Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835.12. Ein Begegniß, das Wally kurze Zeit dar¬ Wally war eines Abends spät und unmu¬ Da sprang sie auf, setzte sich an den Tisch 12. Ein Begegniß, das Wally kurze Zeit dar¬ Wally war eines Abends ſpät und unmu¬ Da ſprang ſie auf, ſetzte ſich an den Tiſch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0107" n="98"/> </div> <div n="2"> <head>12.<lb/></head> <p>Ein Begegniß, das Wally kurze Zeit dar¬<lb/> auf erlebte, machte den erſten Abſchnitt in<lb/> ihrem Leben. Es ſchien, als könnte ſie in ihrem<lb/> jetzigen Aufenthalte die Heiterkeit nicht wieder<lb/> gewinnen, welche ihrem Charakter entſprach.<lb/> Ein Umſtand aber veranlaßte bald die Abreiſe<lb/> von Schwalbach.</p><lb/> <p>Wally war eines Abends ſpät und unmu¬<lb/> thig zu Bett gegangen. Die Lampe brannte<lb/> noch auf ihrem Tiſche; aber ſie konnte nicht<lb/> ſchlafen. Ihr Blut war in fieberhafter Auf¬<lb/> regung. Sie warf ſich unruhig hin und her,<lb/> aber ihre Sinne wollten ſich nicht löſen.</p><lb/> <p>Da ſprang ſie auf, ſetzte ſich an den Tiſch<lb/> und fing all die Mittel zu prüfen an, welche<lb/> die Leute anrathen, um in gleichmäßige Bewe¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0107]
12.
Ein Begegniß, das Wally kurze Zeit dar¬
auf erlebte, machte den erſten Abſchnitt in
ihrem Leben. Es ſchien, als könnte ſie in ihrem
jetzigen Aufenthalte die Heiterkeit nicht wieder
gewinnen, welche ihrem Charakter entſprach.
Ein Umſtand aber veranlaßte bald die Abreiſe
von Schwalbach.
Wally war eines Abends ſpät und unmu¬
thig zu Bett gegangen. Die Lampe brannte
noch auf ihrem Tiſche; aber ſie konnte nicht
ſchlafen. Ihr Blut war in fieberhafter Auf¬
regung. Sie warf ſich unruhig hin und her,
aber ihre Sinne wollten ſich nicht löſen.
Da ſprang ſie auf, ſetzte ſich an den Tiſch
und fing all die Mittel zu prüfen an, welche
die Leute anrathen, um in gleichmäßige Bewe¬
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