Da der rationelle Heilkünstler in ganz einfachen, einzeln angewendeten Arznei- stoffen schon findet, was er nur irgend wünschen kann: künstliche Krankheitspo- tenzen, welche die natürlichen Krankhei- ten durch homöopathische Kraft zu über- stimmen, auszulöschen und dauerhaft zu heilen vermögen, so wird es ihm nach dem allgemeinen Weisheitsspruche: quod fieri potest per pauca, non debet fieri per plura, nie einfallen, je etwas andres, als einen einzelnen, einfachen Arzneistoff als Heil- mittel zu geben, auch schon deshalb, weil es völlig unbekannt ist, wie sich zwei und mehrere zusammengesezte Arzneistoffe ein- ander in ihren Wirkungen auf den mensch- lichen Körper hindern und abändern mö- gen, und weil hingegen ein einfacher Arz- neistoff bei seinem Gebrauche in Krank- heiten, deren Symptomenkomplex genau bekannt ist, selbst in dem schlimmsten Falle, daß er nicht homöopathisch ange- messen gewählt werden konnte und also nicht hülfe, doch dadurch nüzt und die Heilmittel-Kenntniß befördert, daß die
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Da der rationelle Heilkünstler in ganz einfachen, einzeln angewendeten Arznei- stoffen schon findet, was er nur irgend wünschen kann: künstliche Krankheitspo- tenzen, welche die natürlichen Krankhei- ten durch homöopathische Kraft zu über- stimmen, auszulöschen und dauerhaft zu heilen vermögen, so wird es ihm nach dem allgemeinen Weisheitsspruche: quod fieri potest per pauca, non debet fieri per plura, nie einfallen, je etwas andres, als einen einzelnen, einfachen Arzneistoff als Heil- mittel zu geben, auch schon deshalb, weil es völlig unbekannt ist, wie sich zwei und mehrere zusammengesezte Arzneistoffe ein- ander in ihren Wirkungen auf den mensch- lichen Körper hindern und abändern mö- gen, und weil hingegen ein einfacher Arz- neistoff bei seinem Gebrauche in Krank- heiten, deren Symptomenkomplex genau bekannt ist, selbst in dem schlimmsten Falle, daß er nicht homöopathisch ange- messen gewählt werden konnte und also nicht hülfe, doch dadurch nüzt und die Heilmittel-Kenntniß befördert, daß die
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Da der rationelle Heilkünstler in ganz
einfachen, einzeln angewendeten Arznei-
stoffen schon findet, was er nur irgend
wünschen kann: künstliche Krankheitspo-
tenzen, welche die natürlichen Krankhei-
ten durch homöopathische Kraft zu über-
stimmen, auszulöschen und dauerhaft zu
heilen vermögen, so wird es ihm nach dem
allgemeinen Weisheitsspruche: quod fieri
potest per pauca, non debet fieri per plura,
nie einfallen, je etwas andres, als einen
einzelnen, einfachen Arzneistoff als Heil-
mittel zu geben, auch schon deshalb, weil
es völlig unbekannt ist, wie sich zwei und
mehrere zusammengesezte Arzneistoffe ein-
ander in ihren Wirkungen auf den mensch-
lichen Körper hindern und abändern mö-
gen, und weil hingegen ein einfacher Arz-
neistoff bei seinem Gebrauche in Krank-
heiten, deren Symptomenkomplex genau
bekannt ist, selbst in dem schlimmsten
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messen gewählt werden konnte und also
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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/244>, abgerufen am 21.11.2024.
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