haupt die sehnige Ausspannung des Zwerchfells nach dem fleischigen bequeme, und daß die Holader von diesem Muskel allerdings zusammen geschnürt (f), und herab- gezogen wird (g), wenn es im Einatmen niedersteigt, und daß sich alsdenn diese Ader ausleere.
Es ist nicht nöthig, da man genung Versuche aufzei- gen kann, hier besonders die ältern Schriftsteller zu wie- derlegen, welche geglaubt, das Zwerchfell sei entweder ohne Nuzzen (h), und weiter nichts, als eine Scheidewand, oder daß es überhaupt nur das Ausatmen befördere (i): sie sind durch die wenige Beobachtungen dazu verleitet worden, denn es ist nicht jederzeit leicht, die verwirrte Anstrengungen der Natur in einem gequälten Thiere zu unterscheiden (k), da wir ausserdem gezeugt haben, daß das Zwerchfell bisweilen, währendem Ausatmen, niedersinkt, und folglich im Einatmen in die Höhe fährt.
§. 37. Die Zwerchfellsnerven.
Wir müssen auch die Nerven dieses so merkwürdigen Muskels, welches nach dem Herzen wohl der vornehmste ist, sammt seinen Gefässen, nennen, da man besonders
von
(f)[Spaltenumbruch]Exp. 49. 53. 57. 59. 61. 62. welches auch der ber. schwarz so gesehen. n. 17.
(g)Exp. 53. 60. 61. 62. vergl. Exp. 56.
(h)ARISTOTEL. part. anim. L. III. c. 10. S. 1164. en- tivs animadvers. in thrvst. de respirat. wolferd. sen- gverd. Exp. 4. lamzweerde exspir. respir. swammerd. deidier anat. S. 115. u. f.
(i)COLVMB. S. 140. 141. ARANTIVS observ. anat. 34. C. BAVHIN. theatr. anat. S. 196. DIEMERBROEK. S. 256. 257. C. BARTHOLIN. S. 29. [Spaltenumbruch]WALDSCHM. fundam. S. 27. MOLINETTVS, andre mehr, und vor kurzem SHEBBEARE. S. 119. 123. 132.
(k) Dergleichen sind die Beob- achtungen des ARANTII in obs. anat n. 34. pecqvet. diss. anat. S. 82. plempii fun- dam. S. 203. und beim 1. ab an- gelis vindic. S. 10. der ber. hoadley. i. v. horne. pa- risanvm subtil. L. VII. lav- rent. L. V. quaest. 8. walth. de oscitat. S. 29. deren besondre Ausdrükke ich nicht wiederholen mag.
Das Atemholen. VIII. Buch.
haupt die ſehnige Ausſpannung des Zwerchfells nach dem fleiſchigen bequeme, und daß die Holader von dieſem Muskel allerdings zuſammen geſchnuͤrt (f), und herab- gezogen wird (g), wenn es im Einatmen niederſteigt, und daß ſich alsdenn dieſe Ader ausleere.
Es iſt nicht noͤthig, da man genung Verſuche aufzei- gen kann, hier beſonders die aͤltern Schriftſteller zu wie- derlegen, welche geglaubt, das Zwerchfell ſei entweder ohne Nuzzen (h), und weiter nichts, als eine Scheidewand, oder daß es uͤberhaupt nur das Ausatmen befoͤrdere (i): ſie ſind durch die wenige Beobachtungen dazu verleitet worden, denn es iſt nicht jederzeit leicht, die verwirrte Anſtrengungen der Natur in einem gequaͤlten Thiere zu unterſcheiden (k), da wir auſſerdem gezeugt haben, daß das Zwerchfell bisweilen, waͤhrendem Ausatmen, niederſinkt, und folglich im Einatmen in die Hoͤhe faͤhrt.
§. 37. Die Zwerchfellsnerven.
Wir muͤſſen auch die Nerven dieſes ſo merkwuͤrdigen Muskels, welches nach dem Herzen wohl der vornehmſte iſt, ſammt ſeinen Gefaͤſſen, nennen, da man beſonders
von
(f)[Spaltenumbruch]Exp. 49. 53. 57. 59. 61. 62. welches auch der ber. ſchwarz ſo geſehen. n. 17.
(g)Exp. 53. 60. 61. 62. vergl. Exp. 56.
(h)ARISTOTEL. part. anim. L. III. c. 10. S. 1164. en- tivſ animadverſ. in thrvſt. de reſpirat. wolferd. ſen- gverd. Exp. 4. lamzweerde exſpir. reſpir. ſwammerd. deidier anat. S. 115. u. f.
(i)COLVMB. S. 140. 141. ARANTIVS obſerv. anat. 34. C. BAVHIN. theatr. anat. S. 196. DIEMERBROEK. S. 256. 257. C. BARTHOLIN. S. 29. [Spaltenumbruch]WALDSCHM. fundam. S. 27. MOLINETTVS, andre mehr, und vor kurzem SHEBBEARE. S. 119. 123. 132.
(k) Dergleichen ſind die Beob- achtungen des ARANTII in obſ. anat n. 34. pecqvet. diſſ. anat. S. 82. plempii fun- dam. S. 203. und beim 1. ab an- geliſ vindic. S. 10. der ber. hoadley. i. v. horne. pa- riſanvm ſubtil. L. VII. lav- rent. L. V. quaeſt. 8. walth. de oſcitat. S. 29. deren beſondre Ausdruͤkke ich nicht wiederholen mag.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbn="140"facs="#f0146"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">Das Atemholen. <hirendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
haupt die ſehnige Ausſpannung des Zwerchfells nach dem<lb/>
fleiſchigen bequeme, und daß die Holader von dieſem<lb/>
Muskel allerdings zuſammen geſchnuͤrt <noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq">Exp.</hi> 49. 53. 57. 59. 61. 62.<lb/>
welches auch der ber. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">ſchwarz</hi></hi></hi><lb/>ſo geſehen. <hirendition="#aq">n.</hi> 17.</note>, und herab-<lb/>
gezogen wird <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Exp.</hi> 53. 60. 61. 62. vergl.<lb/><hirendition="#aq">Exp.</hi> 56.</note>, wenn es im Einatmen niederſteigt,<lb/>
und daß ſich alsdenn dieſe Ader ausleere.</p><lb/><p>Es iſt nicht noͤthig, da man genung Verſuche aufzei-<lb/>
gen kann, hier beſonders die aͤltern Schriftſteller zu wie-<lb/>
derlegen, welche geglaubt, das Zwerchfell ſei entweder<lb/>
ohne Nuzzen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARISTOTEL.</hi> part.<lb/>
anim. L. III. c.</hi> 10. S. 1164. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">en-<lb/>
tivſ</hi></hi> animadverſ. in <hirendition="#g"><hirendition="#k">thrvſt.</hi></hi><lb/>
de reſpirat. <hirendition="#g"><hirendition="#k">wolferd. ſen-<lb/>
gverd.</hi></hi> Exp. 4. <hirendition="#g"><hirendition="#k">lamzweerde</hi></hi><lb/>
exſpir. reſpir. <hirendition="#g"><hirendition="#k">ſwammerd.<lb/>
deidier</hi></hi> anat.</hi> S. 115. u. f.</note>, und weiter nichts, als eine Scheidewand,<lb/>
oder daß es uͤberhaupt nur das Ausatmen befoͤrdere <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">COLVMB.</hi></hi> S. 140. 141.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARANTIVS</hi> obſerv. anat. 34.<lb/><hirendition="#g">C. BAVHIN.</hi> theatr. anat.</hi> S. 196.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DIEMERBROEK.</hi></hi> S. 256. 257.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">C. BARTHOLIN.</hi></hi> S. 29.<lb/><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WALDSCHM.</hi> fundam.</hi> S. 27.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MOLINETTVS,</hi></hi> andre mehr,<lb/>
und vor kurzem <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SHEBBEARE.</hi></hi><lb/>
S. 119. 123. 132.</note>:<lb/>ſie ſind durch die wenige Beobachtungen dazu verleitet<lb/>
worden, denn es iſt nicht jederzeit leicht, die verwirrte<lb/>
Anſtrengungen der Natur in einem gequaͤlten Thiere zu<lb/>
unterſcheiden <noteplace="foot"n="(k)">Dergleichen ſind die Beob-<lb/>
achtungen des <hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARANTII</hi> in<lb/>
obſ. anat n. 34. <hirendition="#g"><hirendition="#k">pecqvet.</hi></hi><lb/>
diſſ. anat.</hi> S. 82. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">plempii</hi></hi> fun-<lb/>
dam.</hi> S. 203. und beim 1. <hirendition="#aq">ab <hirendition="#g"><hirendition="#k">an-<lb/>
geliſ</hi></hi> vindic.</hi> S. 10. der ber.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">hoadley. i. v. horne. pa-<lb/>
riſanvm</hi></hi>ſubtil. L. VII. <hirendition="#g"><hirendition="#k">lav-<lb/>
rent.</hi></hi> L. V. quaeſt. 8. <hirendition="#g"><hirendition="#k">walth.</hi></hi><lb/>
de oſcitat.</hi> S. 29. deren beſondre<lb/>
Ausdruͤkke ich nicht wiederholen<lb/>
mag.</note>, da wir auſſerdem gezeugt haben, daß<lb/>
das Zwerchfell bisweilen, waͤhrendem Ausatmen, niederſinkt,<lb/>
und folglich im Einatmen in die Hoͤhe faͤhrt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 37.<lb/>
Die Zwerchfellsnerven.</head><lb/><p>Wir muͤſſen auch die Nerven dieſes ſo merkwuͤrdigen<lb/>
Muskels, welches nach dem Herzen wohl der vornehmſte<lb/>
iſt, ſammt ſeinen Gefaͤſſen, nennen, da man beſonders<lb/><fwtype="catch"place="bottom">von</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[140/0146]
Das Atemholen. VIII. Buch.
haupt die ſehnige Ausſpannung des Zwerchfells nach dem
fleiſchigen bequeme, und daß die Holader von dieſem
Muskel allerdings zuſammen geſchnuͤrt (f), und herab-
gezogen wird (g), wenn es im Einatmen niederſteigt,
und daß ſich alsdenn dieſe Ader ausleere.
Es iſt nicht noͤthig, da man genung Verſuche aufzei-
gen kann, hier beſonders die aͤltern Schriftſteller zu wie-
derlegen, welche geglaubt, das Zwerchfell ſei entweder
ohne Nuzzen (h), und weiter nichts, als eine Scheidewand,
oder daß es uͤberhaupt nur das Ausatmen befoͤrdere (i):
ſie ſind durch die wenige Beobachtungen dazu verleitet
worden, denn es iſt nicht jederzeit leicht, die verwirrte
Anſtrengungen der Natur in einem gequaͤlten Thiere zu
unterſcheiden (k), da wir auſſerdem gezeugt haben, daß
das Zwerchfell bisweilen, waͤhrendem Ausatmen, niederſinkt,
und folglich im Einatmen in die Hoͤhe faͤhrt.
§. 37.
Die Zwerchfellsnerven.
Wir muͤſſen auch die Nerven dieſes ſo merkwuͤrdigen
Muskels, welches nach dem Herzen wohl der vornehmſte
iſt, ſammt ſeinen Gefaͤſſen, nennen, da man beſonders
von
(f)
Exp. 49. 53. 57. 59. 61. 62.
welches auch der ber. ſchwarz
ſo geſehen. n. 17.
(g) Exp. 53. 60. 61. 62. vergl.
Exp. 56.
(h) ARISTOTEL. part.
anim. L. III. c. 10. S. 1164. en-
tivſ animadverſ. in thrvſt.
de reſpirat. wolferd. ſen-
gverd. Exp. 4. lamzweerde
exſpir. reſpir. ſwammerd.
deidier anat. S. 115. u. f.
(i) COLVMB. S. 140. 141.
ARANTIVS obſerv. anat. 34.
C. BAVHIN. theatr. anat. S. 196.
DIEMERBROEK. S. 256. 257.
C. BARTHOLIN. S. 29.
WALDSCHM. fundam. S. 27.
MOLINETTVS, andre mehr,
und vor kurzem SHEBBEARE.
S. 119. 123. 132.
(k) Dergleichen ſind die Beob-
achtungen des ARANTII in
obſ. anat n. 34. pecqvet.
diſſ. anat. S. 82. plempii fun-
dam. S. 203. und beim 1. ab an-
geliſ vindic. S. 10. der ber.
hoadley. i. v. horne. pa-
riſanvm ſubtil. L. VII. lav-
rent. L. V. quaeſt. 8. walth.
de oſcitat. S. 29. deren beſondre
Ausdruͤkke ich nicht wiederholen
mag.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/146>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.