Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.Den in gesunden Zeiten Gedultigen fin- det man oft in Krankheiten stürmisch, heftig, hastig, auch wohl unleidlich eigen- sinnig, und wiederum auch wohl unge- dultig, oder verzweifelt. Den hellen Kopf findet man nicht selten stumpfsinnig, den gewöhnlich Schwachsinnigen hinwiederum gleichsam klüger, sinniger und den von langsamer Besinnung nicht selten mit Gei- stesgegenwart und schnell entschlossen, u. s. w. 187. Diess geht so weit, daß bei der Wahl 188. Auf dieses Hauptingredienz aller Den in gesunden Zeiten Gedultigen fin- det man oft in Krankheiten stürmisch, heftig, hastig, auch wohl unleidlich eigen- sinnig, und wiederum auch wohl unge- dultig, oder verzweifelt. Den hellen Kopf findet man nicht selten stumpfsinnig, den gewöhnlich Schwachsinnigen hinwiederum gleichsam klüger, sinniger und den von langsamer Besinnung nicht selten mit Gei- stesgegenwart und schnell entschlossen, u. s. w. 187. Dieſs geht so weit, daß bei der Wahl 188. Auf dieses Hauptingredienz aller <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note place="end"><pb facs="#f0210" n="154"/> Den in gesunden Zeiten Gedultigen fin-<lb/> det man oft in Krankheiten stürmisch,<lb/> heftig, hastig, auch wohl unleidlich eigen-<lb/> sinnig, und wiederum auch wohl unge-<lb/> dultig, oder verzweifelt. Den hellen Kopf<lb/> findet man nicht selten stumpfsinnig, den<lb/> gewöhnlich Schwachsinnigen hinwiederum<lb/> gleichsam klüger, sinniger und den von<lb/> langsamer Besinnung nicht selten mit Gei-<lb/> stesgegenwart und schnell entschlossen,<lb/> u. s. w.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>187.</head><lb/> <p>Dieſs geht so weit, daß bei der Wahl<lb/> einer arzneilichen Gegenkrankheitspotenz<lb/> der Gemüthszustand des Kranken oft haupt-<lb/> sächlich den Ausschlag giebt, als charak-<lb/> teristisches Zeichen, was dem genau beob-<lb/> achtenden Arzte unter allen am wenigsten<lb/> verborgen bleiben kann.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>188.</head><lb/> <p>Auf dieses Hauptingredienz aller<lb/> Krankheiten, den veränderten Gemüths-<lb/> und Geisteszustand hat auch der Schöpfer<lb/> der Heilpotenzen vorzüglich Rücksicht ge-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0210]
Den in gesunden Zeiten Gedultigen fin-
det man oft in Krankheiten stürmisch,
heftig, hastig, auch wohl unleidlich eigen-
sinnig, und wiederum auch wohl unge-
dultig, oder verzweifelt. Den hellen Kopf
findet man nicht selten stumpfsinnig, den
gewöhnlich Schwachsinnigen hinwiederum
gleichsam klüger, sinniger und den von
langsamer Besinnung nicht selten mit Gei-
stesgegenwart und schnell entschlossen,
u. s. w.
187.
Dieſs geht so weit, daß bei der Wahl
einer arzneilichen Gegenkrankheitspotenz
der Gemüthszustand des Kranken oft haupt-
sächlich den Ausschlag giebt, als charak-
teristisches Zeichen, was dem genau beob-
achtenden Arzte unter allen am wenigsten
verborgen bleiben kann.
188.
Auf dieses Hauptingredienz aller
Krankheiten, den veränderten Gemüths-
und Geisteszustand hat auch der Schöpfer
der Heilpotenzen vorzüglich Rücksicht ge-
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