mit andern dergleichen Dingen, beschenken. In den letzten 3 Jahren werden die, so es ver- dienen, zu Untermeistern, bey ihrer Aus- lassung aber, und wenn ihre Aufführung und Geschicklichkeit sie dazu berechtiget, zu Mei- stern avancirt, und bekommen Degen: die andern aber, die solches minder verdienen, werden als Untermeister und bloße Handwer- ker ausgelassen.
§. 39.
Bey der academischen Kirche soll ein ge- lehrter Priester seyn, um für die Jugend zu predigen, und sie im Christenthum zu unter- richten. Ihm wird auch die nöthige Anzahl Kirchendiener zugegeben.
Die Academie soll eine öffentliche Biblio- thek haben, und bey derselben ein geschickter Academicien Bibliothecarius seyn. An den gesetzten Tagen und Stunden dürfen solche auch Fremde besuchen, und nicht nur in den Büchern lesen, sondern auch alles, was ein jeder nöthig oder nach seiner Neugier anmer- kungswürdiges findet, ungehindert heraus- schreiben.
Zur Verpflegung der Kranken unterhält die Academie eine eigne Apothek und ein La- zaret, und bey solchen einen geschickten Apo-
theker
Kayſerinn von Rußland.
mit andern dergleichen Dingen, beſchenken. In den letzten 3 Jahren werden die, ſo es ver- dienen, zu Untermeiſtern, bey ihrer Aus- laſſung aber, und wenn ihre Auffuͤhrung und Geſchicklichkeit ſie dazu berechtiget, zu Mei- ſtern avancirt, und bekommen Degen: die andern aber, die ſolches minder verdienen, werden als Untermeiſter und bloße Handwer- ker ausgelaſſen.
§. 39.
Bey der academiſchen Kirche ſoll ein ge- lehrter Prieſter ſeyn, um fuͤr die Jugend zu predigen, und ſie im Chriſtenthum zu unter- richten. Ihm wird auch die noͤthige Anzahl Kirchendiener zugegeben.
Die Academie ſoll eine oͤffentliche Biblio- thek haben, und bey derſelben ein geſchickter Academicien Bibliothecarius ſeyn. An den geſetzten Tagen und Stunden duͤrfen ſolche auch Fremde beſuchen, und nicht nur in den Buͤchern leſen, ſondern auch alles, was ein jeder noͤthig oder nach ſeiner Neugier anmer- kungswuͤrdiges findet, ungehindert heraus- ſchreiben.
Zur Verpflegung der Kranken unterhaͤlt die Academie eine eigne Apothek und ein La- zaret, und bey ſolchen einen geſchickten Apo-
theker
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Kayſerinn von Rußland.
mit andern dergleichen Dingen, beſchenken.
In den letzten 3 Jahren werden die, ſo es ver-
dienen, zu Untermeiſtern, bey ihrer Aus-
laſſung aber, und wenn ihre Auffuͤhrung und
Geſchicklichkeit ſie dazu berechtiget, zu Mei-
ſtern avancirt, und bekommen Degen: die
andern aber, die ſolches minder verdienen,
werden als Untermeiſter und bloße Handwer-
ker ausgelaſſen.
§. 39.
Bey der academiſchen Kirche ſoll ein ge-
lehrter Prieſter ſeyn, um fuͤr die Jugend zu
predigen, und ſie im Chriſtenthum zu unter-
richten. Ihm wird auch die noͤthige Anzahl
Kirchendiener zugegeben.
Die Academie ſoll eine oͤffentliche Biblio-
thek haben, und bey derſelben ein geſchickter
Academicien Bibliothecarius ſeyn. An den
geſetzten Tagen und Stunden duͤrfen ſolche
auch Fremde beſuchen, und nicht nur in den
Buͤchern leſen, ſondern auch alles, was ein
jeder noͤthig oder nach ſeiner Neugier anmer-
kungswuͤrdiges findet, ungehindert heraus-
ſchreiben.
Zur Verpflegung der Kranken unterhaͤlt
die Academie eine eigne Apothek und ein La-
zaret, und bey ſolchen einen geſchickten Apo-
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[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland01_1767/243>, abgerufen am 16.07.2024.
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