Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
Von auffreissen einiger Linien.

Weil dieses in der Geometrie auch fein Funda-
ment
hat/ so habe ich solches mit hieher setzen wolle/
und ziehet man erstlich eine blinde Linie in der Län-
ge des Diameters des Geschützes/ woraus die Ku-
gel soll geschossen oder geworffen werden/ theilet
solche in 4. gleiche Theile/ öffnet den Circul 3.
Theile weit/ setzet den einen Fuß in den cussersten
Punct einen/ und machet mit den andern durch
den dritten Punct einen Bogen/ welches gleich
falß auf der andern Seiten auch geschehen muß/
also/ daß die Bögen unten einander durch schnei-
den/ und giebet auf ieder Seiten dem Bogen
noch ein Viertel Länge von einem Theile zu zur
Nad/ oben aber müssen die Bögen einander nicht
durch schneiden/ indem man die Patrone daselbst
nicht spitzig/ sondern etwas breitligt formiren
muß wegen der Lappen/ darein die Kugul
bey der Bereitung in gewisse Hacken eingehäckelt
und feste gemachet wird/ und werden dergleichen
Patronen 4. gebrauchet zu einer runden Feuer-
Kugel/ wornach der Zwillig muß geschnitten und
mit einer starcken Nad zusammen genähet wer-
den/ vid. Fig. 43.

41. Frage.
Wie soll man eine Patrone zu einer
ablänglicht runden Feuer-Ku-
gel aufreissen?

Man muß abermahl zu Anfangs eine blinde

Linie
Von auffreiſſen einiger Linien.

Weil dieſes in der Geometrie auch fein Funda-
ment
hat/ ſo habe ich ſolches mit hieher ſetzen wollé/
und ziehet man erſtlich eine blinde Linie in der Laͤn-
ge des Diameters des Geſchuͤtzes/ woraus die Ku-
gel ſoll geſchoſſen oder geworffen werden/ theilet
ſolche in 4. gleiche Theile/ oͤffnet den Circul 3.
Theile weit/ ſetzet den einen Fuß in den cuſſerſten
Punct einen/ und machet mit den andern durch
den dritten Punct einen Bogen/ welches gleich
falß auf der andern Seiten auch geſchehen muß/
alſo/ daß die Boͤgen unten einander durch ſchnei-
den/ und giebet auf ieder Seiten dem Bogen
noch ein Viertel Laͤnge von einem Theile zu zur
Nad/ oben aber muͤſſen die Boͤgen einander nicht
durch ſchneiden/ indem man die Patrone daſelbſt
nicht ſpitzig/ ſondern etwas breitligt formiren
muß wegen der Lappen/ darein die Kugul
bey der Bereitung in gewiſſe Hacken eingehaͤckelt
und feſte gemachet wird/ und werden dergleichen
Patronen 4. gebrauchet zu einer runden Feuer-
Kugel/ wornach der Zwillig muß geſchnitten und
mit einer ſtarcken Nad zuſammen genaͤhet wer-
den/ vid. Fig. 43.

41. Frage.
Wie ſoll man eine Patrone zu einer
ablaͤnglicht runden Feuer-Ku-
gel aufreiſſen?

Man muß abermahl zu Anfangs eine blinde

Linie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0131" n="95"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von auffrei&#x017F;&#x017F;en einiger Linien.</hi> </fw><lb/>
            <p>Weil die&#x017F;es in der <hi rendition="#aq">Geometrie</hi> auch fein <hi rendition="#aq">Funda-<lb/>
ment</hi> hat/ &#x017F;o habe ich &#x017F;olches mit hieher &#x017F;etzen wollé/<lb/>
und ziehet man er&#x017F;tlich eine blinde Linie in der La&#x0364;n-<lb/>
ge des <hi rendition="#aq">Diameters</hi> des Ge&#x017F;chu&#x0364;tzes/ woraus die Ku-<lb/>
gel &#x017F;oll ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en oder geworffen werden/ theilet<lb/>
&#x017F;olche in 4. gleiche Theile/ o&#x0364;ffnet den Circul 3.<lb/>
Theile weit/ &#x017F;etzet den einen Fuß in den cu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten<lb/>
Punct einen/ und machet mit den andern durch<lb/>
den dritten Punct einen Bogen/ welches gleich<lb/>
falß auf der andern Seiten auch ge&#x017F;chehen muß/<lb/>
al&#x017F;o/ daß die Bo&#x0364;gen unten einander durch &#x017F;chnei-<lb/>
den/ und giebet auf ieder Seiten dem Bogen<lb/>
noch ein Viertel La&#x0364;nge von einem Theile zu zur<lb/>
Nad/ oben aber mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Bo&#x0364;gen einander nicht<lb/>
durch &#x017F;chneiden/ indem man die <hi rendition="#aq">Patrone</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
nicht &#x017F;pitzig/ &#x017F;ondern etwas breitligt <hi rendition="#aq">formir</hi>en<lb/>
muß wegen der Lappen/ darein die Kugul<lb/>
bey der Bereitung in gewi&#x017F;&#x017F;e Hacken eingeha&#x0364;ckelt<lb/>
und fe&#x017F;te gemachet wird/ und werden dergleichen<lb/><hi rendition="#aq">Patron</hi>en 4. gebrauchet zu einer runden Feuer-<lb/>
Kugel/ wornach der Zwillig muß ge&#x017F;chnitten und<lb/>
mit einer &#x017F;tarcken Nad zu&#x017F;ammen gena&#x0364;het wer-<lb/>
den/ <hi rendition="#aq">vid. Fig.</hi> 43.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">41. Frage.<lb/>
Wie &#x017F;oll man eine Patrone zu einer<lb/>
abla&#x0364;nglicht runden Feuer-Ku-<lb/>
gel aufrei&#x017F;&#x017F;en?</hi> </head><lb/>
            <p>Man muß abermahl zu Anfangs eine blinde<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Linie</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0131] Von auffreiſſen einiger Linien. Weil dieſes in der Geometrie auch fein Funda- ment hat/ ſo habe ich ſolches mit hieher ſetzen wollé/ und ziehet man erſtlich eine blinde Linie in der Laͤn- ge des Diameters des Geſchuͤtzes/ woraus die Ku- gel ſoll geſchoſſen oder geworffen werden/ theilet ſolche in 4. gleiche Theile/ oͤffnet den Circul 3. Theile weit/ ſetzet den einen Fuß in den cuſſerſten Punct einen/ und machet mit den andern durch den dritten Punct einen Bogen/ welches gleich falß auf der andern Seiten auch geſchehen muß/ alſo/ daß die Boͤgen unten einander durch ſchnei- den/ und giebet auf ieder Seiten dem Bogen noch ein Viertel Laͤnge von einem Theile zu zur Nad/ oben aber muͤſſen die Boͤgen einander nicht durch ſchneiden/ indem man die Patrone daſelbſt nicht ſpitzig/ ſondern etwas breitligt formiren muß wegen der Lappen/ darein die Kugul bey der Bereitung in gewiſſe Hacken eingehaͤckelt und feſte gemachet wird/ und werden dergleichen Patronen 4. gebrauchet zu einer runden Feuer- Kugel/ wornach der Zwillig muß geſchnitten und mit einer ſtarcken Nad zuſammen genaͤhet wer- den/ vid. Fig. 43. 41. Frage. Wie ſoll man eine Patrone zu einer ablaͤnglicht runden Feuer-Ku- gel aufreiſſen? Man muß abermahl zu Anfangs eine blinde Linie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/131
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/131>, abgerufen am 21.12.2024.