Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das X. Cap. (2.) Frage. Was sol der ataqvirende Theil thun/ wann er das Ravelin erstiegen/ und auf denselben einiger Abschnitte gewahr worden? Wenn das Ravelin mit Strum erstiegen wor- sen
Das X. Cap. (2.) Frage. Was ſol der ataqvirende Theil thun/ wann er das Ravelin erſtiegen/ und auf denſelben einiger Abſchnitte gewahr worden? Wenn das Ravelin mit Strum erſtiegen wor- ſen
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Das X. Cap.
(2.) Frage.
Was ſol der ataqvirende Theil thun/
wann er das Ravelin erſtiegen/ und auf
denſelben einiger Abſchnitte gewahr
worden?
Wenn das Ravelin mit Strum erſtiegen wor-
den/ und der Feind ſich mit Abſchnitten allen
Falls auf demſelben verſehen/ muͤſſen die Be-
ſtuͤrmer in der erſten Furie noch mit Einwerffung
vieler Hand-Granaden trachten/ die gemachten
Abſchnitte nebſt dem Ravelin taͤglich zuerobern/
und ſich wo moͤglichen hinein zu logiren/ welches
auch bey Eroberung der Haupt-Wercke kan in
achtgenommen werden; Behaupten aber die
Belagerte ihre innere retrenchemente auf den
Ravelin/ ſo muß man die erſte Nacht nur auf der
gemachten Breche logiren/ ſich nach Moͤglichkeit
wohl bedencken/ die Minirer aber gleich des
Nachts an dem Abſchnitt bringen/ und ſelbige
ſuchen/ ie eher lebeſſer zu ſprengen/ auch nach Ge-
legenheit gantz zuſchleiffen/ damit die Belagerte/
wann ſie uͤber verhoffen wider auf das Ravelin
kommen ſolten/ ſich darinnen nicht lange halten
koͤnnen. Bewaͤlchtiget man nun das Ravelin
voͤllig/ und treibet den Feind gantz darvon ab/
muß man gleich auf die Kehl-Linien gegen die
Feſtung zu eine gute Bruſtwehr und Graben
machen/ damit die Belagerte das Ravelin nicht
uͤberrumpeln koͤnnen/ zu mehrerer Vorſorge deſ-
ſen
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