mand die Lenden verbrannt hatte, wurden alle untern Theile schwach [Spaltenumbruch]u**. Man sahe auch die Folgen von einer verrenkten Schulter u+.
Da sich um das Mark Wasser ergossen hatte, ver- loren ebenfalls die untern Theile ihre Bewegung v, wel- ches besonders bei der Lendenwassersucht sehr gemein ist. Jn dieser Krankheit x krümmten sich die Füsse des Kran- ken, und bekamen eine so schiefe Richtung, daß sie sich einander durchkreutzten y.
Jst das Uebel nur geringe, so höret die Bewegung der Gliedmassen, entweder eben so wohl, oder doch nicht völlig auf [Spaltenumbruch]z, ob sie gleich dadurch viel leidet, und es pflegen auch wohl nur die Muskeln der einen Seite dar- unter zu leiden a. Da im Rückenmarke ein Bleischrot stack, so waren die Flügel gelähmt a*. Von einer Drüse bei dem Anfange des Rückenmarkes verlor der Arm seine Beweglichkeit b.
Es leiden auch hier die obern Theile keine Verän- derung, und es bleibt auch das Gemüthe bei den Wun- den oder den Drückungen aufs Rückenmark b* in seinem vollkommenen Zustande.
§. 27. Krampfhafte Verzuckungen nach der Verletzung des Gehirns.
Da endlich nicht allein die Nerven insgesammt, sondern auch das Rückenmark eine Fortsetzung des Ge-
hirns
u**Harder obs. 29.
u+Schelhammer ars med. T. III. p. CCXXXI.
vBonnet obs. 4. 5. 6.
xMorb. Vratisl. hist. p. 285. 286. Vylhorn twede vertoog. p. 235. Schrader dec. 2. obs. 2.
yVylhorn p. 250. 257. f. 12.
zSeverin occ. absces. p. 350. Henkel 2 Samml. p. 27.
aAretaeus cons. et sig. diut. L. I. c. 7. Amatus cent. II. c. 19. Lau- rentius p. 264. Riolanus p. 349
a*Eph. Nat. Cur. Dec. 2. ann. 4. obs. 34.
bLancis subit. mort. L. I. c. XI.
b*Schellhammer angef. Ort.
H. Phisiol. 4. B. K k
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
mand die Lenden verbrannt hatte, wurden alle untern Theile ſchwach [Spaltenumbruch]u**. Man ſahe auch die Folgen von einer verrenkten Schulter u†.
Da ſich um das Mark Waſſer ergoſſen hatte, ver- loren ebenfalls die untern Theile ihre Bewegung v, wel- ches beſonders bei der Lendenwaſſerſucht ſehr gemein iſt. Jn dieſer Krankheit x kruͤmmten ſich die Fuͤſſe des Kran- ken, und bekamen eine ſo ſchiefe Richtung, daß ſie ſich einander durchkreutzten y.
Jſt das Uebel nur geringe, ſo hoͤret die Bewegung der Gliedmaſſen, entweder eben ſo wohl, oder doch nicht voͤllig auf [Spaltenumbruch]z, ob ſie gleich dadurch viel leidet, und es pflegen auch wohl nur die Muskeln der einen Seite dar- unter zu leiden a. Da im Ruͤckenmarke ein Bleiſchrot ſtack, ſo waren die Fluͤgel gelaͤhmt a*. Von einer Druͤſe bei dem Anfange des Ruͤckenmarkes verlor der Arm ſeine Beweglichkeit b.
Es leiden auch hier die obern Theile keine Veraͤn- derung, und es bleibt auch das Gemuͤthe bei den Wun- den oder den Druͤckungen aufs Ruͤckenmark b* in ſeinem vollkommenen Zuſtande.
§. 27. Krampfhafte Verzuckungen nach der Verletzung des Gehirns.
Da endlich nicht allein die Nerven insgeſammt, ſondern auch das Ruͤckenmark eine Fortſetzung des Ge-
hirns
u**Harder obſ. 29.
u†Schelhammer ars med. T. III. p. CCXXXI.
vBonnet obſ. 4. 5. 6.
xMorb. Vratisl. hiſt. p. 285. 286. Vylhorn twede vertoog. p. 235. Schrader dec. 2. obſ. 2.
yVylhorn p. 250. 257. f. 12.
zSeverin occ. abſceſ. p. 350. Henkel 2 Samml. p. 27.
aAretaeus conſ. et ſig. diut. L. I. c. 7. Amatus cent. II. c. 19. Lau- rentius p. 264. Riolanus p. 349
a*Eph. Nat. Cur. Dec. 2. ann. 4. obſ. 34.
bLancis ſubit. mort. L. I. c. XI.
b*Schellhammer angef. Ort.
H. Phiſiol. 4. B. K k
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VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
mand die Lenden verbrannt hatte, wurden alle untern
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u**. Man ſahe auch die Folgen von
einer verrenkten Schulter u†.
Da ſich um das Mark Waſſer ergoſſen hatte, ver-
loren ebenfalls die untern Theile ihre Bewegung v, wel-
ches beſonders bei der Lendenwaſſerſucht ſehr gemein iſt.
Jn dieſer Krankheit x kruͤmmten ſich die Fuͤſſe des Kran-
ken, und bekamen eine ſo ſchiefe Richtung, daß ſie ſich
einander durchkreutzten y.
Jſt das Uebel nur geringe, ſo hoͤret die Bewegung
der Gliedmaſſen, entweder eben ſo wohl, oder doch nicht
voͤllig auf
z, ob ſie gleich dadurch viel leidet, und es
pflegen auch wohl nur die Muskeln der einen Seite dar-
unter zu leiden a. Da im Ruͤckenmarke ein Bleiſchrot
ſtack, ſo waren die Fluͤgel gelaͤhmt a*. Von einer
Druͤſe bei dem Anfange des Ruͤckenmarkes verlor der
Arm ſeine Beweglichkeit b.
Es leiden auch hier die obern Theile keine Veraͤn-
derung, und es bleibt auch das Gemuͤthe bei den Wun-
den oder den Druͤckungen aufs Ruͤckenmark b* in ſeinem
vollkommenen Zuſtande.
§. 27.
Krampfhafte Verzuckungen nach der Verletzung
des Gehirns.
Da endlich nicht allein die Nerven insgeſammt,
ſondern auch das Ruͤckenmark eine Fortſetzung des Ge-
hirns
u** Harder obſ. 29.
u† Schelhammer ars med. T. III.
p. CCXXXI.
v Bonnet obſ. 4. 5. 6.
x Morb. Vratisl. hiſt. p. 285. 286.
Vylhorn twede vertoog. p. 235.
Schrader dec. 2. obſ. 2.
y Vylhorn p. 250. 257. f. 12.
z Severin occ. abſceſ. p. 350.
Henkel 2 Samml. p. 27.
a Aretaeus conſ. et ſig. diut. L.
I. c. 7. Amatus cent. II. c. 19. Lau-
rentius p. 264. Riolanus p. 349
a* Eph. Nat. Cur. Dec. 2. ann.
4. obſ. 34.
b Lancis ſubit. mort. L. I. c. XI.
b* Schellhammer angef. Ort.
H. Phiſiol. 4. B. K k
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/549>, abgerufen am 23.02.2025.
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