Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.68. De Gaudeif un sien Meester. Jan wull sien Sohn en Handwerk lehren loeten, do gonk Jan in de Kerke, un beddet to ussen Herrgott wat üm wull selig (zuträglich) wöre: do steit de Köster achter dat Altar, un seg 'dat Gaudeifen, dat Gaudeifen (gaudieben).' Do geit Jan wier to sien Sohn, he möst dat Gaudeifen lehren, dat hedde em usse Herrgott segt. Geit he met sienen Sohn, un sögt sick enen Mann, de dat Gaudeifen kann. Do goht se ene ganze Tied, kummt in so'n graut Wold, do steit so'n klein Hüsken met so'ne olle Frau derin; seg Jan 'wiet ji nig enen Mann, de dat Gaudeifen kann? 'Dat känn ji hier wull lehren,' seg de Frau, 'mien Sohn is en Meester dervon.' Do kührt (spricht) he met den Sohn, of he dat Gaudeifen auk recht könne? De Gaudeifs-Meester seg 'ick willt juen Sohn wull lehren, dann kummt övern Johr wier, wann ji dann juen Sohn noch kennt, dann will ick gar kien Lehrgeld hebben, un kenne ji em nig, dann müge ji mi twe hunnert Dahler giewen.' De Vader geit wier noh Hues, un de Sohn lehret gut hexen un gaudeifen. Asse dat Johr um is, geit de Vader alle un grient, wu he dat anfangen will, dat he sienen Sohn kennt. Asse he der 68. De Gaudeif un sien Meester. Jan wull sien Sohn en Handwerk lehren loeten, do gonk Jan in de Kerke, un beddet to ussen Herrgott wat uͤm wull selig (zutraͤglich) woͤre: do steit de Koͤster achter dat Altar, un seg ‘dat Gaudeifen, dat Gaudeifen (gaudieben).’ Do geit Jan wier to sien Sohn, he moͤst dat Gaudeifen lehren, dat hedde em usse Herrgott segt. Geit he met sienen Sohn, un soͤgt sick enen Mann, de dat Gaudeifen kann. Do goht se ene ganze Tied, kummt in so’n graut Wold, do steit so’n klein Huͤsken met so’ne olle Frau derin; seg Jan ‘wiet ji nig enen Mann, de dat Gaudeifen kann? ‘Dat kaͤnn ji hier wull lehren,’ seg de Frau, ‘mien Sohn is en Meester dervon.’ Do kuͤhrt (spricht) he met den Sohn, of he dat Gaudeifen auk recht koͤnne? De Gaudeifs-Meester seg ‘ick willt juen Sohn wull lehren, dann kummt oͤvern Johr wier, wann ji dann juen Sohn noch kennt, dann will ick gar kien Lehrgeld hebben, un kenne ji em nig, dann muͤge ji mi twe hunnert Dahler giewen.’ De Vader geit wier noh Hues, un de Sohn lehret gut hexen un gaudeifen. Asse dat Johr um is, geit de Vader alle un grient, wu he dat anfangen will, dat he sienen Sohn kennt. Asse he der <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0462" n="431"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">68.<lb/> De Gaudeif un sien Meester.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>an wull sien Sohn en Handwerk lehren loeten, do gonk Jan in de Kerke, un beddet to ussen Herrgott wat uͤm wull selig (zutraͤglich) woͤre: do steit de Koͤster achter dat Altar, un seg ‘dat Gaudeifen, dat Gaudeifen (gaudieben).’ Do geit Jan wier to sien Sohn, he moͤst dat Gaudeifen lehren, dat hedde em usse Herrgott segt. Geit he met sienen Sohn, un soͤgt sick enen Mann, de dat Gaudeifen kann. Do goht se ene ganze Tied, kummt in so’n graut Wold, do steit so’n klein Huͤsken met so’ne olle Frau derin; seg Jan ‘wiet ji nig enen Mann, de dat Gaudeifen kann? ‘Dat kaͤnn ji hier wull lehren,’ seg de Frau, ‘mien Sohn is en Meester dervon.’ Do kuͤhrt (spricht) he met den Sohn, of he dat Gaudeifen auk recht koͤnne? De Gaudeifs-Meester seg ‘ick willt juen Sohn wull lehren, dann kummt oͤvern Johr wier, wann ji dann juen Sohn noch kennt, dann will ick gar kien Lehrgeld hebben, un kenne ji em nig, dann muͤge ji mi twe hunnert Dahler giewen.’</p><lb/> <p>De Vader geit wier noh Hues, un de Sohn lehret gut hexen un gaudeifen. Asse dat Johr um is, geit de Vader alle un grient, wu he dat anfangen will, dat he sienen Sohn kennt. Asse he der </p> </div> </body> </text> </TEI> [431/0462]
68.
De Gaudeif un sien Meester.
Jan wull sien Sohn en Handwerk lehren loeten, do gonk Jan in de Kerke, un beddet to ussen Herrgott wat uͤm wull selig (zutraͤglich) woͤre: do steit de Koͤster achter dat Altar, un seg ‘dat Gaudeifen, dat Gaudeifen (gaudieben).’ Do geit Jan wier to sien Sohn, he moͤst dat Gaudeifen lehren, dat hedde em usse Herrgott segt. Geit he met sienen Sohn, un soͤgt sick enen Mann, de dat Gaudeifen kann. Do goht se ene ganze Tied, kummt in so’n graut Wold, do steit so’n klein Huͤsken met so’ne olle Frau derin; seg Jan ‘wiet ji nig enen Mann, de dat Gaudeifen kann? ‘Dat kaͤnn ji hier wull lehren,’ seg de Frau, ‘mien Sohn is en Meester dervon.’ Do kuͤhrt (spricht) he met den Sohn, of he dat Gaudeifen auk recht koͤnne? De Gaudeifs-Meester seg ‘ick willt juen Sohn wull lehren, dann kummt oͤvern Johr wier, wann ji dann juen Sohn noch kennt, dann will ick gar kien Lehrgeld hebben, un kenne ji em nig, dann muͤge ji mi twe hunnert Dahler giewen.’
De Vader geit wier noh Hues, un de Sohn lehret gut hexen un gaudeifen. Asse dat Johr um is, geit de Vader alle un grient, wu he dat anfangen will, dat he sienen Sohn kennt. Asse he der
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