen verwandeln. Um ſie pfleget ein gewiſſer zirkelrunder Graben (a) zu gehn, den der etwas geſchwollne Ring der Hautbekleidung endigt. Jch habe aus einer einzigen ſolchen Grube zwei bis drei Waͤrzchen kommen geſehen (a*). Vor den vorderſten liegen einige dergleichen, doch nur wenige auf dem Ruͤkken der Zunge zerſtreut. Sie laſſen ſich von den benachbarten Druͤſen, an ihrer Haͤrte und durchgaͤngiger Feſtigkeit, indem ſie nicht hol ſind (b), leicht unterſcheiden. §. 3. Die ſchwammfoͤrmigen, kegelfoͤrmigen und uͤbrige Waͤrzchen der Zunge. Sowohl hinter dieſen Reihen der abgekuͤrzten Waͤrz- chen, als vorne auf der Zunge, liegen die ſtumpfen (obtuſæ) Waͤrzchen. Es ſind dieſes halbkuglige, durch- borte, zerſtreute, deutlich abgeſonderte Erhabenheiten, an der Zahl bis dreißig, und eben dieſes Geſchlechte von Waͤrzchen ſcheinet in die ſchwammfoͤrmige (e) auszuarten. Die ſchwammfoͤrmigen (f) ſind gemeiniglich cilin- driſch, von einer ſtumpfen, rundlichen, dikkern Spizze, welche dennoch oft kaum breiter, als der Stiel iſt. Sie fangen ſich am hintern Theile des Ruͤkkens an, ſind duͤn- ner gelagert, und hie und da zerſtreut, ſonderlich vor den zwo (c) (a) Idem ibid. Ruyſch hat einen Kreis und Grube. Theſ I. Auch Morgagnus druͤkkt ſich durch einen Kreis aus. (a*) MORGAGN. adv. VI. pag. 126. (b) Daß ſie druͤſig ſind, der be- ruͤmte VERDIER. Werkſtaͤtten des Schleims COLLINS p. 228. (e) Unter den Mittlern des ALBINI p. 56. f. 6. tab. 1. ſe- conde claſſe LIEUTAUD p. 175. WINSLOW n. 510. Mit Lin- ſen vergleicht ſie le CAT p. 226. (f) Die Mittlern des Albins p. 56. LUCHTMANNS pag. 64. Capitatæ REVENHORST n. 41. ſchwammfoͤrmigen des RUYSCH Theſ. I. t. 4. f. 6. DUVERNEY pag. (c) LUCHTMANNS p. 74. B b 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/409
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/409>, abgerufen am 20.11.2024.