Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810. Anm. Idiosynkrasien sind oft nichts als sol- che zwar selten vorkommende, aber reine, auffallende Arzneieffekte auf Personen, welche obgleich gesund, doch für die Ein- wirkung dieser besondern Substanzen vor- zügliche Empfänglichkeit besitzen; so wie einige Sumach-Arten bei der Berührung nur einigen wenigen Personen gewisse Hautausschläge, und die Flußkrebse nach dem Genusse nur bei einigen Wenigen eine Art Rothlauf und Blasenfieber zuwege brin- gen (obgleich beide die beständige Ten- denz zu diesen Aeußerungen unter allen Umständen behalten), und so wie selbst nur einige Individuen von Pferden und Kühen vom Genusse der Taxusblätter plötzlich getödet werden, indeß die übri- gen nur wenig davon leiden. 96. Iede Arznei zeigt besondre Effekte, 97. So gewiß jede Pflanzenart in ihrer äu- Anm. Idiosynkrasien sind oft nichts als sol- che zwar selten vorkommende, aber reine, auffallende Arzneieffekte auf Personen, welche obgleich gesund, doch für die Ein- wirkung dieser besondern Substanzen vor- zügliche Empfänglichkeit besitzen; so wie einige Sumach-Arten bei der Berührung nur einigen wenigen Personen gewisse Hautausschläge, und die Flußkrebse nach dem Genusse nur bei einigen Wenigen eine Art Rothlauf und Blasenfieber zuwege brin- gen (obgleich beide die beständige Ten- denz zu diesen Aeußerungen unter allen Umständen behalten), und so wie selbst nur einige Individuen von Pferden und Kühen vom Genusse der Taxusblätter plötzlich getödet werden, indeß die übri- gen nur wenig davon leiden. 96. Iede Arznei zeigt besondre Effekte, 97. So gewiß jede Pflanzenart in ihrer äu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0145" n="89"/> <note place="end"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Idiosynkrasien sind oft nichts als sol-<lb/> che zwar selten vorkommende, aber reine,<lb/> auffallende Arzneieffekte auf Personen,<lb/> welche obgleich gesund, doch für die Ein-<lb/> wirkung dieser besondern Substanzen vor-<lb/> zügliche Empfänglichkeit besitzen; so wie<lb/> einige Sumach-Arten bei der Berührung<lb/> nur einigen wenigen Personen gewisse<lb/> Hautausschläge, und die Flußkrebse nach<lb/> dem Genusse nur bei einigen Wenigen eine<lb/> Art Rothlauf und Blasenfieber zuwege brin-<lb/> gen (obgleich beide die <hi rendition="#g">beständige Ten-<lb/> denz zu diesen Aeußerungen</hi> unter<lb/> allen Umständen behalten), und so wie<lb/> selbst nur einige Individuen von Pferden<lb/> und Kühen vom Genusse der Taxusblätter<lb/> plötzlich getödet werden, indeß die übri-<lb/> gen nur wenig davon leiden.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>96.</head><lb/> <p>Iede Arznei zeigt besondre Effekte,<lb/> welche sich von keinem andern Arznei-<lb/> stoffe verschiedner Art genau so ereignen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>97.</head><lb/> <p>So gewiß jede Pflanzenart in ihrer äu-<lb/> ßern Gestalt, in der eignen Weise ihres<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0145]
Anm. Idiosynkrasien sind oft nichts als sol-
che zwar selten vorkommende, aber reine,
auffallende Arzneieffekte auf Personen,
welche obgleich gesund, doch für die Ein-
wirkung dieser besondern Substanzen vor-
zügliche Empfänglichkeit besitzen; so wie
einige Sumach-Arten bei der Berührung
nur einigen wenigen Personen gewisse
Hautausschläge, und die Flußkrebse nach
dem Genusse nur bei einigen Wenigen eine
Art Rothlauf und Blasenfieber zuwege brin-
gen (obgleich beide die beständige Ten-
denz zu diesen Aeußerungen unter
allen Umständen behalten), und so wie
selbst nur einige Individuen von Pferden
und Kühen vom Genusse der Taxusblätter
plötzlich getödet werden, indeß die übri-
gen nur wenig davon leiden.
96.
Iede Arznei zeigt besondre Effekte,
welche sich von keinem andern Arznei-
stoffe verschiedner Art genau so ereignen.
97.
So gewiß jede Pflanzenart in ihrer äu-
ßern Gestalt, in der eignen Weise ihres
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |