kommen vom Schlunde (t) und dessen Drüsen herab (u): wieder andre von der Brustdrüse (x), und zwar diese lez- tere nach dem Zeugnis anderer, jedoch glaubwürdiger, Zerleger. Es ist aber auch die Lungenfläche mit vielen nezförmigen Gefässen überzogen, die ich ohnlängst in ei- nem menschlichen Körper gefunden, und die sich offenbar in den Brustkanal, da wo sich selbiger hinter das Herz nach der linken Seite hinwendet, wieder hineinbege- ben (y).
Es pflegen sich diese Flieswassergefässe, indem sie in der Brust bis zum Gange des Nahrungssaftes fortwan- dern, auf eine seltsame Art unter einander herumzuschlin- gen und kleine Jnseln zu bilden, daher auch vermuthlich der Bilsianische Jrrgarten hieraus seinen Ursprung be- kommen hat.
§. 12. An den obern Gliedmassen.
Nunmehro müssen wir auch die Flieswassergefässe der Aerme erklären, ob wir gleich keine gewisse Nachrichten haben, daß sie wirklich in menschlichen Körpern sind ge- funden worden (z), wofern man nicht die Ausbrüche des Flieswassers, so nach denen Eröfnungen der Adern zu erfolgen pflegen, hieher rechnen will, welches auch mit
gu-
(t)[Spaltenumbruch]BartholinLact. thoracic. S. 36. GölikeHist. anat. S. 494.
(u) Siehe BohliusTab. I. und die Abbildung des Narcissus und Evertsenius, welche vielleicht eine Arbeit des Bidloo gewesen seyn mag, de organo chyli, T. II. f. 1. 2.
(x)Cowper f. 12. B. D. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 5. obs. 32. DrelincourtCanicid. 6. mit ei- ner andren Einfügung Dorsten, [Spaltenumbruch]Duct. thorac. n. 10. Cheselden Anat. Ed. VI. S. 214.
(y)Rudbek f. 2. Ferrein am angef. Ort. BourdonDescript. anat. S. 177.
(z) Wenn man nicht das Expe- riment des J. van Horne anneh- men will, welcher sie an einem jungen Menschen, nachdem er ein Band wenig Stunden nach dem Tode angelegt, am Arme gezeigt haben soll. SorgeloosOecon. thes. 54.
X 5
Flieswaſſergefaͤſſe.
kommen vom Schlunde (t) und deſſen Druͤſen herab (u): wieder andre von der Bruſtdruͤſe (x), und zwar dieſe lez- tere nach dem Zeugnis anderer, jedoch glaubwuͤrdiger, Zerleger. Es iſt aber auch die Lungenflaͤche mit vielen nezfoͤrmigen Gefaͤſſen uͤberzogen, die ich ohnlaͤngſt in ei- nem menſchlichen Koͤrper gefunden, und die ſich offenbar in den Bruſtkanal, da wo ſich ſelbiger hinter das Herz nach der linken Seite hinwendet, wieder hineinbege- ben (y).
Es pflegen ſich dieſe Flieswaſſergefaͤſſe, indem ſie in der Bruſt bis zum Gange des Nahrungsſaftes fortwan- dern, auf eine ſeltſame Art unter einander herumzuſchlin- gen und kleine Jnſeln zu bilden, daher auch vermuthlich der Bilſianiſche Jrrgarten hieraus ſeinen Urſprung be- kommen hat.
§. 12. An den obern Gliedmaſſen.
Nunmehro muͤſſen wir auch die Flieswaſſergefaͤſſe der Aerme erklaͤren, ob wir gleich keine gewiſſe Nachrichten haben, daß ſie wirklich in menſchlichen Koͤrpern ſind ge- funden worden (z), wofern man nicht die Ausbruͤche des Flieswaſſers, ſo nach denen Eroͤfnungen der Adern zu erfolgen pflegen, hieher rechnen will, welches auch mit
gu-
(t)[Spaltenumbruch]BartholinLact. thoracic. S. 36. GölikeHiſt. anat. S. 494.
(u) Siehe BohliusTab. I. und die Abbildung des Narciſſus und Evertſenius, welche vielleicht eine Arbeit des Bidloo geweſen ſeyn mag, de organo chyli, T. II. f. 1. 2.
(x)Cowper f. 12. B. D. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 5. obſ. 32. DrelincourtCanicid. 6. mit ei- ner andren Einfuͤgung Dorſten, [Spaltenumbruch]Duct. thorac. n. 10. Cheſelden Anat. Ed. VI. S. 214.
(y)Rudbek f. 2. Ferrein am angef. Ort. BourdonDeſcript. anat. S. 177.
(z) Wenn man nicht das Expe- riment des J. van Horne anneh- men will, welcher ſie an einem jungen Menſchen, nachdem er ein Band wenig Stunden nach dem Tode angelegt, am Arme gezeigt haben ſoll. SorgeloosOecon. theſ. 54.
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Flieswaſſergefaͤſſe.
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wieder andre von der Bruſtdruͤſe (x), und zwar dieſe lez-
tere nach dem Zeugnis anderer, jedoch glaubwuͤrdiger,
Zerleger. Es iſt aber auch die Lungenflaͤche mit vielen
nezfoͤrmigen Gefaͤſſen uͤberzogen, die ich ohnlaͤngſt in ei-
nem menſchlichen Koͤrper gefunden, und die ſich offenbar
in den Bruſtkanal, da wo ſich ſelbiger hinter das Herz
nach der linken Seite hinwendet, wieder hineinbege-
ben (y).
Es pflegen ſich dieſe Flieswaſſergefaͤſſe, indem ſie in
der Bruſt bis zum Gange des Nahrungsſaftes fortwan-
dern, auf eine ſeltſame Art unter einander herumzuſchlin-
gen und kleine Jnſeln zu bilden, daher auch vermuthlich
der Bilſianiſche Jrrgarten hieraus ſeinen Urſprung be-
kommen hat.
§. 12.
An den obern Gliedmaſſen.
Nunmehro muͤſſen wir auch die Flieswaſſergefaͤſſe der
Aerme erklaͤren, ob wir gleich keine gewiſſe Nachrichten
haben, daß ſie wirklich in menſchlichen Koͤrpern ſind ge-
funden worden (z), wofern man nicht die Ausbruͤche des
Flieswaſſers, ſo nach denen Eroͤfnungen der Adern zu
erfolgen pflegen, hieher rechnen will, welches auch mit
gu-
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Bartholin Lact. thoracic.
S. 36. Gölike Hiſt. anat. S. 494.
(u) Siehe Bohlius Tab. I. und
die Abbildung des Narciſſus und
Evertſenius, welche vielleicht
eine Arbeit des Bidloo geweſen
ſeyn mag, de organo chyli, T. II.
f. 1. 2.
(x) Cowper f. 12. B. D. Eph.
Nat. Cur. Dec. II. ann. 5. obſ. 32.
Drelincourt Canicid. 6. mit ei-
ner andren Einfuͤgung Dorſten,
Duct. thorac. n. 10. Cheſelden
Anat. Ed. VI. S. 214.
(y) Rudbek f. 2. Ferrein am
angef. Ort. Bourdon Deſcript.
anat. S. 177.
(z) Wenn man nicht das Expe-
riment des J. van Horne anneh-
men will, welcher ſie an einem
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Band wenig Stunden nach dem
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haben ſoll. Sorgeloos Oecon.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/385>, abgerufen am 21.12.2024.
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