Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.Das Atemholen. VIII. Buch. elektrischen Stral,) und die Wirkungen des leeren Rau-mes, und plözzlichen Entsezzens, zusammen verbin- den (n). So viel ist in der That offenbar, daß es bei der Ge- §. 13. Die Luft wird nirgends rein angetroffen. Wir haben dem Boerhaaven über diesen Punkt Das vornemste Element, wodurch die Luft verunrei- Luft, (n) [Spaltenumbruch]
MVSSCHENBR. essays. S. 874. (o) Der tödtliche Dampf der Weinkeller ist das Alkohol, teich- meyer chem. S. 85. (p) CARTHEVS. mat. med. Sect. XI. (q) Daß aus dem Mittelmeere, in einem einzigen Sommertage, 520800,000,000 Fässer Wasser aus- dünsten. HALLEY philos. trans. n. 189. indem er die Verdünstung auf einen Tag auf Zoll schäzzt. Da aber, nach unsern Versuchen, die auf einem viel breiteren Kanale ge- macht worden, die Ausdünstung für [Spaltenumbruch] einen Sommertag bis 3 Linien ange- wachsen so würde die Ausdünstung in zwölf Stunden eines sommerlichen Tages um dreimal grösser seyn, und sie mus in warmen Gegenden noch mehr betragen. (r) Flüsse geben eine sehr ansehn-
liche Ausdünstung, und es pflegen ihre Nebel von weiten Kanäle vor- zustellen. Daher kömmt es, daß Flüsse, wenn sie grosse Bäche in sich nehmen, bisweilen im Fortlaufe klei- ner werden, welches eine Betrach- tung ist, welche die Frage, von dm Ursprunge der Flüsse aus dem Re- gen, näher angeht. Das Atemholen. VIII. Buch. elektriſchen Stral,) und die Wirkungen des leeren Rau-mes, und ploͤzzlichen Entſezzens, zuſammen verbin- den (n). So viel iſt in der That offenbar, daß es bei der Ge- §. 13. Die Luft wird nirgends rein angetroffen. Wir haben dem Boerhaaven uͤber dieſen Punkt Das vornemſte Element, wodurch die Luft verunrei- Luft, (n) [Spaltenumbruch]
MVSSCHENBR. eſſays. S. 874. (o) Der toͤdtliche Dampf der Weinkeller iſt das Alkohol, teich- meyer chem. S. 85. (p) CARTHEVS. mat. med. Sect. XI. (q) Daß aus dem Mittelmeere, in einem einzigen Sommertage, 520800,000,000 Faͤſſer Waſſer aus- duͤnſten. HALLEY philoſ. tranſ. n. 189. indem er die Verduͤnſtung auf einen Tag auf Zoll ſchaͤzzt. Da aber, nach unſern Verſuchen, die auf einem viel breiteren Kanale ge- macht worden, die Ausduͤnſtung fuͤr [Spaltenumbruch] einen Sommertag bis 3 Linien ange- wachſen ſo wuͤrde die Ausduͤnſtung in zwoͤlf Stunden eines ſommerlichen Tages um dreimal groͤſſer ſeyn, und ſie mus in warmen Gegenden noch mehr betragen. (r) Fluͤſſe geben eine ſehr anſehn-
liche Ausduͤnſtung, und es pflegen ihre Nebel von weiten Kanaͤle vor- zuſtellen. Daher koͤmmt es, daß Fluͤſſe, wenn ſie groſſe Baͤche in ſich nehmen, bisweilen im Fortlaufe klei- ner werden, welches eine Betrach- tung iſt, welche die Frage, von dm Urſprunge der Fluͤſſe aus dem Re- gen, naͤher angeht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0346" n="240[340]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Atemholen. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/> elektriſchen Stral,) und die Wirkungen des leeren Rau-<lb/> mes, und ploͤzzlichen Entſezzens, zuſammen verbin-<lb/> den <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MVSSCHENBR.</hi> eſſays.</hi><lb/> S. 874.</note>.</p><lb/> <p>So viel iſt in der That offenbar, daß es bei der Ge-<lb/> walt der Daͤmpfe, nicht blos auf das brennbare Weſen<lb/> ankomme, und daß der brauſende Moſtdampf <note place="foot" n="(o)">Der toͤdtliche Dampf der<lb/> Weinkeller iſt das Alkohol, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">teich-<lb/> meyer</hi></hi> chem.</hi> S. 85.</note>, das<lb/> Opium, und der Dampf der Hundshoͤle nicht auf einer-<lb/> lei Art ihre traurige Wirkungen an uns ausuͤben <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CARTHEVS.</hi> mat. med.<lb/> Sect. XI.</hi></note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 13.<lb/><hi rendition="#b">Die Luft wird nirgends rein angetroffen.</hi></head><lb/> <p>Wir haben dem <hi rendition="#fr">Boerhaaven</hi> uͤber dieſen Punkt<lb/> vieles zu verdanken, da er uns mit den fremden Stoffen<lb/> bekanter gemacht, welche in der Atmoſphaer umher<lb/> ſchweben, und keinen geringen Theil von der Luftmaſſe<lb/> ausmachen.</p><lb/> <p>Das vornemſte Element, wodurch die Luft verunrei-<lb/> nigt wird, iſt das Waſſer, und dieſes duͤnſten Fluͤſſe,<lb/> und Seen, Meere <note place="foot" n="(q)">Daß aus dem Mittelmeere,<lb/> in einem einzigen Sommertage,<lb/> 520800,000,000 Faͤſſer Waſſer aus-<lb/> duͤnſten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HALLEY</hi> philoſ. tranſ.<lb/> n.</hi> 189. indem er die Verduͤnſtung<lb/> auf einen Tag auf <formula notation="TeX">\frac{1}{10}</formula> Zoll ſchaͤzzt.<lb/> Da aber, nach unſern Verſuchen, die<lb/> auf einem viel breiteren Kanale ge-<lb/> macht worden, die Ausduͤnſtung fuͤr<lb/><cb/> einen Sommertag bis 3 Linien ange-<lb/> wachſen ſo wuͤrde die Ausduͤnſtung<lb/> in zwoͤlf Stunden eines ſommerlichen<lb/> Tages um dreimal groͤſſer ſeyn, und<lb/> ſie mus in warmen Gegenden noch<lb/> mehr betragen.</note>, Pflanzen, und die Erde, nebſt<lb/> dem, was ſich auf der Oberflaͤche der Erde befindet, uͤber-<lb/> fluͤßig aus <note place="foot" n="(r)">Fluͤſſe geben eine ſehr anſehn-<lb/> liche Ausduͤnſtung, und es pflegen<lb/> ihre Nebel von weiten Kanaͤle vor-<lb/> zuſtellen. Daher koͤmmt es, daß<lb/> Fluͤſſe, wenn ſie groſſe Baͤche in ſich<lb/> nehmen, bisweilen im Fortlaufe klei-<lb/> ner werden, welches eine Betrach-<lb/> tung iſt, welche die Frage, von dm<lb/> Urſprunge der Fluͤſſe aus dem Re-<lb/> gen, naͤher angeht.</note>. Zwar giebt es einige Gegenden, wo die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Luft,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240[340]/0346]
Das Atemholen. VIII. Buch.
elektriſchen Stral,) und die Wirkungen des leeren Rau-
mes, und ploͤzzlichen Entſezzens, zuſammen verbin-
den (n).
So viel iſt in der That offenbar, daß es bei der Ge-
walt der Daͤmpfe, nicht blos auf das brennbare Weſen
ankomme, und daß der brauſende Moſtdampf (o), das
Opium, und der Dampf der Hundshoͤle nicht auf einer-
lei Art ihre traurige Wirkungen an uns ausuͤben (p).
§. 13.
Die Luft wird nirgends rein angetroffen.
Wir haben dem Boerhaaven uͤber dieſen Punkt
vieles zu verdanken, da er uns mit den fremden Stoffen
bekanter gemacht, welche in der Atmoſphaer umher
ſchweben, und keinen geringen Theil von der Luftmaſſe
ausmachen.
Das vornemſte Element, wodurch die Luft verunrei-
nigt wird, iſt das Waſſer, und dieſes duͤnſten Fluͤſſe,
und Seen, Meere (q), Pflanzen, und die Erde, nebſt
dem, was ſich auf der Oberflaͤche der Erde befindet, uͤber-
fluͤßig aus (r). Zwar giebt es einige Gegenden, wo die
Luft,
(n)
MVSSCHENBR. eſſays.
S. 874.
(o) Der toͤdtliche Dampf der
Weinkeller iſt das Alkohol, teich-
meyer chem. S. 85.
(p) CARTHEVS. mat. med.
Sect. XI.
(q) Daß aus dem Mittelmeere,
in einem einzigen Sommertage,
520800,000,000 Faͤſſer Waſſer aus-
duͤnſten. HALLEY philoſ. tranſ.
n. 189. indem er die Verduͤnſtung
auf einen Tag auf [FORMEL] Zoll ſchaͤzzt.
Da aber, nach unſern Verſuchen, die
auf einem viel breiteren Kanale ge-
macht worden, die Ausduͤnſtung fuͤr
einen Sommertag bis 3 Linien ange-
wachſen ſo wuͤrde die Ausduͤnſtung
in zwoͤlf Stunden eines ſommerlichen
Tages um dreimal groͤſſer ſeyn, und
ſie mus in warmen Gegenden noch
mehr betragen.
(r) Fluͤſſe geben eine ſehr anſehn-
liche Ausduͤnſtung, und es pflegen
ihre Nebel von weiten Kanaͤle vor-
zuſtellen. Daher koͤmmt es, daß
Fluͤſſe, wenn ſie groſſe Baͤche in ſich
nehmen, bisweilen im Fortlaufe klei-
ner werden, welches eine Betrach-
tung iſt, welche die Frage, von dm
Urſprunge der Fluͤſſe aus dem Re-
gen, naͤher angeht.
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