Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das IX. Capitel. were/ da ich mich mit der extension und dem mo-do fortificandi wohl in achtnehmen muß/ wie weit ich darmit gehen/ und solchen recht anlegen soll. Jngleichen werden auch die Aussenwercke meh- rentheils von aussen nach innen hinein angefan- gen zu traciren/ weil sich solche nach der äusserli- chen Gelenheit des terrains, umb welcher willen sie auch über die Haupt-Wercke angeleget wer- den/ nothwendiger weise richten/ und also dahe- ro ihren Anfang nehmen müssen. (3.) Frage. Wie werden dann die Kehl-Puncte recht placiret/ die Bollwercks-Puncte ge- funden/ die Capital Linie gezogen/ und die Absteckung im Felde verrichtet? Hierinnen beruhet eines rechtschaffenen inge- Fe-
Das IX. Capitel. were/ da ich mich mit der extenſion und dem mo-do fortificandi wohl in achtnehmen muß/ wie weit ich darmit gehen/ und ſolchen recht anlegen ſoll. Jngleichen werden auch die Auſſenwercke meh- rentheils von auſſen nach innen hinein angefan- gen zu traciren/ weil ſich ſolche nach der aͤuſſerli- chen Gelenheit des terrains, umb welcher willen ſie auch uͤber die Haupt-Wercke angeleget wer- den/ nothwendiger weiſe richten/ und alſo dahe- ro ihren Anfang nehmen muͤſſen. (3.) Frage. Wie werden dann die Kehl-Puncte recht placiret/ die Bollwercks-Puncte ge- funden/ die Capital Linie gezogen/ und die Abſteckung im Felde verrichtet? Hierinnen beruhet eines rechtſchaffenen inge- Fe-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0338" n="304[302]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IX.</hi> Capitel.</hi></fw><lb/> were/ da ich mich mit der <hi rendition="#aq">extenſion</hi> und dem <hi rendition="#aq">mo-<lb/> do fortificandi</hi> wohl in achtnehmen muß/ wie weit<lb/> ich darmit gehen/ und ſolchen recht anlegen ſoll.<lb/> Jngleichen werden auch die Auſſenwercke meh-<lb/> rentheils von auſſen nach innen hinein angefan-<lb/> gen zu <hi rendition="#aq">tracir</hi>en/ weil ſich ſolche nach der aͤuſſerli-<lb/> chen Gelenheit des <hi rendition="#aq">terrains,</hi> umb welcher willen<lb/> ſie auch uͤber die Haupt-Wercke angeleget wer-<lb/> den/ nothwendiger weiſe richten/ und alſo dahe-<lb/> ro ihren Anfang nehmen muͤſſen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>(3.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wie werden dann die Kehl-Puncte<lb/> recht <hi rendition="#aq">placi</hi>ret/ die Bollwercks-Puncte ge-<lb/> funden/ die Capital Linie gezogen/<lb/> und die Abſteckung im Felde<lb/> verrichtet?</hi></head><lb/> <p>Hierinnen beruhet eines rechtſchaffenen <hi rendition="#aq">inge-<lb/> nieurs</hi> groͤſte Kunſt und Erfahrenheit/ daß er<lb/> wiſſe/ wie er nach der <hi rendition="#aq">Situation</hi> des Ortes/ und<lb/> deſſen umbligenden Landes die Kehl-Punete und<lb/> Winckel an rechte Orten und Stelle/ inglei-<lb/> chen in behoͤrigen <hi rendition="#aq">Diſtan</hi>tzen an und von einan-<lb/> der legen ſolle/ damit die Bollwercke hernach ge-<lb/> gen die ſchaͤdlichſten Hoͤhen/ Fluͤſſe/ enge Paͤſſe<lb/> und Land-Straſſen des Feld <hi rendition="#aq">Terrains</hi> zufallen<lb/> moͤgen/ wohin man die noͤthige <hi rendition="#aq">Defenſion</hi> zu thun<lb/> hat/ und ein Feind deren ſich nicht zu ſeinem<lb/> Vortheil bediene/ <hi rendition="#aq">poſto</hi> darauff faſſen/ und einer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fe-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [304[302]/0338]
Das IX. Capitel.
were/ da ich mich mit der extenſion und dem mo-
do fortificandi wohl in achtnehmen muß/ wie weit
ich darmit gehen/ und ſolchen recht anlegen ſoll.
Jngleichen werden auch die Auſſenwercke meh-
rentheils von auſſen nach innen hinein angefan-
gen zu traciren/ weil ſich ſolche nach der aͤuſſerli-
chen Gelenheit des terrains, umb welcher willen
ſie auch uͤber die Haupt-Wercke angeleget wer-
den/ nothwendiger weiſe richten/ und alſo dahe-
ro ihren Anfang nehmen muͤſſen.
(3.) Frage.
Wie werden dann die Kehl-Puncte
recht placiret/ die Bollwercks-Puncte ge-
funden/ die Capital Linie gezogen/
und die Abſteckung im Felde
verrichtet?
Hierinnen beruhet eines rechtſchaffenen inge-
nieurs groͤſte Kunſt und Erfahrenheit/ daß er
wiſſe/ wie er nach der Situation des Ortes/ und
deſſen umbligenden Landes die Kehl-Punete und
Winckel an rechte Orten und Stelle/ inglei-
chen in behoͤrigen Diſtantzen an und von einan-
der legen ſolle/ damit die Bollwercke hernach ge-
gen die ſchaͤdlichſten Hoͤhen/ Fluͤſſe/ enge Paͤſſe
und Land-Straſſen des Feld Terrains zufallen
moͤgen/ wohin man die noͤthige Defenſion zu thun
hat/ und ein Feind deren ſich nicht zu ſeinem
Vortheil bediene/ poſto darauff faſſen/ und einer
Fe-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |