plicirte Krankheit belegt. Diese Sätze gründen sich auf folgende Thatsachen.
22.
Eine chronische, im Körper schon vorhandne, natürliche Krankheit hält die Entstehung einer neuen chronischen Krankheit ab, außer wenn wenigstens die neue eine miasmatische oder endemische ist, deren Ansteckung der Körper fortwäh- rend geraume Zeit über ausgesetzt blieb. In diesem Falle, da beide gewöhnlich un- gleichartig sind, die neue folglich die alte nicht homöopathisch vernichten kann, wird entweder die ältere, wenn sie schwä- cher ist, von der neuen, so lange diese dau- ert, suspendirt (so verschwand, wie Schoepf sah, die Krätze, als der Scharbock eintrat, kam aber nach Heilung des Schar- bocks wieder hervor), oder es ver- schmelzen beide zusammen in eine so- genannte komplicirte Krankheit; wel- che denn aber immer nur eine einzige bil- det (einen Mittelzustand von beiden) und blos wie eine einfache zu behandeln und homöopathisch zu heilen ist nach dem To-
plicirte Krankheit belegt. Diese Sätze gründen sich auf folgende Thatsachen.
22.
Eine chronische, im Körper schon vorhandne, natürliche Krankheit hält die Entstehung einer neuen chronischen Krankheit ab, außer wenn wenigstens die neue eine miasmatische oder endemische ist, deren Ansteckung der Körper fortwäh- rend geraume Zeit über ausgesetzt blieb. In diesem Falle, da beide gewöhnlich un- gleichartig sind, die neue folglich die alte nicht homöopathisch vernichten kann, wird entweder die ältere, wenn sie schwä- cher ist, von der neuen, so lange diese dau- ert, suspendirt (so verschwand, wie Schoepf sah, die Krätze, als der Scharbock eintrat, kam aber nach Heilung des Schar- bocks wieder hervor), oder es ver- schmelzen beide zusammen in eine so- genannte komplicirte Krankheit; wel- che denn aber immer nur eine einzige bil- det (einen Mittelzustand von beiden) und blos wie eine einfache zu behandeln und homöopathisch zu heilen ist nach dem To-
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[23/0079]
plicirte Krankheit belegt. Diese Sätze
gründen sich auf folgende Thatsachen.
22.
Eine chronische, im Körper schon
vorhandne, natürliche Krankheit hält die
Entstehung einer neuen chronischen
Krankheit ab, außer wenn wenigstens die
neue eine miasmatische oder endemische
ist, deren Ansteckung der Körper fortwäh-
rend geraume Zeit über ausgesetzt blieb.
In diesem Falle, da beide gewöhnlich un-
gleichartig sind, die neue folglich die
alte nicht homöopathisch vernichten kann,
wird entweder die ältere, wenn sie schwä-
cher ist, von der neuen, so lange diese dau-
ert, suspendirt (so verschwand, wie
Schoepf sah, die Krätze, als der Scharbock
eintrat, kam aber nach Heilung des Schar-
bocks wieder hervor), oder es ver-
schmelzen beide zusammen in eine so-
genannte komplicirte Krankheit; wel-
che denn aber immer nur eine einzige bil-
det (einen Mittelzustand von beiden) und
blos wie eine einfache zu behandeln und
homöopathisch zu heilen ist nach dem To-
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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/79>, abgerufen am 21.11.2024.
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