Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.95. Der alte Hildebrand. Es war amahl a Baur und a Bäurin, und dö Bäurin, dö hat der Pfarra im Dorf gern gesegn, und da hat er allewei gwunschen, wann er nur amahl an ganzen Tag mit der Bäurin allan recht vergnügt zubringa kunnt, und der Bäurin der wars halt a recht gwesn. No, da hat er amahl zu der Bäurin gsagt 'hanz, mei liebi Bäurin, hietzt hab i was ausstudiert, wie wir halt amahl recht vergnügt mitanander zubringa kunnten. Wißts was, ös legts eng aufm Mittwoch ins Bett, und sagts engern Mon ös seits krang, und lamatierts und übelts nur recht, und das treibts fort bis aufm Sunta, wann i die Predi halt, und da wir (werde) i predigen, daß wer z' Haus a krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, hat, und der thut a Wollfart aufm Göckerliberg in Wälischland, wo ma um an Kreuzer an Metzen Lorberbladeln kriegt, dem wirds krange Kind, der krange Mon, s' krange Weib, der krange Vader, d' krange Muader, d' krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, auf der Stell gsund.' 'Dös wir i schon machen,' hat die Bäurin drauf gsagt. No, drauf, aufm Mittwoch hat si halt d' Bäurin ins Bett glegt, 95. Der alte Hildebrand. Es war amahl a Baur und a Baͤurin, und doͤ Baͤurin, doͤ hat der Pfarra im Dorf gern gesegn, und da hat er allewei gwunschen, wann er nur amahl an ganzen Tag mit der Baͤurin allan recht vergnuͤgt zubringa kunnt, und der Baͤurin der wars halt a recht gwesn. No, da hat er amahl zu der Baͤurin gsagt ‘hanz, mei liebi Baͤurin, hietzt hab i was ausstudiert, wie wir halt amahl recht vergnuͤgt mitanander zubringa kunnten. Wißts was, oͤs legts eng aufm Mittwoch ins Bett, und sagts engern Mon oͤs seits krang, und lamatierts und uͤbelts nur recht, und das treibts fort bis aufm Sunta, wann i die Predi halt, und da wir (werde) i predigen, daß wer z’ Haus a krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, hat, und der thut a Wollfart aufm Goͤckerliberg in Waͤlischland, wo ma um an Kreuzer an Metzen Lorberbladeln kriegt, dem wirds krange Kind, der krange Mon, s’ krange Weib, der krange Vader, d’ krange Muader, d’ krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, auf der Stell gsund.’ ‘Doͤs wir i schon machen,’ hat die Baͤurin drauf gsagt. No, drauf, aufm Mittwoch hat si halt d’ Baͤurin ins Bett glegt, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0078" n="62"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">95.<lb/> Der alte Hildebrand.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s war amahl a Baur und a Baͤurin, und doͤ Baͤurin, doͤ hat der Pfarra im Dorf gern gesegn, und da hat er allewei gwunschen, wann er nur amahl an ganzen Tag mit der Baͤurin allan recht vergnuͤgt zubringa kunnt, und der Baͤurin der wars halt a recht gwesn. No, da hat er amahl zu der Baͤurin gsagt ‘hanz, mei liebi Baͤurin, hietzt hab i was ausstudiert, wie wir halt amahl recht vergnuͤgt mitanander zubringa kunnten. Wißts was, oͤs legts eng aufm Mittwoch ins Bett, und sagts engern Mon oͤs seits krang, und lamatierts und uͤbelts nur recht, und das treibts fort bis aufm Sunta, wann i die Predi halt, und da wir (werde) i predigen, daß wer z’ Haus a krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, hat, und der thut a Wollfart aufm Goͤckerliberg in Waͤlischland, wo ma um an Kreuzer an Metzen Lorberbladeln kriegt, dem wirds krange Kind, der krange Mon, s’ krange Weib, der krange Vader, d’ krange Muader, d’ krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, auf der Stell gsund.’</p><lb/> <p>‘Doͤs wir i schon machen,’ hat die Baͤurin drauf gsagt. No, drauf, aufm Mittwoch hat si halt d’ Baͤurin ins Bett glegt, </p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0078]
95.
Der alte Hildebrand.
Es war amahl a Baur und a Baͤurin, und doͤ Baͤurin, doͤ hat der Pfarra im Dorf gern gesegn, und da hat er allewei gwunschen, wann er nur amahl an ganzen Tag mit der Baͤurin allan recht vergnuͤgt zubringa kunnt, und der Baͤurin der wars halt a recht gwesn. No, da hat er amahl zu der Baͤurin gsagt ‘hanz, mei liebi Baͤurin, hietzt hab i was ausstudiert, wie wir halt amahl recht vergnuͤgt mitanander zubringa kunnten. Wißts was, oͤs legts eng aufm Mittwoch ins Bett, und sagts engern Mon oͤs seits krang, und lamatierts und uͤbelts nur recht, und das treibts fort bis aufm Sunta, wann i die Predi halt, und da wir (werde) i predigen, daß wer z’ Haus a krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, hat, und der thut a Wollfart aufm Goͤckerliberg in Waͤlischland, wo ma um an Kreuzer an Metzen Lorberbladeln kriegt, dem wirds krange Kind, der krange Mon, s’ krange Weib, der krange Vader, d’ krange Muader, d’ krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha is, auf der Stell gsund.’
‘Doͤs wir i schon machen,’ hat die Baͤurin drauf gsagt. No, drauf, aufm Mittwoch hat si halt d’ Baͤurin ins Bett glegt,
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