Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von Erlangung des Eigenthums von andern h] Struvii Iurispr. her. P. VII. c. 3. de success. illustr. generatim und besonders auch c. 4. de successione foe- minar, illustr. in regna etc. *] Eine besondere Art zu diesem Erbfolgsrechte zu gelangen ist auch unter Nazionen und deren Regenten, wenn die Staatsgrundgesetze es erlauben, die Annahme an Kin- desstatt, wovon in der Geschichte verschiedene Beispiele vorkommen. So wurde z. B. König Alphons V. von Arragonien von der Königin Johanna II. von Neapel an Kindesstatt angenommen und gelangte dadurch zum Besitz dieses Königreichs, ungeachtet die Königin Jo- hanna nachher aus Unzufriedenheit über ihn Ludwig III. von Anjou an ienes Stelle gesetzt hatte. Die Republik Venedig erklärte die Tochter des Senator Markus Cor- naro, vor ihrer Verheirathung mit dem Könige Jakob von Cypern zur Tochter der Republik, und maaste sich deshalb des von ihrem Gemal hinterlassenen Königreichs an. Grotius L. II. c. 7. §. 12. 14. ff. Struv. a. a. O. P. IV. c. 5. Sect. 1. de adoptionibus illustrium §. 30. und Sect. 3. de adoptionibus regum et prin- cip. exter. de Neumann Med. Iur. princ. priv. T. III. L. 1. c. 8. §. 144. §. 14. Erbfolge vermöge letzten Willens. Auch die natürliche Gültigkeit des letzten Willens Erb-
Von Erlangung des Eigenthums von andern h] Struvii Iurispr. her. P. VII. c. 3. de ſucceſſ. illuſtr. generatim und beſonders auch c. 4. de ſucceſſione foe- minar, illuſtr. in regna etc. *] Eine beſondere Art zu dieſem Erbfolgsrechte zu gelangen iſt auch unter Nazionen und deren Regenten, wenn die Staatsgrundgeſetze es erlauben, die Annahme an Kin- desſtatt, wovon in der Geſchichte verſchiedene Beiſpiele vorkommen. So wurde z. B. Koͤnig Alphons V. von Arragonien von der Koͤnigin Johanna II. von Neapel an Kindesſtatt angenommen und gelangte dadurch zum Beſitz dieſes Koͤnigreichs, ungeachtet die Koͤnigin Jo- hanna nachher aus Unzufriedenheit uͤber ihn Ludwig III. von Anjou an ienes Stelle geſetzt hatte. Die Republik Venedig erklaͤrte die Tochter des Senator Markus Cor- naro, vor ihrer Verheirathung mit dem Koͤnige Jakob von Cypern zur Tochter der Republik, und maaſte ſich deshalb des von ihrem Gemal hinterlaſſenen Koͤnigreichs an. Grotius L. II. c. 7. §. 12. 14. ff. Struv. a. a. O. P. IV. c. 5. Sect. 1. de adoptionibus illuſtrium §. 30. und Sect. 3. de adoptionibus regum et prin- cip. exter. de Neumann Med. Iur. princ. priv. T. III. L. 1. c. 8. §. 144. §. 14. Erbfolge vermoͤge letzten Willens. Auch die natuͤrliche Guͤltigkeit des letzten Willens Erb-
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Von Erlangung des Eigenthums von andern
h] Struvii Iurispr. her. P. VII. c. 3. de ſucceſſ. illuſtr.
generatim und beſonders auch c. 4. de ſucceſſione foe-
minar, illuſtr. in regna etc.
*] Eine beſondere Art zu dieſem Erbfolgsrechte zu gelangen
iſt auch unter Nazionen und deren Regenten, wenn die
Staatsgrundgeſetze es erlauben, die Annahme an Kin-
desſtatt, wovon in der Geſchichte verſchiedene Beiſpiele
vorkommen. So wurde z. B. Koͤnig Alphons V. von
Arragonien von der Koͤnigin Johanna II. von Neapel
an Kindesſtatt angenommen und gelangte dadurch zum
Beſitz dieſes Koͤnigreichs, ungeachtet die Koͤnigin Jo-
hanna nachher aus Unzufriedenheit uͤber ihn Ludwig III.
von Anjou an ienes Stelle geſetzt hatte. Die Republik
Venedig erklaͤrte die Tochter des Senator Markus Cor-
naro, vor ihrer Verheirathung mit dem Koͤnige Jakob
von Cypern zur Tochter der Republik, und maaſte ſich
deshalb des von ihrem Gemal hinterlaſſenen Koͤnigreichs
an. Grotius L. II. c. 7. §. 12. 14. ff. Struv. a. a.
O. P. IV. c. 5. Sect. 1. de adoptionibus illuſtrium
§. 30. und Sect. 3. de adoptionibus regum et prin-
cip. exter. de Neumann Med. Iur. princ. priv. T. III.
L. 1. c. 8. §. 144.
§. 14.
Erbfolge vermoͤge letzten Willens.
Auch die natuͤrliche Guͤltigkeit des letzten Willens
[teſtamentum] durch welchen der Erblaſſer allein, ohne
Wiſſen und Einwilligung des Erben erklaͤrt, wer nach
ſeinem Tode zum Beſitz der hinterlaſſenen Guͤter gelan-
gen ſoll, ziehen viele in Zweifel, nicht nur aus den
vorhin angefuͤhrten Gruͤnden, ſondern auch darum,
weil aus einem einſeitigen Willen keine Verbindlichkeit
entſtehe, zu der Zeit aber, wo die Einwilligung des
Erb-
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