§. 15. Das Verhältnis des Festen zu dem Flüßigen in der Schlagader.
Zu diesen Betrachtungen gehöret auch noch diejenige, welche man ebenfalls dem berühmten Wintringham zu danken hat. Es ist nämlich das Verhältnis der Membranen in der Schlagader zu ihrer Oefnung im Lich- ten, oder zur Blutsäule, weiche durch sie fliest, nicht überall gleich gros (r), es nimmt auch nicht mit den Halbmessern der Schlagadern zugleich ab (s), und an ei- nigen Orten ist das Verhältnis derer festen Theile gegen die flüßigen grösser, und an andern Orten kleiner. So war die Linie und Fläche (sectio) der festen gegen die flüs- sigen Theile in der Aorte eines alten Hundes, nahe am Anfange der Nierenschlagader gemessen, wie 1000 zu 1229 (t), nahe am Ursprunge der Bekkenschlagadern, wie 1000 zu 1636 (u), in den Bekkenschlagadern selbst wie 1000 zu 1698 (x), in der Milzschlagader wie 1000 zu 1890 (y), in den Nierenschlagadern wie 1000 zu 2027. 2037 und 2079 (z).
Vergleicht man diese Verhältnisse unter einander, so wird man zwar die Menge des Flüßigen gegen das Feste allezeit grösser befinden, jedoch also und dergestalt, daß das Verhältnis gegen das Herz am kleinsten ist, und im Fortgang grösser wird; folglich wird es beim Ursprunge der Nierenschlagadern, wenn man den gemeinschaftli- chen Divisor 1000 wegläst, wie 1229, beim Anfange der Bekkenschlagadern wie 1636, in den Bekkenschlag- adern selbst wie 1698, in der Milzschlagader wie 1890, in den Nierenschlagadern wie 2037 seyn. Diese Pro-
gression
(r)[Spaltenumbruch]Clift. wintringham S. 176
(s) Dieses war Morlands Meinung. S. 27.
(t)wintringham S. 84.
(u)[Spaltenumbruch]
Ebenders.
(x) Ebenders.
(y) S. 174.
(z) S. 202. u. s. w.
Schlagadern.
§. 15. Das Verhaͤltnis des Feſten zu dem Fluͤßigen in der Schlagader.
Zu dieſen Betrachtungen gehoͤret auch noch diejenige, welche man ebenfalls dem beruͤhmten Wintringham zu danken hat. Es iſt naͤmlich das Verhaͤltnis der Membranen in der Schlagader zu ihrer Oefnung im Lich- ten, oder zur Blutſaͤule, weiche durch ſie flieſt, nicht uͤberall gleich gros (r), es nimmt auch nicht mit den Halbmeſſern der Schlagadern zugleich ab (s), und an ei- nigen Orten iſt das Verhaͤltnis derer feſten Theile gegen die fluͤßigen groͤſſer, und an andern Orten kleiner. So war die Linie und Flaͤche (ſectio) der feſten gegen die fluͤſ- ſigen Theile in der Aorte eines alten Hundes, nahe am Anfange der Nierenſchlagader gemeſſen, wie 1000 zu 1229 (t), nahe am Urſprunge der Bekkenſchlagadern, wie 1000 zu 1636 (u), in den Bekkenſchlagadern ſelbſt wie 1000 zu 1698 (x), in der Milzſchlagader wie 1000 zu 1890 (y), in den Nierenſchlagadern wie 1000 zu 2027. 2037 und 2079 (z).
Vergleicht man dieſe Verhaͤltniſſe unter einander, ſo wird man zwar die Menge des Fluͤßigen gegen das Feſte allezeit groͤſſer befinden, jedoch alſo und dergeſtalt, daß das Verhaͤltnis gegen das Herz am kleinſten iſt, und im Fortgang groͤſſer wird; folglich wird es beim Urſprunge der Nierenſchlagadern, wenn man den gemeinſchaftli- chen Diviſor 1000 weglaͤſt, wie 1229, beim Anfange der Bekkenſchlagadern wie 1636, in den Bekkenſchlag- adern ſelbſt wie 1698, in der Milzſchlagader wie 1890, in den Nierenſchlagadern wie 2037 ſeyn. Dieſe Pro-
greſſion
(r)[Spaltenumbruch]Clift. wintringham S. 176
(s) Dieſes war Morlands Meinung. S. 27.
(t)wintringham S. 84.
(u)[Spaltenumbruch]
Ebenderſ.
(x) Ebenderſ.
(y) S. 174.
(z) S. 202. u. ſ. w.
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Schlagadern.
§. 15.
Das Verhaͤltnis des Feſten zu dem Fluͤßigen
in der Schlagader.
Zu dieſen Betrachtungen gehoͤret auch noch diejenige,
welche man ebenfalls dem beruͤhmten Wintringham
zu danken hat. Es iſt naͤmlich das Verhaͤltnis der
Membranen in der Schlagader zu ihrer Oefnung im Lich-
ten, oder zur Blutſaͤule, weiche durch ſie flieſt, nicht
uͤberall gleich gros (r), es nimmt auch nicht mit den
Halbmeſſern der Schlagadern zugleich ab (s), und an ei-
nigen Orten iſt das Verhaͤltnis derer feſten Theile gegen
die fluͤßigen groͤſſer, und an andern Orten kleiner. So
war die Linie und Flaͤche (ſectio) der feſten gegen die fluͤſ-
ſigen Theile in der Aorte eines alten Hundes, nahe am
Anfange der Nierenſchlagader gemeſſen, wie 1000 zu
1229 (t), nahe am Urſprunge der Bekkenſchlagadern, wie
1000 zu 1636 (u), in den Bekkenſchlagadern ſelbſt wie
1000 zu 1698 (x), in der Milzſchlagader wie 1000 zu
1890 (y), in den Nierenſchlagadern wie 1000 zu 2027.
2037 und 2079 (z).
Vergleicht man dieſe Verhaͤltniſſe unter einander, ſo
wird man zwar die Menge des Fluͤßigen gegen das Feſte
allezeit groͤſſer befinden, jedoch alſo und dergeſtalt, daß
das Verhaͤltnis gegen das Herz am kleinſten iſt, und im
Fortgang groͤſſer wird; folglich wird es beim Urſprunge
der Nierenſchlagadern, wenn man den gemeinſchaftli-
chen Diviſor 1000 weglaͤſt, wie 1229, beim Anfange
der Bekkenſchlagadern wie 1636, in den Bekkenſchlag-
adern ſelbſt wie 1698, in der Milzſchlagader wie 1890,
in den Nierenſchlagadern wie 2037 ſeyn. Dieſe Pro-
greſſion
(r)
Clift. wintringham S. 176
(s) Dieſes war Morlands
Meinung. S. 27.
(t) wintringham S. 84.
(u)
Ebenderſ.
(x) Ebenderſ.
(y) S. 174.
(z) S. 202. u. ſ. w.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/195>, abgerufen am 21.12.2024.
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