Gefässe, welche von der Haut und dem hohlen Gedärme däs überflüßige wieder einsaugen, an Erempeln erläu- tern. Es findet aber hier nichts statt, welches von der Gewalt, die sie auf die übrige Muskeln ausüben, ver- schieden wäre.
§. 32. Der Nutzen der Nervenknoten.
Jch habe hier nichts eigenes vorzutragen. Sie be- finden sich, wie gemeldet worden, bei der Zerästelung und im Zusammengrenzen der Nerven, und scheinen der Verbindung der Schnüre zu einem einzigen Nerven be- hülflich zu sein. Allein dieses kann nicht die Absicht der Natur gewesen sein, Nervenknoten zu machen, ob es gleich die Folge davon ist. Jch habe mir bisweilen ein- gebildet, wie es von dieser Vereinigung herrühren kön- ne, daß die Seele den schmerzhaften Ort nicht so ge- nau, sondern nur beiläufig, und bis auf eine gewisse Weite, unterscheidet.
Daß sie besondre Herzen sein sollten e, dazu würde eine muskulöse Anlage in den Nervenknoten erfodert wer- den, welche doch ganz und gar nicht da ist. Es sagt der vortrefliche Mekelf, daß sie ihre Richtung ändern, daß sie hierauf die Nerven in mehrere Zweige zerästeln, und den zerästelten eine starke Membran zur Beschützung zuwerfen.
Es lehrt dieser vortrefliche Mann ferner, daß sich die Nerven in den Knoten zertheilen, und wie er aus
dem
eLancis p. 111. 112. 113. seqq. daß sie die Bewegung der Geister beschleunigen und mäßigen sollten.
fMemoir. de Berlin T. V. p. 91.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Gefaͤſſe, welche von der Haut und dem hohlen Gedaͤrme daͤs uͤberfluͤßige wieder einſaugen, an Erempeln erlaͤu- tern. Es findet aber hier nichts ſtatt, welches von der Gewalt, die ſie auf die uͤbrige Muskeln ausuͤben, ver- ſchieden waͤre.
§. 32. Der Nutzen der Nervenknoten.
Jch habe hier nichts eigenes vorzutragen. Sie be- finden ſich, wie gemeldet worden, bei der Zeraͤſtelung und im Zuſammengrenzen der Nerven, und ſcheinen der Verbindung der Schnuͤre zu einem einzigen Nerven be- huͤlflich zu ſein. Allein dieſes kann nicht die Abſicht der Natur geweſen ſein, Nervenknoten zu machen, ob es gleich die Folge davon iſt. Jch habe mir bisweilen ein- gebildet, wie es von dieſer Vereinigung herruͤhren koͤn- ne, daß die Seele den ſchmerzhaften Ort nicht ſo ge- nau, ſondern nur beilaͤufig, und bis auf eine gewiſſe Weite, unterſcheidet.
Daß ſie beſondre Herzen ſein ſollten e, dazu wuͤrde eine muskuloͤſe Anlage in den Nervenknoten erfodert wer- den, welche doch ganz und gar nicht da iſt. Es ſagt der vortrefliche Mekelf, daß ſie ihre Richtung aͤndern, daß ſie hierauf die Nerven in mehrere Zweige zeraͤſteln, und den zeraͤſtelten eine ſtarke Membran zur Beſchuͤtzung zuwerfen.
Es lehrt dieſer vortrefliche Mann ferner, daß ſich die Nerven in den Knoten zertheilen, und wie er aus
dem
eLancis p. 111. 112. 113. ſeqq. daß ſie die Bewegung der Geiſter beſchleunigen und maͤßigen ſollten.
fMemoir. de Berlin T. V. p. 91.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0678"n="642"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hirendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Gefaͤſſe, welche von der Haut und dem hohlen Gedaͤrme<lb/>
daͤs uͤberfluͤßige wieder einſaugen, an Erempeln erlaͤu-<lb/>
tern. Es findet aber hier nichts ſtatt, welches von der<lb/>
Gewalt, die ſie auf die uͤbrige Muskeln ausuͤben, ver-<lb/>ſchieden waͤre.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 32.<lb/>
Der Nutzen der Nervenknoten.</head><lb/><p>Jch habe hier nichts eigenes vorzutragen. Sie be-<lb/>
finden ſich, wie gemeldet worden, bei der Zeraͤſtelung<lb/>
und im Zuſammengrenzen der Nerven, und ſcheinen der<lb/>
Verbindung der Schnuͤre zu einem einzigen Nerven be-<lb/>
huͤlflich zu ſein. Allein dieſes kann nicht die Abſicht der<lb/>
Natur geweſen ſein, Nervenknoten zu machen, ob es<lb/>
gleich die Folge davon iſt. Jch habe mir bisweilen ein-<lb/>
gebildet, wie es von dieſer Vereinigung herruͤhren koͤn-<lb/>
ne, daß die Seele den ſchmerzhaften Ort nicht ſo ge-<lb/>
nau, ſondern nur beilaͤufig, und bis auf eine gewiſſe<lb/>
Weite, unterſcheidet.</p><lb/><p>Daß ſie beſondre Herzen ſein ſollten <noteplace="foot"n="e"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Lancis</hi> p. 111. 112. 113. ſeqq.</hi> daß ſie die Bewegung der Geiſter<lb/>
beſchleunigen und maͤßigen ſollten.</note>, dazu wuͤrde<lb/>
eine muskuloͤſe Anlage in den Nervenknoten erfodert wer-<lb/>
den, welche doch ganz und gar nicht da iſt. Es<lb/>ſagt der vortrefliche <hirendition="#fr">Mekel</hi><noteplace="foot"n="f"><hirendition="#aq">Memoir. de Berlin T. V. p.</hi> 91.</note>, daß ſie ihre Richtung<lb/>
aͤndern, daß ſie hierauf die Nerven in mehrere Zweige<lb/>
zeraͤſteln, und den zeraͤſtelten eine ſtarke Membran zur<lb/>
Beſchuͤtzung zuwerfen.</p><lb/><p>Es lehrt dieſer vortrefliche Mann ferner, daß ſich<lb/>
die Nerven in den Knoten zertheilen, und wie er aus<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[642/0678]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Gefaͤſſe, welche von der Haut und dem hohlen Gedaͤrme
daͤs uͤberfluͤßige wieder einſaugen, an Erempeln erlaͤu-
tern. Es findet aber hier nichts ſtatt, welches von der
Gewalt, die ſie auf die uͤbrige Muskeln ausuͤben, ver-
ſchieden waͤre.
§. 32.
Der Nutzen der Nervenknoten.
Jch habe hier nichts eigenes vorzutragen. Sie be-
finden ſich, wie gemeldet worden, bei der Zeraͤſtelung
und im Zuſammengrenzen der Nerven, und ſcheinen der
Verbindung der Schnuͤre zu einem einzigen Nerven be-
huͤlflich zu ſein. Allein dieſes kann nicht die Abſicht der
Natur geweſen ſein, Nervenknoten zu machen, ob es
gleich die Folge davon iſt. Jch habe mir bisweilen ein-
gebildet, wie es von dieſer Vereinigung herruͤhren koͤn-
ne, daß die Seele den ſchmerzhaften Ort nicht ſo ge-
nau, ſondern nur beilaͤufig, und bis auf eine gewiſſe
Weite, unterſcheidet.
Daß ſie beſondre Herzen ſein ſollten e, dazu wuͤrde
eine muskuloͤſe Anlage in den Nervenknoten erfodert wer-
den, welche doch ganz und gar nicht da iſt. Es
ſagt der vortrefliche Mekel f, daß ſie ihre Richtung
aͤndern, daß ſie hierauf die Nerven in mehrere Zweige
zeraͤſteln, und den zeraͤſtelten eine ſtarke Membran zur
Beſchuͤtzung zuwerfen.
Es lehrt dieſer vortrefliche Mann ferner, daß ſich
die Nerven in den Knoten zertheilen, und wie er aus
dem
e Lancis p. 111. 112. 113. ſeqq. daß ſie die Bewegung der Geiſter
beſchleunigen und maͤßigen ſollten.
f Memoir. de Berlin T. V. p. 91.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/678>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.