Platten verbunden werden, und gemeiniglich die innere Platte zu einer härtern Bekleidung, bisweilen auch die äußere, gleichsam zu einer neuen Dekke bekommen; fer- ner, so haben wenigstens einige dieser Sinuum eine an- dere Figur, als die Blutadern und Gefäße des mensch- lichen Körpers, nämlich ein krummlieniges Dreieck zum Durchschnitte.
§. 24. Der obere sichelförmige Sinus.
Wir haben bereits die Sichel beschrieben. An ihr befindet sich eine erhabene Linie, mittelst welcher die rech- te Halbkugel der äußern Platte der harten Gehirnhaut mit der linken fortgesetzt wird, und zwar neben der Ver- einigung der Stirnknochen und des Knochens des Vor- derhaupts, und neben der Mittellienie des Hinterhaupts. Jn dieser Gegend ist die äußere Platte der harten Ge- hirnhaut [Spaltenumbruch](h), mittelst vieler Gefäße und Fasern, an der Hirnschaale fest angewachsen. Es wendet sich ferner die innere Platte von der äußern nach hinten zu weg, hier- auf abwärts, denn nach vorne zu, so, daß sich die rechte Plattseite gegen die linke zu neigt (i).
Und auf solche Weise entsteht ein dreiekkigter Raum (k), der von oben her ein wenig erhaben (l), an den Seiten gerader ist, sich gegen die Schneide der Sichel neigt, und dessen obere Seite, welche sich der Hirnschaale zukehrt, am kleinsten ist. Jn diesem Rau- me befindet sich eine Blutader von ähnlicher Figur, wel- che nebst den Platten der harten Gehirnhaut, welche sie
umge-
(h)WINSLOW n. 34. LIEVTAVD S. 384.
(i)WINSLOW n, 33. 34. GAVTIER tab. 3. f. 1.
(k)VESAL. Lib. III. c. 14. [Spaltenumbruch]VALSALVA tab. 7. f. 2. WINSLOW n. 33. LIEV- TAVD S. 384. RIDLEY f. 4.
(l)VESAL S. 498. CO- LVMBVS S. 190.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Platten verbunden werden, und gemeiniglich die innere Platte zu einer haͤrtern Bekleidung, bisweilen auch die aͤußere, gleichſam zu einer neuen Dekke bekommen; fer- ner, ſo haben wenigſtens einige dieſer Sinuum eine an- dere Figur, als die Blutadern und Gefaͤße des menſch- lichen Koͤrpers, naͤmlich ein krummlieniges Dreieck zum Durchſchnitte.
§. 24. Der obere ſichelfoͤrmige Sinus.
Wir haben bereits die Sichel beſchrieben. An ihr befindet ſich eine erhabene Linie, mittelſt welcher die rech- te Halbkugel der aͤußern Platte der harten Gehirnhaut mit der linken fortgeſetzt wird, und zwar neben der Ver- einigung der Stirnknochen und des Knochens des Vor- derhaupts, und neben der Mittellienie des Hinterhaupts. Jn dieſer Gegend iſt die aͤußere Platte der harten Ge- hirnhaut [Spaltenumbruch](h), mittelſt vieler Gefaͤße und Faſern, an der Hirnſchaale feſt angewachſen. Es wendet ſich ferner die innere Platte von der aͤußern nach hinten zu weg, hier- auf abwaͤrts, denn nach vorne zu, ſo, daß ſich die rechte Plattſeite gegen die linke zu neigt (i).
Und auf ſolche Weiſe entſteht ein dreiekkigter Raum (k), der von oben her ein wenig erhaben (l), an den Seiten gerader iſt, ſich gegen die Schneide der Sichel neigt, und deſſen obere Seite, welche ſich der Hirnſchaale zukehrt, am kleinſten iſt. Jn dieſem Rau- me befindet ſich eine Blutader von aͤhnlicher Figur, wel- che nebſt den Platten der harten Gehirnhaut, welche ſie
umge-
(h)WINSLOW n. 34. LIEVTAVD S. 384.
(i)WINSLOW n, 33. 34. GAVTIER tab. 3. f. 1.
(k)VESAL. Lib. III. c. 14. [Spaltenumbruch]VALSALVA tab. 7. f. 2. WINSLOW n. 33. LIEV- TAVD S. 384. RIDLEY f. 4.
(l)VESAL S. 498. CO- LVMBVS S. 190.
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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Platten verbunden werden, und gemeiniglich die innere
Platte zu einer haͤrtern Bekleidung, bisweilen auch die
aͤußere, gleichſam zu einer neuen Dekke bekommen; fer-
ner, ſo haben wenigſtens einige dieſer Sinuum eine an-
dere Figur, als die Blutadern und Gefaͤße des menſch-
lichen Koͤrpers, naͤmlich ein krummlieniges Dreieck zum
Durchſchnitte.
§. 24.
Der obere ſichelfoͤrmige Sinus.
Wir haben bereits die Sichel beſchrieben. An ihr
befindet ſich eine erhabene Linie, mittelſt welcher die rech-
te Halbkugel der aͤußern Platte der harten Gehirnhaut
mit der linken fortgeſetzt wird, und zwar neben der Ver-
einigung der Stirnknochen und des Knochens des Vor-
derhaupts, und neben der Mittellienie des Hinterhaupts.
Jn dieſer Gegend iſt die aͤußere Platte der harten Ge-
hirnhaut
(h), mittelſt vieler Gefaͤße und Faſern, an der
Hirnſchaale feſt angewachſen. Es wendet ſich ferner die
innere Platte von der aͤußern nach hinten zu weg, hier-
auf abwaͤrts, denn nach vorne zu, ſo, daß ſich die rechte
Plattſeite gegen die linke zu neigt (i).
Und auf ſolche Weiſe entſteht ein dreiekkigter
Raum (k), der von oben her ein wenig erhaben (l),
an den Seiten gerader iſt, ſich gegen die Schneide der
Sichel neigt, und deſſen obere Seite, welche ſich der
Hirnſchaale zukehrt, am kleinſten iſt. Jn dieſem Rau-
me befindet ſich eine Blutader von aͤhnlicher Figur, wel-
che nebſt den Platten der harten Gehirnhaut, welche ſie
umge-
(h) WINSLOW n. 34.
LIEVTAVD S. 384.
(i) WINSLOW n, 33. 34.
GAVTIER tab. 3. f. 1.
(k) VESAL. Lib. III. c. 14.
VALSALVA tab. 7. f. 2.
WINSLOW n. 33. LIEV-
TAVD S. 384. RIDLEY f. 4.
(l) VESAL S. 498. CO-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/262>, abgerufen am 20.11.2024.
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