Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Von Fortificirung alter erbauter etc. mit Lastbaren Thieren alle Nothdurfften daraufbringen/ und sich allen Falls auch auf den selben wohl defendiren könne. (9.) Frage. Wie soll man denn die Oerter und Paesse in einem Thale/ wodurch eine Haupt-Passage gehet/ fortificiren und verwahren? Man findet an einigen Orten grosse Defileen/ de D d 4
Von Fortificirung alter erbauter ꝛc. mit Laſtbaren Thieren alle Nothdurfften daraufbringen/ und ſich allen Falls auch auf den ſelben wohl defendiren koͤnne. (9.) Frage. Wie ſoll man denn die Oerter und Pæſſe in einem Thale/ wodurch eine Haupt-Paſſage gehet/ fortificiren und verwahren? Man findet an einigen Orten groſſe Defileen/ de D d 4
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Von Fortificirung alter erbauter ꝛc.
mit Laſtbaren Thieren alle Nothdurfften darauf
bringen/ und ſich allen Falls auch auf den ſelben
wohl defendiren koͤnne.
(9.) Frage.
Wie ſoll man denn die Oerter und
Pæſſe in einem Thale/ wodurch eine
Haupt-Paſſage gehet/ fortificiren und
verwahren?
Man findet an einigen Orten groſſe Defileen/
zwiſchen zweyen hohen Bergen und Felſen/ welche
theils mit einem fremden Lande/ Graͤntzen/ oder
doch ſonſt durch dieſelbe eine Haupt-Paſſage ge-
het/ dahero es denn noͤthig/ daß man ſolche Ave-
nuͤen/ welche natuͤrlicher Weiſe ſchon ziemlichen
fortificiret/ noch mehr befeſtige/ indem an ſolchen
Haupt-Poſten ſehr viel gelegen iſt. Gemeiniglich
iſt in einem ſolchen engen Thale entweder ein Fluß
oder ſtarcker Bach dabey/ ſo entweder aus gewiſ-
ſen Quellen der anliegenden Berge/ oder ſonſt
von dem Regen-Waſſer ſich verſammlet; Jnglei-
chen gibt es auch gemeiniglich an einigen Orten
in einem ſolchen Thale gantz enge/ und auch ge-
kruͤmmte Paſſagen. Dieſer natuͤrliche Vortheile
nun muß man ſich/ bey Auferbauung eines Forts
und Schantzen wohl bedienen/ und die Defenſion
alſo anlegen/ daß ſie nicht alleine nicht viel koſten/
ſondern auch die Paſſage von weiten wohl beſtrei-
chen moͤge: Weil man nun bey dergleichen Gele-
gen heiten/ zwiſchen Bergen und Felſen wenig Er-
de
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