lich ohne alle deutliche Schlagadern, an den Gekrösen kal- ter Thiere (e).
Es befindet sich dasselbe an solchen Orten, wo eine gleiche Anzal von Schlagadern nothwendig ist, wie im Gedärme, nach dem Zeugnisse eines grossen Mannes (f).
Es wird auch an denen Stellen wahrgenommen, wo zween Schlagaderstämme mit einen Stamm der Blut- ader gleichlaufen, wie in der Nabelschnur, der männli- chen und weiblichen Ruthe, und der Gallenblase. Man findet auch mehrere Schlagadern an den Nebennieren, und mehr Nierenschlagadern, da hingegen auf bei- den Seiten nur eine einzige Blutader gemeiniglich vor- handen ist. Jn diesen Exempeln ersezzet der grössere Durchmesser das, was an der Anzal abgehet.
Jch habe oft gefunden, wie schon längst ist erinnert worden (f*), daß tiefe Schlagadern gros sind, und eine kleine, auch endlich eine äusserst kleine Blutader zur Ge- fehrtin neben sich haben, davon die Wirbel- und Lenden- schlagader ein Beispiel giebt: und daß die Blutadern da- gegen unter der Haut viel grösser, als die Schlagadern, und auch viel zalreicher als eben dieselben sind, und mit den kleinsten Nebenschlagadern in einem Paare gehen. Nimmt man nun alles dieses zusammen, so sollte man leicht auf die Gedanken gerathen, es habe eben diejenige Ursache, welche die Natur veranlasset, grössere Adern zu bauen, sie auch dazu bewogen, daß sie deren eine grössere Anzal verfertiget.
§. 12. Der Ort.
Jn Ansehung des Orts kommen die Blut- und Schlagadern theils mit einander überein, theils aber
auch
(e)[Spaltenumbruch]Second Mem. sur le mouvem. du sang. exper. 119. 122. u. f.
(f)[Spaltenumbruch]
B. Siegfried Albinusde vas. intestinor.
(f*) S. 75. 76.
Blutadern.
lich ohne alle deutliche Schlagadern, an den Gekroͤſen kal- ter Thiere (e).
Es befindet ſich daſſelbe an ſolchen Orten, wo eine gleiche Anzal von Schlagadern nothwendig iſt, wie im Gedaͤrme, nach dem Zeugniſſe eines groſſen Mannes (f).
Es wird auch an denen Stellen wahrgenommen, wo zween Schlagaderſtaͤmme mit einen Stamm der Blut- ader gleichlaufen, wie in der Nabelſchnur, der maͤnnli- chen und weiblichen Ruthe, und der Gallenblaſe. Man findet auch mehrere Schlagadern an den Nebennieren, und mehr Nierenſchlagadern, da hingegen auf bei- den Seiten nur eine einzige Blutader gemeiniglich vor- handen iſt. Jn dieſen Exempeln erſezzet der groͤſſere Durchmeſſer das, was an der Anzal abgehet.
Jch habe oft gefunden, wie ſchon laͤngſt iſt erinnert worden (f*), daß tiefe Schlagadern gros ſind, und eine kleine, auch endlich eine aͤuſſerſt kleine Blutader zur Ge- fehrtin neben ſich haben, davon die Wirbel- und Lenden- ſchlagader ein Beiſpiel giebt: und daß die Blutadern da- gegen unter der Haut viel groͤſſer, als die Schlagadern, und auch viel zalreicher als eben dieſelben ſind, und mit den kleinſten Nebenſchlagadern in einem Paare gehen. Nimmt man nun alles dieſes zuſammen, ſo ſollte man leicht auf die Gedanken gerathen, es habe eben diejenige Urſache, welche die Natur veranlaſſet, groͤſſere Adern zu bauen, ſie auch dazu bewogen, daß ſie deren eine groͤſſere Anzal verfertiget.
§. 12. Der Ort.
Jn Anſehung des Orts kommen die Blut- und Schlagadern theils mit einander uͤberein, theils aber
auch
(e)[Spaltenumbruch]Second Mem. ſur le mouvem. du ſang. exper. 119. 122. u. f.
(f)[Spaltenumbruch]
B. Siegfried Albinusde vaſ. inteſtinor.
(f*) S. 75. 76.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0307"n="251"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Blutadern.</hi></fw><lb/>
lich ohne alle deutliche Schlagadern, an den Gekroͤſen kal-<lb/>
ter Thiere <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">Second Mem. ſur le mouvem.<lb/>
du ſang. exper.</hi> 119. 122. u. f.</note>.</p><lb/><p>Es befindet ſich daſſelbe an ſolchen Orten, wo eine<lb/>
gleiche Anzal von Schlagadern nothwendig iſt, wie im<lb/>
Gedaͤrme, nach dem Zeugniſſe eines groſſen Mannes <noteplace="foot"n="(f)"><cb/>
B. Siegfried <hirendition="#fr">Albinus</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
vaſ. inteſtinor.</hi></note>.</p><lb/><p>Es wird auch an denen Stellen wahrgenommen, wo<lb/>
zween Schlagaderſtaͤmme mit einen Stamm der Blut-<lb/>
ader gleichlaufen, wie in der Nabelſchnur, der maͤnnli-<lb/>
chen und weiblichen Ruthe, und der Gallenblaſe. Man<lb/>
findet auch mehrere Schlagadern an den Nebennieren,<lb/>
und mehr Nierenſchlagadern, da hingegen auf bei-<lb/>
den Seiten nur eine einzige Blutader gemeiniglich vor-<lb/>
handen iſt. Jn dieſen Exempeln erſezzet der groͤſſere<lb/>
Durchmeſſer das, was an der Anzal abgehet.</p><lb/><p>Jch habe oft gefunden, wie ſchon laͤngſt iſt erinnert<lb/>
worden <noteplace="foot"n="(f*)">S. 75. 76.</note>, daß tiefe Schlagadern gros ſind, und eine<lb/>
kleine, auch endlich eine aͤuſſerſt kleine Blutader zur Ge-<lb/>
fehrtin neben ſich haben, davon die Wirbel- und Lenden-<lb/>ſchlagader ein Beiſpiel giebt: und daß die Blutadern da-<lb/>
gegen unter der Haut viel groͤſſer, als die Schlagadern,<lb/>
und auch viel zalreicher als eben dieſelben ſind, und mit<lb/>
den kleinſten Nebenſchlagadern in einem Paare gehen.<lb/>
Nimmt man nun alles dieſes zuſammen, ſo ſollte man<lb/>
leicht auf die Gedanken gerathen, es habe eben diejenige<lb/>
Urſache, welche die Natur veranlaſſet, groͤſſere Adern zu<lb/>
bauen, ſie auch dazu bewogen, daß ſie deren eine groͤſſere<lb/>
Anzal verfertiget.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 12.<lb/><hirendition="#g">Der Ort.</hi></head><lb/><p>Jn Anſehung des Orts kommen die Blut- und<lb/>
Schlagadern theils mit einander uͤberein, theils aber<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auch</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[251/0307]
Blutadern.
lich ohne alle deutliche Schlagadern, an den Gekroͤſen kal-
ter Thiere (e).
Es befindet ſich daſſelbe an ſolchen Orten, wo eine
gleiche Anzal von Schlagadern nothwendig iſt, wie im
Gedaͤrme, nach dem Zeugniſſe eines groſſen Mannes (f).
Es wird auch an denen Stellen wahrgenommen, wo
zween Schlagaderſtaͤmme mit einen Stamm der Blut-
ader gleichlaufen, wie in der Nabelſchnur, der maͤnnli-
chen und weiblichen Ruthe, und der Gallenblaſe. Man
findet auch mehrere Schlagadern an den Nebennieren,
und mehr Nierenſchlagadern, da hingegen auf bei-
den Seiten nur eine einzige Blutader gemeiniglich vor-
handen iſt. Jn dieſen Exempeln erſezzet der groͤſſere
Durchmeſſer das, was an der Anzal abgehet.
Jch habe oft gefunden, wie ſchon laͤngſt iſt erinnert
worden (f*), daß tiefe Schlagadern gros ſind, und eine
kleine, auch endlich eine aͤuſſerſt kleine Blutader zur Ge-
fehrtin neben ſich haben, davon die Wirbel- und Lenden-
ſchlagader ein Beiſpiel giebt: und daß die Blutadern da-
gegen unter der Haut viel groͤſſer, als die Schlagadern,
und auch viel zalreicher als eben dieſelben ſind, und mit
den kleinſten Nebenſchlagadern in einem Paare gehen.
Nimmt man nun alles dieſes zuſammen, ſo ſollte man
leicht auf die Gedanken gerathen, es habe eben diejenige
Urſache, welche die Natur veranlaſſet, groͤſſere Adern zu
bauen, ſie auch dazu bewogen, daß ſie deren eine groͤſſere
Anzal verfertiget.
§. 12.
Der Ort.
Jn Anſehung des Orts kommen die Blut- und
Schlagadern theils mit einander uͤberein, theils aber
auch
(e)
Second Mem. ſur le mouvem.
du ſang. exper. 119. 122. u. f.
(f)
B. Siegfried Albinus de
vaſ. inteſtinor.
(f*) S. 75. 76.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/307>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.