dennoch aber von dem vortreflichen Morgangi(p), da sie fast seit dem siebenzehenden Jahrhunderte doch nicht völlig, in Verfall gerathen, wieder auf die Bahn ge- bracht worden: denn es fanden sich in gedachtem Jahr- hunderte Männer, denen die Wahrheit nicht fremde war (q). Die Verschiedenheit und Grösse dieser Theile hat der vortrefliche Wiederhersteller wohl gekannt (r), daß also Bianch dessen Kupfer nicht zu tadeln Ur- sache hat (s).
§. 8. Die übrigen Bänder.
Ob diese gleich nicht so berühmt, als die Spaltenbän- der sind, so müssen doch nicht ausser Acht gelassen werden die übrigen Bänder, welche die Knorpel des Luftröhren- kopfes vereinigen. Unter diesen führen einige ihren Na- men mit Recht, und sie bestehen aus glänzenden und ge- fpannten Fasern: einige sind nur häutig, sie pflegen aber von berühmten Männern mit genommen zu werden, weil an einem Werkzeuge von so grossem Nuzzen nichts ge- [ri]nge zu seyn scheint.
[Spaltenumbruch]
Es
daß die Speisen hineinfallen theatr. anat. S. 538. RIOL. hat Unrecht, wenn er dem Bauhin vorrükkt, daß sie von allen Zergliederern beschrieben worden, in C. BAVH. S. 727.
(p)In advers. I. in advers. V. ver- mehrt er sie in Epist. anat. VIII.
(q)C. BARTHOL. inst. anat. S. 233. thom. caspar F. anat. S. 443. ex bavhin. drelinc. vergleicht die Ränder der Spalte nicht unrecht, mit den Müzzenklap- pen am Herzen, Prael. S. 182. Die untern Klappen des Luftrörenkopfes [Spaltenumbruch]
giebt er vor was ueues aus, SCHEL- HAMMER Progr. valedict. S. 6 und beim VALENT. amphitheatr. Zootom T. II. S. 88. AMAT. BOVRD. hat es fast aus C. BAV- HIN wiederholt, descript. anat. S. 183. und KEIL. anat. abr. S. 151. P. DIONIS cours d'anat. S. 480. Gruben an der Seite der Spal- te nennt es SIDOBRE de va- riolis.
(r)Adv. V. S. 67.
(s)In MANG. theatr. S. 262.
I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.
dennoch aber von dem vortreflichen Morgangi(p), da ſie faſt ſeit dem ſiebenzehenden Jahrhunderte doch nicht voͤllig, in Verfall gerathen, wieder auf die Bahn ge- bracht worden: denn es fanden ſich in gedachtem Jahr- hunderte Maͤnner, denen die Wahrheit nicht fremde war (q). Die Verſchiedenheit und Groͤſſe dieſer Theile hat der vortrefliche Wiederherſteller wohl gekannt (r), daß alſo Bianch deſſen Kupfer nicht zu tadeln Ur- ſache hat (s).
§. 8. Die uͤbrigen Baͤnder.
Ob dieſe gleich nicht ſo beruͤhmt, als die Spaltenbaͤn- der ſind, ſo muͤſſen doch nicht auſſer Acht gelaſſen werden die uͤbrigen Baͤnder, welche die Knorpel des Luftroͤhren- kopfes vereinigen. Unter dieſen fuͤhren einige ihren Na- men mit Recht, und ſie beſtehen aus glaͤnzenden und ge- fpannten Faſern: einige ſind nur haͤutig, ſie pflegen aber von beruͤhmten Maͤnnern mit genommen zu werden, weil an einem Werkzeuge von ſo groſſem Nuzzen nichts ge- [ri]nge zu ſeyn ſcheint.
[Spaltenumbruch]
Es
daß die Speiſen hineinfallen theatr. anat. S. 538. RIOL. hat Unrecht, wenn er dem Bauhin vorruͤkkt, daß ſie von allen Zergliederern beſchrieben worden, in C. BAVH. S. 727.
(p)In adverſ. I. in adverſ. V. ver- mehrt er ſie in Epiſt. anat. VIII.
(q)C. BARTHOL. inſt. anat. S. 233. thom. caſpar F. anat. S. 443. ex bavhin. drelinc. vergleicht die Raͤnder der Spalte nicht unrecht, mit den Muͤzzenklap- pen am Herzen, Prael. S. 182. Die untern Klappen des Luftroͤrenkopfes [Spaltenumbruch]
giebt er vor was ueues aus, SCHEL- HAMMER Progr. valedict. S. 6 und beim VALENT. amphitheatr. Zootom T. II. S. 88. AMAT. BOVRD. hat es faſt aus C. BAV- HIN wiederholt, deſcript. anat. S. 183. und KEIL. anat. abr. S. 151. P. DIONIS cours d’anat. S. 480. Gruben an der Seite der Spal- te nennt es SIDOBRE de va- riolis.
(r)Adv. V. S. 67.
(s)In MANG. theatr. S. 262.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbn="587[589]"facs="#f0595"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.</hi></fw><lb/>
dennoch aber von dem vortreflichen <hirendition="#fr">Morgangi</hi><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">In adverſ. I. in adverſ. V.</hi> ver-<lb/>
mehrt er ſie in <hirendition="#aq">Epiſt. anat. VIII.</hi></note>, da<lb/>ſie faſt ſeit dem ſiebenzehenden Jahrhunderte doch nicht<lb/>
voͤllig, in Verfall gerathen, wieder auf die Bahn ge-<lb/>
bracht worden: denn es fanden ſich in gedachtem Jahr-<lb/>
hunderte Maͤnner, denen die Wahrheit nicht fremde<lb/>
war <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">C. <hirendition="#g">BARTHOL.</hi> inſt. anat.</hi><lb/>
S. 233. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">thom. caſpar</hi></hi> F. anat.</hi><lb/>
S. 443. <hirendition="#aq">ex <hirendition="#g"><hirendition="#k">bavhin. drelinc.</hi></hi></hi><lb/>
vergleicht die Raͤnder der Spalte<lb/>
nicht unrecht, mit den Muͤzzenklap-<lb/>
pen am Herzen, <hirendition="#aq">Prael.</hi> S. 182. Die<lb/>
untern Klappen des Luftroͤrenkopfes<lb/><cb/>
giebt er vor was ueues aus, <hirendition="#aq">SCHEL-<lb/><hirendition="#g">HAMMER</hi> Progr. valedict.</hi> S. 6<lb/>
und beim <hirendition="#aq">VALENT. amphitheatr.<lb/>
Zootom T. II.</hi> S. 88. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">AMAT.<lb/>
BOVRD.</hi></hi> hat es faſt aus <hirendition="#aq">C. <hirendition="#g">BAV-<lb/>
HIN</hi></hi> wiederholt, <hirendition="#aq">deſcript. anat.</hi><lb/>
S. 183. und <hirendition="#aq"><hirendition="#g">KEIL.</hi> anat. abr.</hi> S.<lb/>
151. <hirendition="#aq">P. <hirendition="#g">DIONIS</hi> cours d’anat.</hi> S.<lb/>
480. Gruben an der Seite der Spal-<lb/>
te nennt es <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SIDOBRE</hi> de va-<lb/>
riolis.</hi></note>. Die Verſchiedenheit und Groͤſſe dieſer Theile<lb/>
hat der vortrefliche <hirendition="#fr">Wiederherſteller</hi> wohl gekannt <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Adv. V.</hi> S. 67.</note>,<lb/>
daß alſo <hirendition="#fr">Bianch</hi> deſſen Kupfer nicht zu tadeln Ur-<lb/>ſache hat <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">In <hirendition="#g">MANG.</hi> theatr.</hi> S. 262.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">§. 8.<lb/>
Die uͤbrigen Baͤnder.</hi></head><lb/><p>Ob dieſe gleich nicht ſo beruͤhmt, als die Spaltenbaͤn-<lb/>
der ſind, ſo muͤſſen doch nicht auſſer Acht gelaſſen werden<lb/>
die uͤbrigen Baͤnder, welche die Knorpel des Luftroͤhren-<lb/>
kopfes vereinigen. Unter dieſen fuͤhren einige ihren Na-<lb/>
men mit Recht, und ſie beſtehen aus glaͤnzenden und ge-<lb/>
fpannten Faſern: einige ſind nur haͤutig, ſie pflegen aber<lb/>
von beruͤhmten Maͤnnern mit genommen zu werden, weil<lb/>
an einem Werkzeuge von ſo groſſem Nuzzen nichts ge-<lb/><supplied>ri</supplied>nge zu ſeyn ſcheint.</p><lb/><fwtype="catch"place="bottom">Es</fw><lb/><cb/><p><noteplace="foot"n="(o)"xml:id="f78"prev="#f77">daß die Speiſen hineinfallen <hirendition="#aq">theatr.<lb/>
anat.</hi> S. 538. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">RIOL.</hi></hi> hat Unrecht,<lb/>
wenn er dem <hirendition="#fr">Bauhin</hi> vorruͤkkt, daß<lb/>ſie von allen Zergliederern beſchrieben<lb/>
worden, in <hirendition="#aq">C. <hirendition="#g">BAVH.</hi></hi> S. 727.</note></p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[587[589]/0595]
I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.
dennoch aber von dem vortreflichen Morgangi (p), da
ſie faſt ſeit dem ſiebenzehenden Jahrhunderte doch nicht
voͤllig, in Verfall gerathen, wieder auf die Bahn ge-
bracht worden: denn es fanden ſich in gedachtem Jahr-
hunderte Maͤnner, denen die Wahrheit nicht fremde
war (q). Die Verſchiedenheit und Groͤſſe dieſer Theile
hat der vortrefliche Wiederherſteller wohl gekannt (r),
daß alſo Bianch deſſen Kupfer nicht zu tadeln Ur-
ſache hat (s).
§. 8.
Die uͤbrigen Baͤnder.
Ob dieſe gleich nicht ſo beruͤhmt, als die Spaltenbaͤn-
der ſind, ſo muͤſſen doch nicht auſſer Acht gelaſſen werden
die uͤbrigen Baͤnder, welche die Knorpel des Luftroͤhren-
kopfes vereinigen. Unter dieſen fuͤhren einige ihren Na-
men mit Recht, und ſie beſtehen aus glaͤnzenden und ge-
fpannten Faſern: einige ſind nur haͤutig, ſie pflegen aber
von beruͤhmten Maͤnnern mit genommen zu werden, weil
an einem Werkzeuge von ſo groſſem Nuzzen nichts ge-
ringe zu ſeyn ſcheint.
Es
(o)
(p) In adverſ. I. in adverſ. V. ver-
mehrt er ſie in Epiſt. anat. VIII.
(q) C. BARTHOL. inſt. anat.
S. 233. thom. caſpar F. anat.
S. 443. ex bavhin. drelinc.
vergleicht die Raͤnder der Spalte
nicht unrecht, mit den Muͤzzenklap-
pen am Herzen, Prael. S. 182. Die
untern Klappen des Luftroͤrenkopfes
giebt er vor was ueues aus, SCHEL-
HAMMER Progr. valedict. S. 6
und beim VALENT. amphitheatr.
Zootom T. II. S. 88. AMAT.
BOVRD. hat es faſt aus C. BAV-
HIN wiederholt, deſcript. anat.
S. 183. und KEIL. anat. abr. S.
151. P. DIONIS cours d’anat. S.
480. Gruben an der Seite der Spal-
te nennt es SIDOBRE de va-
riolis.
(r) Adv. V. S. 67.
(s) In MANG. theatr. S. 262.
(o) daß die Speiſen hineinfallen theatr.
anat. S. 538. RIOL. hat Unrecht,
wenn er dem Bauhin vorruͤkkt, daß
ſie von allen Zergliederern beſchrieben
worden, in C. BAVH. S. 727.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 587[589]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/595>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.