Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das II. Cap. quen zustellen/ sondern auch daraus eines Theilsden Feld Horizont, und andern Theils den Gra- ben und die Courtine zubestreichen; Andere haben die kurtzen perpendicular Flanquen etwas schrege und geschoben gemachet/ um so viel besser daraus die nothleidende Face des andern Bollwercks zu defendiren: Noch andere haben eines Theils die perpendicular Flanque zu nechst der Face behal- ten/ die Helffte aber davon zu nechst der Courti- ne schrege gemachet/ und also mit einem obtusen Winckel eine second Flanquen formiret/ um mit jener den Graben/ mit dieser aber den Feld-Ho- rizont zu bestreichen: Wie gute Meynungen a- ber diese Leute geführet/ und die perpendicular Flanquen zu verbessern gedacht/ so hat doch keiner darunter zu dem rechten Ziele geschossen/ wie bald aus folgenden wird zu vernehmen seyn. (11.) Frage. Aus was Ursachen werden denn die vorigen Flanquen alle verworffen/ und wie sollen denn die Flanquen heute zu Ta- ge beschaffen seyn/ daß sie ihr Devoir recht thun können? Weil die Ataqnen, wie gemeldet/ heute zu Ta- nach
Das II. Cap. quen zuſtellen/ ſondern auch daraus eines Theilsden Feld Horizont, und andern Theils den Gra- ben und die Courtine zubeſtreichen; Andere haben die kurtzen perpendicular Flanquen etwas ſchrege und geſchoben gemachet/ um ſo viel beſſer daraus die nothleidende Face des andern Bollwercks zu defendiren: Noch andere haben eines Theils die perpendicular Flanque zu nechſt der Face behal- ten/ die Helffte aber davon zu nechſt der Courti- ne ſchrege gemachet/ und alſo mit einem obtuſen Winckel eine ſecond Flanquen formiret/ um mit jener den Graben/ mit dieſer aber den Feld-Ho- rizont zu beſtreichen: Wie gute Meynungen a- ber dieſe Leute gefuͤhret/ und die perpendicular Flanquen zu verbeſſern gedacht/ ſo hat doch keiner darunter zu dem rechten Ziele geſchoſſen/ wie bald aus folgenden wird zu vernehmen ſeyn. (11.) Frage. Aus was Urſachen werden denn die vorigen Flanquen alle verworffen/ und wie ſollen denn die Flanquen heute zu Ta- ge beſchaffen ſeyn/ daß ſie ihr Devoir recht thun koͤnnen? Weil die Ataqnen, wie gemeldet/ heute zu Ta- nach
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Das II. Cap.
quen zuſtellen/ ſondern auch daraus eines Theils
den Feld Horizont, und andern Theils den Gra-
ben und die Courtine zubeſtreichen; Andere haben
die kurtzen perpendicular Flanquen etwas ſchrege
und geſchoben gemachet/ um ſo viel beſſer daraus
die nothleidende Face des andern Bollwercks zu
defendiren: Noch andere haben eines Theils die
perpendicular Flanque zu nechſt der Face behal-
ten/ die Helffte aber davon zu nechſt der Courti-
ne ſchrege gemachet/ und alſo mit einem obtuſen
Winckel eine ſecond Flanquen formiret/ um mit
jener den Graben/ mit dieſer aber den Feld-Ho-
rizont zu beſtreichen: Wie gute Meynungen a-
ber dieſe Leute gefuͤhret/ und die perpendicular
Flanquen zu verbeſſern gedacht/ ſo hat doch keiner
darunter zu dem rechten Ziele geſchoſſen/ wie
bald aus folgenden wird zu vernehmen ſeyn.
(11.) Frage.
Aus was Urſachen werden denn die
vorigen Flanquen alle verworffen/ und
wie ſollen denn die Flanquen heute zu Ta-
ge beſchaffen ſeyn/ daß ſie ihr Devoir
recht thun koͤnnen?
Weil die Ataqnen, wie gemeldet/ heute zu Ta-
ge gemeiniglich/ auf die Facen der Bollwercke ge-
fuͤhret werden/ und aber aus den Flanquen, als
den ſtaͤrckſten Theilen der Fortification, die groͤſte
Force und Beſchuͤtzung muß hergenom̃en werden/
maſſen ſechs Schuͤſſe in Flanque geſtalten Sachen
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Zitationshilfe: | Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/262>, abgerufen am 03.03.2025. |