Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.Antwort auf die achtzehnde Betrachtung. Diese Betrachtung ist nicht wider uns / also laß ich sie vertheidigen / wer solche Meynung heget. Daß aber Lutherus dergleichen mit den Calvinisten soll gelehret haben / dem widersprech ich getrost / und fordere Beweiß. Unsere Lehre hievon ist / daß GOtt durchaus das Böse nicht wolle / vielmehr davon abhalte / mit abmahnen / drohen und straffen / und ob er gleich den Bösen das natürliche Leben und dessen Bewegung erhält / so will er doch durchaus nicht der Bösen Mißbrauch und Unordnung / nach Psalm. 5 / 5. Jac. 1 / 13. 17. etc. Antwort auf die neunzehnde Betrachtung. Es ist ein großer Unterscheid unter dem Nahmen und unter der Sache selbst. Es kan ja einerley Sache nach dem Unterscheid der Zeiten und Oerter und Personen vielerley Nahmen haben / die nach und nach aufkommen und bekant werden / wie kan ich aber schliessen / zu der und der Zeit hat man von dem Nahmen dieser Sachen nichts gewust. Antwort auf die achtzehnde Betrachtung. Diese Betrachtung ist nicht wider uns / also laß ich sie vertheidigen / wer solche Meynung heget. Daß aber Lutherus dergleichen mit den Calvinisten soll gelehret haben / dem widersprech ich getrost / und fordere Beweiß. Unsere Lehre hievon ist / daß GOtt durchaus das Böse nicht wolle / vielmehr davon abhalte / mit abmahnen / drohen und straffen / und ob er gleich den Bösen das natürliche Leben und dessen Bewegung erhält / so will er doch durchaus nicht der Bösen Mißbrauch und Unordnung / nach Psalm. 5 / 5. Jac. 1 / 13. 17. etc. Antwort auf die neunzehnde Betrachtung. Es ist ein großer Unterscheid unter dem Nahmen und unter der Sache selbst. Es kan ja einerley Sache nach dem Unterscheid der Zeiten und Oerter und Personen vielerley Nahmen haben / die nach und nach aufkommen und bekant werden / wie kan ich aber schliessen / zu der und der Zeit hat man von dem Nahmen dieser Sachen nichts gewust. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0040" n="40"/> </div> <div> <head>Antwort auf die achtzehnde Betrachtung.<lb/></head> <p>Diese Betrachtung ist nicht wider uns / also laß ich sie vertheidigen / wer solche Meynung heget. Daß aber Lutherus dergleichen mit den Calvinisten soll gelehret haben / dem widersprech ich getrost / und fordere Beweiß. Unsere Lehre hievon ist / daß GOtt durchaus das Böse nicht wolle / vielmehr davon abhalte / mit abmahnen / drohen und straffen / und ob er gleich den Bösen das natürliche Leben und dessen Bewegung erhält / so will er doch durchaus nicht der Bösen Mißbrauch und Unordnung / nach Psalm. 5 / 5. Jac. 1 / 13. 17. etc.</p> </div> <div> <head>Antwort auf die neunzehnde Betrachtung.<lb/></head> <p>Es ist ein großer Unterscheid unter dem Nahmen und unter der Sache selbst. Es kan ja einerley Sache nach dem Unterscheid der Zeiten und Oerter und Personen vielerley Nahmen haben / die nach und nach aufkommen und bekant werden / wie kan ich aber schliessen / zu der und der Zeit hat man von dem Nahmen dieser Sachen nichts gewust. </p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0040]
Antwort auf die achtzehnde Betrachtung.
Diese Betrachtung ist nicht wider uns / also laß ich sie vertheidigen / wer solche Meynung heget. Daß aber Lutherus dergleichen mit den Calvinisten soll gelehret haben / dem widersprech ich getrost / und fordere Beweiß. Unsere Lehre hievon ist / daß GOtt durchaus das Böse nicht wolle / vielmehr davon abhalte / mit abmahnen / drohen und straffen / und ob er gleich den Bösen das natürliche Leben und dessen Bewegung erhält / so will er doch durchaus nicht der Bösen Mißbrauch und Unordnung / nach Psalm. 5 / 5. Jac. 1 / 13. 17. etc.
Antwort auf die neunzehnde Betrachtung.
Es ist ein großer Unterscheid unter dem Nahmen und unter der Sache selbst. Es kan ja einerley Sache nach dem Unterscheid der Zeiten und Oerter und Personen vielerley Nahmen haben / die nach und nach aufkommen und bekant werden / wie kan ich aber schliessen / zu der und der Zeit hat man von dem Nahmen dieser Sachen nichts gewust.
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