Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschnitt. Erscheinungen.
sein mögen (q). Doch sie haben dieses mit allen übrigen
Knochen gemein.

Uebrigens werfen sich an der Hand, in diese Knochen
die Beuger der Vergliederung des Daumens mit der
Mittelhand (r). Am Fusse wirft sich von aussen in den
Knochen der abziehende Muskel des grossen Zees (s) und
der Beuger (t); von innen thut es der Beuger (u), und
der mit dem Beuger zusammengewachsene Abzieher (x).
Aus dem waren Linsenknochen verlängert sich ein Band
nach der nächsten Knochenreihe (phalanx), welches
davon bei Anziehung des Muskels in Bewegung gesezzt
wird.

Jn diesem Verstande bekommen auch die Knochen
selbst vom Wachsen einige neue Stärke. Sie sind an-
fangs rundlich und einfach. Doch die Kraft der ziehen-
den Muskel (y) ziehet fast überall die äussersten Knochen-
plättgen von den innern ab, und es entstehen hervor-
ragende Kämme oder scharfe Kanten, in welche sich Mus-
keln werfen, die daher wenigstens um einige Linien von
der Knochenachse weiter abliegen. Daß sich Fortsäzze er-
zeugen, davon hat man ein ganz offenbares Beispiel an
dem zizzenförmigen Schläfenhökker. Es erzeugen sich
bei dem Anfange und Ende aller etwas starken Muskeln
rauhe Stellen, welche zwo bis drei Linien hoch sind, der-
gleichen diejenigen sind, welche sich die dreikopfige Mus-
keln an der Hüfte machen.

§. 37.
Die Griffe an Knochen (ansae).

Hieher gehören noch andre Fortsäzze, welche sowol
zur Erweiterung der Bewegung, als auch zur Vergrösse-

rung
(q) [Spaltenumbruch] CRELL p. 17. ALBIN
oss. fet. f.
150. 151.
(r) ALBIN t. 20. f. 17.
(s) t. 25. f. 12. a. b. c.
(t) [Spaltenumbruch] Ibid. q. r.
(u) f. 12. q. r.
(x) f. 14.
(y) BARTHOLIN anat. p. 244.
G 2

II. Abſchnitt. Erſcheinungen.
ſein moͤgen (q). Doch ſie haben dieſes mit allen uͤbrigen
Knochen gemein.

Uebrigens werfen ſich an der Hand, in dieſe Knochen
die Beuger der Vergliederung des Daumens mit der
Mittelhand (r). Am Fuſſe wirft ſich von auſſen in den
Knochen der abziehende Muſkel des groſſen Zees (s) und
der Beuger (t); von innen thut es der Beuger (u), und
der mit dem Beuger zuſammengewachſene Abzieher (x).
Aus dem waren Linſenknochen verlaͤngert ſich ein Band
nach der naͤchſten Knochenreihe (phalanx), welches
davon bei Anziehung des Muſkels in Bewegung geſezzt
wird.

Jn dieſem Verſtande bekommen auch die Knochen
ſelbſt vom Wachſen einige neue Staͤrke. Sie ſind an-
fangs rundlich und einfach. Doch die Kraft der ziehen-
den Muſkel (y) ziehet faſt uͤberall die aͤuſſerſten Knochen-
plaͤttgen von den innern ab, und es entſtehen hervor-
ragende Kaͤmme oder ſcharfe Kanten, in welche ſich Muſ-
keln werfen, die daher wenigſtens um einige Linien von
der Knochenachſe weiter abliegen. Daß ſich Fortſaͤzze er-
zeugen, davon hat man ein ganz offenbares Beiſpiel an
dem zizzenfoͤrmigen Schlaͤfenhoͤkker. Es erzeugen ſich
bei dem Anfange und Ende aller etwas ſtarken Muſkeln
rauhe Stellen, welche zwo bis drei Linien hoch ſind, der-
gleichen diejenigen ſind, welche ſich die dreikopfige Muſ-
keln an der Huͤfte machen.

§. 37.
Die Griffe an Knochen (anſae).

Hieher gehoͤren noch andre Fortſaͤzze, welche ſowol
zur Erweiterung der Bewegung, als auch zur Vergroͤſſe-

rung
(q) [Spaltenumbruch] CRELL p. 17. ALBIN
oſſ. fet. f.
150. 151.
(r) ALBIN t. 20. f. 17.
(s) t. 25. f. 12. a. b. c.
(t) [Spaltenumbruch] Ibid. q. r.
(u) f. 12. q. r.
(x) f. 14.
(y) BARTHOLIN anat. p. 244.
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0117" n="99"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Er&#x017F;cheinungen.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ein mo&#x0364;gen <note place="foot" n="(q)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CRELL</hi> p. 17. <hi rendition="#g">ALBIN</hi><lb/>
o&#x017F;&#x017F;. fet. f.</hi> 150. 151.</note>. Doch &#x017F;ie haben die&#x017F;es mit allen u&#x0364;brigen<lb/>
Knochen gemein.</p><lb/>
            <p>Uebrigens werfen &#x017F;ich an der Hand, in die&#x017F;e Knochen<lb/>
die Beuger der Vergliederung des Daumens mit der<lb/>
Mittelhand <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBIN</hi> t. 20. f.</hi> 17.</note>. Am Fu&#x017F;&#x017F;e wirft &#x017F;ich von au&#x017F;&#x017F;en in den<lb/>
Knochen der abziehende Mu&#x017F;kel des gro&#x017F;&#x017F;en Zees <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">t. 25. f. 12. a. b. c.</hi></note> und<lb/>
der Beuger <note place="foot" n="(t)"><cb/><hi rendition="#aq">Ibid. q. r.</hi></note>; von innen thut es der Beuger <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">f. 12. q. r.</hi></note>, und<lb/>
der mit dem Beuger zu&#x017F;ammengewach&#x017F;ene Abzieher <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">f.</hi> 14.</note>.<lb/>
Aus dem waren Lin&#x017F;enknochen verla&#x0364;ngert &#x017F;ich ein Band<lb/>
nach der na&#x0364;ch&#x017F;ten Knochenreihe (<hi rendition="#aq">phalanx</hi>), welches<lb/>
davon bei Anziehung des Mu&#x017F;kels in Bewegung ge&#x017F;ezzt<lb/>
wird.</p><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;em Ver&#x017F;tande bekommen auch die Knochen<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t vom Wach&#x017F;en einige neue Sta&#x0364;rke. Sie &#x017F;ind an-<lb/>
fangs rundlich und einfach. Doch die Kraft der ziehen-<lb/>
den Mu&#x017F;kel <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">BARTHOLIN anat. p.</hi> 244.</note> ziehet fa&#x017F;t u&#x0364;berall die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Knochen-<lb/>
pla&#x0364;ttgen von den innern ab, und es ent&#x017F;tehen hervor-<lb/>
ragende Ka&#x0364;mme oder &#x017F;charfe Kanten, in welche &#x017F;ich Mu&#x017F;-<lb/>
keln werfen, die daher wenig&#x017F;tens um einige Linien von<lb/>
der Knochenach&#x017F;e weiter abliegen. Daß &#x017F;ich Fort&#x017F;a&#x0364;zze er-<lb/>
zeugen, davon hat man ein ganz offenbares Bei&#x017F;piel an<lb/>
dem zizzenfo&#x0364;rmigen Schla&#x0364;fenho&#x0364;kker. Es erzeugen &#x017F;ich<lb/>
bei dem Anfange und Ende aller etwas &#x017F;tarken Mu&#x017F;keln<lb/>
rauhe Stellen, welche zwo bis drei Linien hoch &#x017F;ind, der-<lb/>
gleichen diejenigen &#x017F;ind, welche &#x017F;ich die dreikopfige Mu&#x017F;-<lb/>
keln an der Hu&#x0364;fte machen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 37.<lb/>
Die Griffe an Knochen (<hi rendition="#aq">an&#x017F;ae</hi>).</head><lb/>
          <p>Hieher geho&#x0364;ren noch andre Fort&#x017F;a&#x0364;zze, welche &#x017F;owol<lb/>
zur Erweiterung der Bewegung, als auch zur Vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">rung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0117] II. Abſchnitt. Erſcheinungen. ſein moͤgen (q). Doch ſie haben dieſes mit allen uͤbrigen Knochen gemein. Uebrigens werfen ſich an der Hand, in dieſe Knochen die Beuger der Vergliederung des Daumens mit der Mittelhand (r). Am Fuſſe wirft ſich von auſſen in den Knochen der abziehende Muſkel des groſſen Zees (s) und der Beuger (t); von innen thut es der Beuger (u), und der mit dem Beuger zuſammengewachſene Abzieher (x). Aus dem waren Linſenknochen verlaͤngert ſich ein Band nach der naͤchſten Knochenreihe (phalanx), welches davon bei Anziehung des Muſkels in Bewegung geſezzt wird. Jn dieſem Verſtande bekommen auch die Knochen ſelbſt vom Wachſen einige neue Staͤrke. Sie ſind an- fangs rundlich und einfach. Doch die Kraft der ziehen- den Muſkel (y) ziehet faſt uͤberall die aͤuſſerſten Knochen- plaͤttgen von den innern ab, und es entſtehen hervor- ragende Kaͤmme oder ſcharfe Kanten, in welche ſich Muſ- keln werfen, die daher wenigſtens um einige Linien von der Knochenachſe weiter abliegen. Daß ſich Fortſaͤzze er- zeugen, davon hat man ein ganz offenbares Beiſpiel an dem zizzenfoͤrmigen Schlaͤfenhoͤkker. Es erzeugen ſich bei dem Anfange und Ende aller etwas ſtarken Muſkeln rauhe Stellen, welche zwo bis drei Linien hoch ſind, der- gleichen diejenigen ſind, welche ſich die dreikopfige Muſ- keln an der Huͤfte machen. §. 37. Die Griffe an Knochen (anſae). Hieher gehoͤren noch andre Fortſaͤzze, welche ſowol zur Erweiterung der Bewegung, als auch zur Vergroͤſſe- rung (q) CRELL p. 17. ALBIN oſſ. fet. f. 150. 151. (r) ALBIN t. 20. f. 17. (s) t. 25. f. 12. a. b. c. (t) Ibid. q. r. (u) f. 12. q. r. (x) f. 14. (y) BARTHOLIN anat. p. 244. G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/117
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/117>, abgerufen am 30.12.2024.