Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.gen Krankheitsbefund genauer passenden Anm. Da nach allen Erfahrungen fast keine Gabe einer specifisch passenden, homöo- pathischen Arznei bereitet werden kann, welche zur Hervorbringung einer deutli- chen Besserung in der ihr angemessenen Krankheit (etwa die venerische ausgenom- men) zu klein wäre (§. 132. 244.), so würde man zweckwidrig und schädlich handeln, wenn man bei Nicht-Besserung, oder einiger, obschon kleiner Verschlim- merung dieselbe Arznei wiederholen, oder sie wohl gar an Gabe noch verstärken wollte. Iede Verschlimmerung durch neue Symptomen -- wenn in der übri- gen Geistes- oder Körper-Diät nichts bö- ses vorgefallen ist -- beweiset stets nur Unpaßlichkeit der vorigen Arznei in diesem Krankheitsfalle, deutet aber nie auf Schwäche der Gabe. 209. Um so mehr, wenn dem scharfsich- gen Krankheitsbefund genauer passenden Anm. Da nach allen Erfahrungen fast keine Gabe einer specifisch passenden, homöo- pathischen Arznei bereitet werden kann, welche zur Hervorbringung einer deutli- chen Besserung in der ihr angemessenen Krankheit (etwa die venerische ausgenom- men) zu klein wäre (§. 132. 244.), so würde man zweckwidrig und schädlich handeln, wenn man bei Nicht-Besserung, oder einiger, obschon kleiner Verschlim- merung dieselbe Arznei wiederholen, oder sie wohl gar an Gabe noch verstärken wollte. Iede Verschlimmerung durch neue Symptomen — wenn in der übri- gen Geistes- oder Körper-Diät nichts bö- ses vorgefallen ist — beweiset stets nur Unpaßlichkeit der vorigen Arznei in diesem Krankheitsfalle, deutet aber nie auf Schwäche der Gabe. 209. Um so mehr, wenn dem scharfsich- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0226" n="170"/> gen Krankheitsbefund genauer passenden<lb/> Arznei gereicht werden.</p><lb/> <note place="end"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Da nach allen Erfahrungen fast keine<lb/> Gabe einer specifisch passenden, homöo-<lb/> pathischen Arznei bereitet werden kann,<lb/> welche zur Hervorbringung einer deutli-<lb/> chen Besserung in der ihr angemessenen<lb/> Krankheit (etwa die venerische ausgenom-<lb/> men) zu klein wäre (§. 132. 244.), so<lb/> würde man zweckwidrig und schädlich<lb/> handeln, wenn man bei Nicht-Besserung,<lb/> oder einiger, obschon kleiner Verschlim-<lb/> merung dieselbe Arznei wiederholen, oder<lb/> sie wohl gar an Gabe noch verstärken<lb/> wollte. Iede Verschlimmerung durch<lb/> neue Symptomen — wenn in der übri-<lb/> gen Geistes- oder Körper-Diät nichts bö-<lb/> ses vorgefallen ist — beweiset <hi rendition="#g">stets nur<lb/> Unpaßlichkeit</hi> der vorigen Arznei in<lb/> diesem Krankheitsfalle, <hi rendition="#g">deutet aber nie<lb/> auf Schwäche der Gabe</hi>.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>209.</head><lb/> <p>Um so mehr, wenn dem scharfsich-<lb/> tigen, genau nach dem Krankheitszustande<lb/> forschenden Heilkünstler sich in dringen-<lb/> den Fällen schon nach Verfluß von 6, 8,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0226]
gen Krankheitsbefund genauer passenden
Arznei gereicht werden.
Anm. Da nach allen Erfahrungen fast keine
Gabe einer specifisch passenden, homöo-
pathischen Arznei bereitet werden kann,
welche zur Hervorbringung einer deutli-
chen Besserung in der ihr angemessenen
Krankheit (etwa die venerische ausgenom-
men) zu klein wäre (§. 132. 244.), so
würde man zweckwidrig und schädlich
handeln, wenn man bei Nicht-Besserung,
oder einiger, obschon kleiner Verschlim-
merung dieselbe Arznei wiederholen, oder
sie wohl gar an Gabe noch verstärken
wollte. Iede Verschlimmerung durch
neue Symptomen — wenn in der übri-
gen Geistes- oder Körper-Diät nichts bö-
ses vorgefallen ist — beweiset stets nur
Unpaßlichkeit der vorigen Arznei in
diesem Krankheitsfalle, deutet aber nie
auf Schwäche der Gabe.
209.
Um so mehr, wenn dem scharfsich-
tigen, genau nach dem Krankheitszustande
forschenden Heilkünstler sich in dringen-
den Fällen schon nach Verfluß von 6, 8,
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