Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.

Bild:
<< vorherige Seite
VI.
Das Gebiet der Kanzelbach.


Von dem hochgelegenen Dörfchen Ursenbach, von dem Dorfe Altenbach und von dem Schriessheimer Hofe her vereinigen sich in dem Schiessheimer Thale drei Bächlein zu dem Bach, der, die Mühlen treibend, das Thal durchfliesst und durch Schriessheim und Ladenburg unterhalb Ilversheim in den Neckar geht. Er ist unter dam Namen Kanzelbach bekannt, und wird auch für die in den Lorscher Urkunden vorkommende Ulvina in Lobdengau gehalten, indem man den Namen des Dorfes Ilvesheim, vordem Ulvinisheim, davon ableitet. Von dem Dorfe Altenbach finden wir in ältern Urkunden keine Spur, und es ist wahrscheinlich, dass es, wie mehrere in dieser Gegend, durch Niederlassungen von Holzmachern in diesen den Bischöfen von Worms vordem gehörigen Waldungen entstanden ist. Das Dörfchen Ursenbach scheint älter, denn es kommt, als zu dem von Lorsch abhängigen Hirzberger Lehn gehörig, in den betreffenden Urkunden immer mit demselben vor.



VI.
Das Gebiet der Kanzelbach.


Von dem hochgelegenen Dörfchen Ursenbach, von dem Dorfe Altenbach und von dem Schriessheimer Hofe her vereinigen sich in dem Schiessheimer Thale drei Bächlein zu dem Bach, der, die Mühlen treibend, das Thal durchfliesst und durch Schriessheim und Ladenburg unterhalb Ilversheim in den Neckar geht. Er ist unter dam Namen Kanzelbach bekannt, und wird auch für die in den Lorscher Urkunden vorkommende Ulvina in Lobdengau gehalten, indem man den Namen des Dorfes Ilvesheim, vordem Ulvinisheim, davon ableitet. Von dem Dorfe Altenbach finden wir in ältern Urkunden keine Spur, und es ist wahrscheinlich, dass es, wie mehrere in dieser Gegend, durch Niederlassungen von Holzmachern in diesen den Bischöfen von Worms vordem gehörigen Waldungen entstanden ist. Das Dörfchen Ursenbach scheint älter, denn es kommt, als zu dem von Lorsch abhängigen Hirzberger Lehn gehörig, in den betreffenden Urkunden immer mit demselben vor.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0058" n="58"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">VI.<lb/>
Das Gebiet der Kanzelbach.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p><hi rendition="#in">V</hi>on dem hochgelegenen Dörfchen <hi rendition="#g">Ursenbach</hi>, von dem Dorfe <hi rendition="#g">Altenbach</hi> und von dem <hi rendition="#g">Schriessheimer Hofe</hi> her vereinigen sich in dem Schiessheimer Thale drei Bächlein zu dem Bach, der, die Mühlen treibend, das Thal durchfliesst und durch Schriessheim und Ladenburg unterhalb Ilversheim in den Neckar geht. Er ist unter dam Namen Kanzelbach bekannt, und wird auch für die in den Lorscher Urkunden vorkommende Ulvina in Lobdengau gehalten, indem man den Namen des Dorfes Ilvesheim, vordem Ulvinisheim, davon ableitet. Von dem Dorfe Altenbach finden wir in ältern Urkunden keine Spur, und es ist wahrscheinlich, dass es, wie mehrere in dieser Gegend, durch Niederlassungen von Holzmachern in diesen den Bischöfen von Worms vordem gehörigen Waldungen entstanden ist. Das Dörfchen Ursenbach scheint älter, denn es kommt, als zu dem von Lorsch abhängigen Hirzberger Lehn gehörig, in den betreffenden Urkunden immer mit demselben vor.</p>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0058] VI. Das Gebiet der Kanzelbach. Von dem hochgelegenen Dörfchen Ursenbach, von dem Dorfe Altenbach und von dem Schriessheimer Hofe her vereinigen sich in dem Schiessheimer Thale drei Bächlein zu dem Bach, der, die Mühlen treibend, das Thal durchfliesst und durch Schriessheim und Ladenburg unterhalb Ilversheim in den Neckar geht. Er ist unter dam Namen Kanzelbach bekannt, und wird auch für die in den Lorscher Urkunden vorkommende Ulvina in Lobdengau gehalten, indem man den Namen des Dorfes Ilvesheim, vordem Ulvinisheim, davon ableitet. Von dem Dorfe Altenbach finden wir in ältern Urkunden keine Spur, und es ist wahrscheinlich, dass es, wie mehrere in dieser Gegend, durch Niederlassungen von Holzmachern in diesen den Bischöfen von Worms vordem gehörigen Waldungen entstanden ist. Das Dörfchen Ursenbach scheint älter, denn es kommt, als zu dem von Lorsch abhängigen Hirzberger Lehn gehörig, in den betreffenden Urkunden immer mit demselben vor.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-11T17:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-11T17:54:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-11T17:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/58
Zitationshilfe: Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/58>, abgerufen am 22.12.2024.