Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Thoren/ Sortien und Ausfällen.
Werck zu dem Thoren und Thüren soll von Ei-
chen seyn/ und müssen solche mit 2. oder 3. starcken
Bretern/ vermittelst starcker eiserner Bände und
grosser Nägel/ welche starcke erhobene Kuppen ha-
ben/ nach ordenlichen Reichen feste zusammen
geschlagen/ oder wohl gar die eusserste Seit mit
starcken eissern Blechen überzogen werden/ da-
mit solche für Feuer und Musqueten sicher und
Schuß frey seyn mögen. Die kleinen Pförtlein/
so in die grossen Thore eingeschnitten worden/ sind
nicht zu loben/ masen solche nur die grossen Haupt-
Thore schwächen/ dahero pfleget man an deren
Stadt heut zu Tage neben Gänge zumachen/ mit
einer besonderen kleinen Fall-Brücken/ zum Ein-
und Auslassen der Posten/ wenn die grossen allbe-
reit geschlossen sind/ und werden solche ungefehr 6.
biß 7. S. hoch und 3. oder 4. weit gemachet. Alle
Thüre und Thore müssen mit starcken eißernen
Angeln/ Bändern und Schlößern wohl versehen
werden/ damit hirunter im geringsten kein Man-
gel fürfallen möge.

(4) Frage.
Was nennet man denn die Schutz-
Gatter und Fall Bäume/ und wie
werden solche appliciret und ge-
brauchet?

Die Schutz-Gatter und Fall-Bäume seynd
gewisse Machinen/ welche man zu eußerst der in-

wen-
A a

Von den Thoren/ Sortien und Ausfaͤllen.
Werck zu dem Thoren und Thuͤren ſoll von Ei-
chen ſeyn/ und muͤſſen ſolche mit 2. oder 3. ſtarcken
Bretern/ vermittelſt ſtarcker eiſerner Baͤnde und
groſſer Naͤgel/ welche ſtarcke erhobene Kuppen ha-
ben/ nach ordenlichen Reichen feſte zuſammen
geſchlagen/ oder wohl gar die euſſerſte Seit mit
ſtarcken eiſſern Blechen uͤberzogen werden/ da-
mit ſolche fuͤr Feuer und Muſqueten ſicher und
Schuß frey ſeyn moͤgen. Die kleinen Pfoͤrtlein/
ſo in die groſſen Thore eingeſchnitten worden/ ſind
nicht zu loben/ maſen ſolche nur die groſſen Haupt-
Thore ſchwaͤchen/ dahero pfleget man an deren
Stadt heut zu Tage neben Gaͤnge zumachen/ mit
einer beſonderen kleinen Fall-Bruͤcken/ zum Ein-
und Auslaſſen der Poſten/ wenn die groſſen allbe-
reit geſchloſſen ſind/ und werden ſolche ungefehr 6.
biß 7. S. hoch und 3. oder 4. weit gemachet. Alle
Thuͤre und Thore muͤſſen mit ſtarcken eißernen
Angeln/ Baͤndern und Schloͤßern wohl verſehen
werden/ damit hirunter im geringſten kein Man-
gel fuͤrfallen moͤge.

(4) Frage.
Was nennet man denn die Schutz-
Gatter und Fall Baͤume/ und wie
werden ſolche appliciret und ge-
brauchet?

Die Schutz-Gatter und Fall-Baͤume ſeynd
gewiſſe Machinen/ welche man zu eußerſt der in-

wen-
A a
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0405" n="369"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Thoren/ <hi rendition="#aq">Sortien</hi> und Ausfa&#x0364;llen.</hi></fw><lb/>
Werck zu dem Thoren und Thu&#x0364;ren &#x017F;oll von Ei-<lb/>
chen &#x017F;eyn/ und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olche mit 2. oder 3. &#x017F;tarcken<lb/>
Bretern/ vermittel&#x017F;t &#x017F;tarcker ei&#x017F;erner Ba&#x0364;nde und<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Na&#x0364;gel/ welche &#x017F;tarcke erhobene Kuppen ha-<lb/>
ben/ nach ordenlichen Reichen fe&#x017F;te zu&#x017F;ammen<lb/>
ge&#x017F;chlagen/ oder wohl gar die eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Seit mit<lb/>
&#x017F;tarcken ei&#x017F;&#x017F;ern Blechen u&#x0364;berzogen werden/ da-<lb/>
mit &#x017F;olche fu&#x0364;r Feuer und <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;quet</hi>en &#x017F;icher und<lb/>
Schuß frey &#x017F;eyn mo&#x0364;gen. Die kleinen Pfo&#x0364;rtlein/<lb/>
&#x017F;o in die gro&#x017F;&#x017F;en Thore einge&#x017F;chnitten worden/ &#x017F;ind<lb/>
nicht zu loben/ ma&#x017F;en &#x017F;olche nur die gro&#x017F;&#x017F;en Haupt-<lb/>
Thore &#x017F;chwa&#x0364;chen/ dahero pfleget man an deren<lb/>
Stadt heut zu Tage neben Ga&#x0364;nge zumachen/ mit<lb/>
einer be&#x017F;onderen kleinen Fall-Bru&#x0364;cken/ zum Ein-<lb/>
und Ausla&#x017F;&#x017F;en der Po&#x017F;ten/ wenn die gro&#x017F;&#x017F;en allbe-<lb/>
reit ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind/ und werden &#x017F;olche ungefehr 6.<lb/>
biß 7. S. hoch und 3. oder 4. weit gemachet. Alle<lb/>
Thu&#x0364;re und Thore mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en mit &#x017F;tarcken eißernen<lb/>
Angeln/ Ba&#x0364;ndern und Schlo&#x0364;ßern wohl ver&#x017F;ehen<lb/>
werden/ damit hirunter im gering&#x017F;ten kein Man-<lb/>
gel fu&#x0364;rfallen mo&#x0364;ge.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">(4) Frage.<lb/>
Was nennet man denn die Schutz-<lb/>
Gatter und Fall Ba&#x0364;ume/ und wie<lb/>
werden &#x017F;olche <hi rendition="#aq">applici</hi>ret und ge-<lb/>
brauchet?</hi> </head><lb/>
            <p>Die Schutz-Gatter und Fall-Ba&#x0364;ume &#x017F;eynd<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Machinen</hi>/ welche man zu eußer&#x017F;t der in-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a</fw><fw place="bottom" type="catch">wen-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[369/0405] Von den Thoren/ Sortien und Ausfaͤllen. Werck zu dem Thoren und Thuͤren ſoll von Ei- chen ſeyn/ und muͤſſen ſolche mit 2. oder 3. ſtarcken Bretern/ vermittelſt ſtarcker eiſerner Baͤnde und groſſer Naͤgel/ welche ſtarcke erhobene Kuppen ha- ben/ nach ordenlichen Reichen feſte zuſammen geſchlagen/ oder wohl gar die euſſerſte Seit mit ſtarcken eiſſern Blechen uͤberzogen werden/ da- mit ſolche fuͤr Feuer und Muſqueten ſicher und Schuß frey ſeyn moͤgen. Die kleinen Pfoͤrtlein/ ſo in die groſſen Thore eingeſchnitten worden/ ſind nicht zu loben/ maſen ſolche nur die groſſen Haupt- Thore ſchwaͤchen/ dahero pfleget man an deren Stadt heut zu Tage neben Gaͤnge zumachen/ mit einer beſonderen kleinen Fall-Bruͤcken/ zum Ein- und Auslaſſen der Poſten/ wenn die groſſen allbe- reit geſchloſſen ſind/ und werden ſolche ungefehr 6. biß 7. S. hoch und 3. oder 4. weit gemachet. Alle Thuͤre und Thore muͤſſen mit ſtarcken eißernen Angeln/ Baͤndern und Schloͤßern wohl verſehen werden/ damit hirunter im geringſten kein Man- gel fuͤrfallen moͤge. (4) Frage. Was nennet man denn die Schutz- Gatter und Fall Baͤume/ und wie werden ſolche appliciret und ge- brauchet? Die Schutz-Gatter und Fall-Baͤume ſeynd gewiſſe Machinen/ welche man zu eußerſt der in- wen- A a

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/405
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/405>, abgerufen am 21.12.2024.