heit (wie selten) wiedergebracht hatte, dieß nicht vermochte, ohne zugleich auf den innern Krankheitszustand einen ho- möopathisch heilenden Einfluß bewirkt zu haben, und auch dieselbe Heilung zu Stande gebracht haben würde, wenn es blos innerlich und gar nicht äußerlich ge- braucht worden wäre.
Anm. So werden einige Flechten durch äu- ßerliche Auflegung der Kanthariden, und einige andre Hautausschläge durch aufge- legte Quecksilberpräcipitate wohl ober- flächlich vertrieben, aber nicht so geheilt, daß allgemeine Gesundheit drauf folgt, wenn diese äußern Mittel den vom Lo- kalübel unzertrennlichen, innern, krank- haften Zustand nicht zugleich zu heben vermocht, und nicht bei ihrer Auflegung den ganzen Organism mit ihrer Heilkraft afficirt hätten.
165.
Es scheint zwar, als wenn die Hei- lung solcher Uebel beschleunigt würde, wenn man das für den ganzen Krankheits- komplex als homöopathisch richtig erkann-
I
heit (wie selten) wiedergebracht hatte, dieß nicht vermochte, ohne zugleich auf den innern Krankheitszustand einen ho- möopathisch heilenden Einfluß bewirkt zu haben, und auch dieselbe Heilung zu Stande gebracht haben würde, wenn es blos innerlich und gar nicht äußerlich ge- braucht worden wäre.
Anm. So werden einige Flechten durch äu- ßerliche Auflegung der Kanthariden, und einige andre Hautausschläge durch aufge- legte Quecksilberpräcipitate wohl ober- flächlich vertrieben, aber nicht so geheilt, daß allgemeine Gesundheit drauf folgt, wenn diese äußern Mittel den vom Lo- kalübel unzertrennlichen, innern, krank- haften Zustand nicht zugleich zu heben vermocht, und nicht bei ihrer Auflegung den ganzen Organism mit ihrer Heilkraft afficirt hätten.
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Es scheint zwar, als wenn die Hei- lung solcher Uebel beschleunigt würde, wenn man das für den ganzen Krankheits- komplex als homöopathisch richtig erkann-
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heit (wie selten) wiedergebracht hatte,
dieß nicht vermochte, ohne zugleich auf
den innern Krankheitszustand einen ho-
möopathisch heilenden Einfluß bewirkt
zu haben, und auch dieselbe Heilung zu
Stande gebracht haben würde, wenn es
blos innerlich und gar nicht äußerlich ge-
braucht worden wäre.
Anm. So werden einige Flechten durch äu-
ßerliche Auflegung der Kanthariden, und
einige andre Hautausschläge durch aufge-
legte Quecksilberpräcipitate wohl ober-
flächlich vertrieben, aber nicht so geheilt,
daß allgemeine Gesundheit drauf folgt,
wenn diese äußern Mittel den vom Lo-
kalübel unzertrennlichen, innern, krank-
haften Zustand nicht zugleich zu heben
vermocht, und nicht bei ihrer Auflegung
den ganzen Organism mit ihrer Heilkraft
afficirt hätten.
165.
Es scheint zwar, als wenn die Hei-
lung solcher Uebel beschleunigt würde,
wenn man das für den ganzen Krankheits-
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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/185>, abgerufen am 03.03.2025.
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