Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.Caput I. Lob der Sprachkündigen. Mehr als gewiß ists / und es wirds auch nimmermehr kein Verständiger verneinen / daß es einem Manns-Menschen (die Weibsbilder werden billich von diesem Geschäfft in seiner gewissen Maaß ausgeschlossen / weil nicht viel auf die geraifte Frauen und erfahrne Jungfern gehalten wird) nicht übel: sonder recht wol / zier- und löblich anstehet / wann er vieler Sprachen erfahren; Und wann ein solcher das Lobwürdige / so er gelernet und begriffen / seinem Vatterland zum besten: und seinem Nächsten zum Nutzen anzulegen genaigt und beflissen ist / so ist er billich mehr zu ehren und hervor zu ziehen / als sonst tausend seiner andern Landsleuth / die nur hinterm Ofen gesessen / und nichts anders können / als Aepffel oder Birn braten. Caput I. Lob der Sprachkündigen. Mehr als gewiß ists / und es wirds auch nimmermehr kein Verständiger verneinen / daß es einem Manns-Menschen (die Weibsbilder werden billich von diesem Geschäfft in seiner gewissen Maaß ausgeschlossen / weil nicht viel auf die geraifte Frauen und erfahrne Jungfern gehalten wird) nicht übel: sonder recht wol / zier- und löblich anstehet / wann er vieler Sprachen erfahren; Und wann ein solcher das Lobwürdige / so er gelernet und begriffen / seinem Vatterland zum besten: und seinem Nächsten zum Nutzen anzulegen genaigt und beflissen ist / so ist er billich mehr zu ehren und hervor zu ziehen / als sonst tausend seiner andern Landsleuth / die nur hinterm Ofen gesessen / und nichts anders können / als Aepffel oder Birn braten. <TEI> <text> <pb facs="#f0011" n="1"/> <body> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq #i">Caput I.</hi><lb/> Lob der Sprachkündigen.</head> <p>Mehr als gewiß ists / und es wirds auch nimmermehr kein Verständiger verneinen / daß es einem Manns-Menschen (die Weibsbilder werden billich von diesem Geschäfft in seiner gewissen Maaß ausgeschlossen / weil nicht viel auf die geraifte Frauen und erfahrne Jungfern gehalten wird) nicht übel: sonder recht wol / zier- und löblich anstehet / wann er vieler Sprachen erfahren; Und wann ein solcher das Lobwürdige / so er gelernet und begriffen / seinem Vatterland zum besten: und seinem Nächsten zum Nutzen anzulegen genaigt und beflissen ist / so ist er billich mehr zu ehren und hervor zu ziehen / als sonst tausend seiner andern Landsleuth / die nur hinterm Ofen gesessen / und nichts anders können / als Aepffel oder Birn braten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [1/0011]
Caput I.
Lob der Sprachkündigen. Mehr als gewiß ists / und es wirds auch nimmermehr kein Verständiger verneinen / daß es einem Manns-Menschen (die Weibsbilder werden billich von diesem Geschäfft in seiner gewissen Maaß ausgeschlossen / weil nicht viel auf die geraifte Frauen und erfahrne Jungfern gehalten wird) nicht übel: sonder recht wol / zier- und löblich anstehet / wann er vieler Sprachen erfahren; Und wann ein solcher das Lobwürdige / so er gelernet und begriffen / seinem Vatterland zum besten: und seinem Nächsten zum Nutzen anzulegen genaigt und beflissen ist / so ist er billich mehr zu ehren und hervor zu ziehen / als sonst tausend seiner andern Landsleuth / die nur hinterm Ofen gesessen / und nichts anders können / als Aepffel oder Birn braten.
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Zitationshilfe: | Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/11>, abgerufen am 27.02.2025. |