Wenn der Griffelzungenmuskel der einen Seite ganz allein würkt, so zieht er die Zunge zu verschiedenem Ge- brauche auf die Seite.
§. 11. Die Zungenmuskeln.
Es hat der Zungenmuskel zu beiden Seiten sehr vie- les mit dem Griffelzungenmuskel, nemlich einerlei Lauf (s), und die Fafern gemein; indessen pflegt er doch von ihm unterschieden zu werden. Sein Muskelstreif kommt von keinen Knochen her, sondern er gehet von der Gegend des Zungenknochens, und von der Wurzel der Zunge, nach vorne, und ein wenig auswerts hin. Von da bekömmt er das auswerts anstossende Schlundende des Kinnmus- kels der Zunge, welches sich mittelst vieler Fasern mit ihm vermengt, von da erreicht er den Griffelzungenmuskel, von dem er hinterwerts durch die Zwischenkunst des brei- ten Seitenmuskels der Zunge geschieden wird, er umfaßt diesen Muskel als eine Scheide (x), er mengt sich als ein Begleiter in seine Fasern (y), und läuft zugleich zur Spizze der Zunge fort. Er hat bisweilen einen einfa- chen Anfang, bisweilen einen gedoppelten, und alsdenn umfasset er den breiten Seitenmuskel der Zunge als eine zwote Scheide (a). Er drükkt die Zunge nieder (b), zieht sie in den Mund zurükk, krümmt ihre Spizze gegen die Gegend des Bandes niederwärts (c), und ziehet sie zugleich gegen den Schlundkopf zurükk.
(t) (u) (z)
§. 12.
(s)[Spaltenumbruch]Columbus rechnete die Substanz der Zunge für zwei Mus- keln. S. 127. Der erste macht den Zungenmuskel aus. Dougl. S. 36.
(x)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 43.
(y)ALBIN. S. 226. Tab. XI. f. 40. k. f. 41. e. f. 42 c. T. X. f. 3.
(a)ALBIN. fig. 43. b. l. a.
(b)walth. angef. Ort.
(c)Albin. angef. Ort. Dougl. ebendas.
(t)DOVGL. ALBIN. Tab. XI. fig. 41. 43. Tab. X. fig. 3. h. covrc. Tab. VIII. c. walth. de deglut. S. 7.
(u)ALBIN. angef. Ort.
(z)DOVGL. S. 36.
T t 4
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
Wenn der Griffelzungenmuskel der einen Seite ganz allein wuͤrkt, ſo zieht er die Zunge zu verſchiedenem Ge- brauche auf die Seite.
§. 11. Die Zungenmuskeln.
Es hat der Zungenmuskel zu beiden Seiten ſehr vie- les mit dem Griffelzungenmuskel, nemlich einerlei Lauf (s), und die Fafern gemein; indeſſen pflegt er doch von ihm unterſchieden zu werden. Sein Muskelſtreif kommt von keinen Knochen her, ſondern er gehet von der Gegend des Zungenknochens, und von der Wurzel der Zunge, nach vorne, und ein wenig auswerts hin. Von da bekoͤmmt er das auswerts anſtoſſende Schlundende des Kinnmus- kels der Zunge, welches ſich mittelſt vieler Faſern mit ihm vermengt, von da erreicht er den Griffelzungenmuskel, von dem er hinterwerts durch die Zwiſchenkunſt des brei- ten Seitenmuskels der Zunge geſchieden wird, er umfaßt dieſen Muskel als eine Scheide (x), er mengt ſich als ein Begleiter in ſeine Faſern (y), und laͤuft zugleich zur Spizze der Zunge fort. Er hat bisweilen einen einfa- chen Anfang, bisweilen einen gedoppelten, und alsdenn umfaſſet er den breiten Seitenmuskel der Zunge als eine zwote Scheide (a). Er druͤkkt die Zunge nieder (b), zieht ſie in den Mund zuruͤkk, kruͤmmt ihre Spizze gegen die Gegend des Bandes niederwaͤrts (c), und ziehet ſie zugleich gegen den Schlundkopf zuruͤkk.
(t) (u) (z)
§. 12.
(s)[Spaltenumbruch]Columbus rechnete die Subſtanz der Zunge fuͤr zwei Mus- keln. S. 127. Der erſte macht den Zungenmuskel aus. Dougl. S. 36.
(x)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 43.
(y)ALBIN. S. 226. Tab. XI. f. 40. k. f. 41. e. f. 42 c. T. X. f. 3.
(a)ALBIN. fig. 43. b. l. a.
(b)walth. angef. Ort.
(c)Albin. angef. Ort. Dougl. ebendaſ.
(t)DOVGL. ALBIN. Tab. XI. fig. 41. 43. Tab. X. fig. 3. h. covrc. Tab. VIII. c. walth. de deglut. S. 7.
(u)ALBIN. angef. Ort.
(z)DOVGL. S. 36.
T t 4
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[661[663]/0669]
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
Wenn der Griffelzungenmuskel der einen Seite ganz
allein wuͤrkt, ſo zieht er die Zunge zu verſchiedenem Ge-
brauche auf die Seite.
§. 11.
Die Zungenmuskeln.
Es hat der Zungenmuskel zu beiden Seiten ſehr vie-
les mit dem Griffelzungenmuskel, nemlich einerlei Lauf (s),
und die Fafern gemein; indeſſen pflegt er doch von ihm
unterſchieden zu werden. Sein Muskelſtreif kommt von
keinen Knochen her, ſondern er gehet von der Gegend des
Zungenknochens, und von der Wurzel der Zunge, nach
vorne, und ein wenig auswerts hin. Von da bekoͤmmt
er das auswerts anſtoſſende Schlundende des Kinnmus-
kels der Zunge, welches ſich mittelſt vieler Faſern mit ihm
vermengt, von da erreicht er den Griffelzungenmuskel,
von dem er hinterwerts durch die Zwiſchenkunſt des brei-
ten Seitenmuskels der Zunge geſchieden wird, er umfaßt
dieſen Muskel als eine Scheide (x), er mengt ſich als
ein Begleiter in ſeine Faſern (y), und laͤuft zugleich zur
Spizze der Zunge fort. Er hat bisweilen einen einfa-
chen Anfang, bisweilen einen gedoppelten, und alsdenn
umfaſſet er den breiten Seitenmuskel der Zunge als eine
zwote Scheide (a). Er druͤkkt die Zunge nieder (b),
zieht ſie in den Mund zuruͤkk, kruͤmmt ihre Spizze gegen
die Gegend des Bandes niederwaͤrts (c), und ziehet ſie
zugleich gegen den Schlundkopf zuruͤkk.
§. 12.
(t)
(u)
(z)
(s)
Columbus rechnete die
Subſtanz der Zunge fuͤr zwei Mus-
keln. S. 127. Der erſte macht den
Zungenmuskel aus. Dougl. S. 36.
(x)
ALBIN. f. 43.
(y) ALBIN. S. 226. Tab. XI.
f. 40. k. f. 41. e. f. 42 c. T. X. f. 3.
(a) ALBIN. fig. 43. b. l. a.
(b) walth. angef. Ort.
(c) Albin. angef. Ort. Dougl.
ebendaſ.
(t) DOVGL. ALBIN. Tab.
XI. fig. 41. 43. Tab. X. fig. 3. h.
covrc. Tab. VIII. c. walth.
de deglut. S. 7.
(u) ALBIN. angef. Ort.
(z) DOVGL. S. 36.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 661[663]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/669>, abgerufen am 20.11.2024.
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