Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.Die Stimme. IX. Buch wohnern der kanarischen Jnseln. Eben diese Stimmenimmt Melodeien und Veränderungen an, nachdem sich die Rizze der Lippen bald so, bald anders verhält, und schlaff, oder breit wird (x*). Daß eine andere Art von Lefzen, welche mit einem §. 13. Was bei der Stimme gemeinschaftlich vorkomme. Wenn man dasjenige, was man bisher von der Stim- deren (x*) [Spaltenumbruch]
Jch will hier der Theorie zum Besten, die die Spannungen der Saiten zum Grunde legt, eine klei- ne Mechanik, die ganz neu ist, und die ich als Erfinder, der Erfahrung eines jeden Preis gebe, von dem Ent- stehen der Töne im Menschen, zum Scherze mit einschichen. Man ent- ferne allmählich die Lippen von ein- ander, daß der untere Kinnbakken niedersteigt, man streiche zugleich mit dem Fingernagel an den Win- keln des Mundes nieder, so wird man eine natürliche Tonleiter selbst [Spaltenumbruch] durch die Halbtöne, in der Höle des Mundes spielen hören, welches auch sogar in einiger Entfernung von an- dern gehöret werden kann. Der Uebersezzer. (y) Lettres sur la format. S. 44. (z) Unter dem Singen schwillt, und wird der Unterleib hart, wins- low Mem. von 1738. (a) An einer singenden Nachti- gall, und schreienden Gans, zittert die Kehle, hist. of english songbirds. S. 85. und fabric. L. II. c. 6. (b) Vorhergeh. Nr. 8.
Die Stimme. IX. Buch wohnern der kanariſchen Jnſeln. Eben dieſe Stimmenimmt Melodeien und Veraͤnderungen an, nachdem ſich die Rizze der Lippen bald ſo, bald anders verhaͤlt, und ſchlaff, oder breit wird (x*). Daß eine andere Art von Lefzen, welche mit einem §. 13. Was bei der Stimme gemeinſchaftlich vorkomme. Wenn man dasjenige, was man bisher von der Stim- deren (x*) [Spaltenumbruch]
Jch will hier der Theorie zum Beſten, die die Spannungen der Saiten zum Grunde legt, eine klei- ne Mechanik, die ganz neu iſt, und die ich als Erfinder, der Erfahrung eines jeden Preis gebe, von dem Ent- ſtehen der Toͤne im Menſchen, zum Scherze mit einſchichen. Man ent- ferne allmaͤhlich die Lippen von ein- ander, daß der untere Kinnbakken niederſteigt, man ſtreiche zugleich mit dem Fingernagel an den Win- keln des Mundes nieder, ſo wird man eine natuͤrliche Tonleiter ſelbſt [Spaltenumbruch] durch die Halbtoͤne, in der Hoͤle des Mundes ſpielen hoͤren, welches auch ſogar in einiger Entfernung von an- dern gehoͤret werden kann. Der Ueberſezzer. (y) Lettres ſur la format. S. 44. (z) Unter dem Singen ſchwillt, und wird der Unterleib hart, winſ- low Mem. von 1738. (a) An einer ſingenden Nachti- gall, und ſchreienden Gans, zittert die Kehle, hiſt. of english ſongbirds. S. 85. und fabric. L. II. c. 6. (b) Vorhergeh. Nr. 8.
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Die Stimme. IX. Buch
wohnern der kanariſchen Jnſeln. Eben dieſe Stimme
nimmt Melodeien und Veraͤnderungen an, nachdem ſich
die Rizze der Lippen bald ſo, bald anders verhaͤlt, und
ſchlaff, oder breit wird (x*).
Daß eine andere Art von Lefzen, welche mit einem
Schließmuskel verſehen ſind (y), entweder einen feinen,
oder groben Ton machen, nachdem die Pforte dazu enger,
oder breiter iſt, wird ein ſolcher als eine laͤcherliche An-
merkung anſehen, der ſich nicht erinnert, daß die Natur
allemal ernſthaft bleibe.
§. 13.
Was bei der Stimme gemeinſchaftlich vorkomme.
Wenn man dasjenige, was man bisher von der Stim-
me erwieſen, in einem Vortrage zuſammen nehmen will,
ſo erhellet daraus, daß die Luft, vermittelſt der Kraͤfte des
Ausathmens (z), die ich an einem andern Ort vorgetra-
gen, aus der Lunge, durch die Luftroͤhre (a), und deren
Spalte mit veraͤnderlichem Ueberfluſſe, und verſchiedener
Geſchwindigkeit herausgetrieben werde, daß auf dieſe Art
bald ein ſchwaͤcherer, bald ein ſtaͤrkerer Ton entſtehe (b).
Daß dieſer Schall durch die Luftroͤhrenſpalte fare, und
deren
(x*)
Jch will hier der Theorie
zum Beſten, die die Spannungen der
Saiten zum Grunde legt, eine klei-
ne Mechanik, die ganz neu iſt, und
die ich als Erfinder, der Erfahrung
eines jeden Preis gebe, von dem Ent-
ſtehen der Toͤne im Menſchen, zum
Scherze mit einſchichen. Man ent-
ferne allmaͤhlich die Lippen von ein-
ander, daß der untere Kinnbakken
niederſteigt, man ſtreiche zugleich
mit dem Fingernagel an den Win-
keln des Mundes nieder, ſo wird man
eine natuͤrliche Tonleiter ſelbſt
durch die Halbtoͤne, in der Hoͤle des
Mundes ſpielen hoͤren, welches auch
ſogar in einiger Entfernung von an-
dern gehoͤret werden kann. Der
Ueberſezzer.
(y) Lettres ſur la format. S. 44.
(z) Unter dem Singen ſchwillt,
und wird der Unterleib hart, winſ-
low Mem. von 1738.
(a) An einer ſingenden Nachti-
gall, und ſchreienden Gans, zittert
die Kehle, hiſt. of english ſongbirds.
S. 85. und fabric. L. II. c. 6.
(b) Vorhergeh. Nr. 8.
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