Gundling, Nicolaus Hieronymus: Discovrs über Weyl. Herrn D. Io. Franc. Bvddei [...] Philosophiæ Practicæ Part. III. Die Politic. Frankfurt (Main) u. a., 1733.Cap. V. De prudentia Ubrige caute-[l]en in Anse- hung anderer Stände; §. 10. 11. 12. Wo eine domestica societas, da sind auch andere hung der Re- public selbsten. §. 13. Ob man zwar freylich auf rem familiarem sehen muß, so Sect. III. de Prudentia statum reipublicae conservandi in genere. MAn muß hierbey vornehmlich des Lipsii Politicam lesen. Er ge- Hertzog
Cap. V. De prudentia Ubrige caute-[l]en in Anſe- hung anderer Staͤnde; §. 10. 11. 12. Wo eine domeſtica ſocietas, da ſind auch andere hung der Re- public ſelbſten. §. 13. Ob man zwar freylich auf rem familiarem ſehen muß, ſo Sect. III. de Prudentia ſtatum reipublicæ conſervandi in genere. MAn muß hierbey vornehmlich des Lipſii Politicam leſen. Er ge- Hertzog
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Cap. V. De prudentia
§. 10. 11. 12. Wo eine domeſtica ſocietas, da ſind auch andere
ſocietates mit dabey, und wir finden da allerhand reſpectus, es iſt da einer
ein pater familias, ein dominus, es ſind liberi vorhanden, und wenn man
gleich in einem reuſſirt ſo reuſſirt man doch nicht gleich mit dem andern;
daher muß man darauf dencken, wie alles kan harmoniren. Mancher iſt
ein guter Haußwirth, kan aber mit ſeiner Frau nicht zu rechte kommen/
oder er hat abgeſchmackte Kinder. Es waͤre am beſten, wenn wir die
Weiber frey wehleten, wir wehlen uns wohl Weiber, ſehen aber nur auf
die Familie, oder aufs Geld, nicht, was vor eine Meluſine in den Kleidern
ſtecke; dahero findet man auch viele abgeſchmackte Weiber, und iſt eine
Kunſt, daß man eine ſtultam fœminam, eine Xantippe ertragen kan. Herr
Thomaſius hat in ſeiner Juris prudentia Conſultatoria weitlaͤufftig hievon
gehandelt. Eine Familie iſt wie eine parva civitas, und iſt gewiß, daß,
wer da kan eine harmonie erhalten, der iſt auch aptus eine civitatem zu re-
gieren. Es gehoͤret freylich etwas mehrers dazu, wie in ſeq. Sect. wird
gewieſen werden.
§. 13. Ob man zwar freylich auf rem familiarem ſehen muß, ſo
ſaget unſer Autor, muͤſſe einer doch ſehen auf ſalutem publicam, biswei-
len iſt mir etwas nuͤtzlich, aber der Republic iſt es ſchaͤdlich, alsdenn muß
man die Republic vorziehen. Denn es iſt wahr: Cadente felicitate pri-
vatorum, cadit res publica, aber cadente felicitate unius, non ſtatim ca-
dit felicitas totius reipublicæ.
Sect. III.
de
Prudentia ſtatum reipublicæ conſervandi
in genere.
MAn muß hierbey vornehmlich des Lipſii Politicam leſen. Er ge-
het zwar auf Monarchiam, wir haben aber hier von dem Exer-
citio jurium majeſtaticorum zu handeln, welches uͤberall vor-
kommt. Deßwegen hat auch Lipſius etwas hievon, er hat alles durch
exempla aus denen alten Autoribus ausgefuͤhret, deßwegen iſt er vortreff-
lich zu gebrauchen. Der VVerlhoff hat auch offt uͤber des Lipſii Poli-
tic geleſen, und habe ich zwey Programmata davon, da er die Studioſos in-
vitiret zu einem ſolchen Collegio. Man darff nicht meynen, als wenn
Lipſius ein Schul-Fuchs geweſen. Er war zwar Profeſſor zu Loͤwen,
hat ſich aber mehrentheils zu Bruͤſſel aufgehalten, woſelbſt ihn der Ertz-
Hertzog
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