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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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16.
Die drei Schlagenblätter.

Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernähren. Da sprach der Sohn 'lieber Vater, es geht euch so kümmerlich, ich falle euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen wie ich mein Brot verdiene.' Da gab ihm der Vater seinen Segen, und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied. Zu dieser Zeit führte der König eines mächtigen Reichs Krieg, der Jüngling begab sich zu dem Heer, und zog mit ins Feld. Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr, und regnete blaue Bohnen, daß seine Kammeraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anführer blieb, so wollten die übrigen die Flucht ergreifen, aber der Jüngling trat heraus, sprach ihnen Muth zu, und rief 'wir wollen unser Vaterland nicht zu Grunde gehen lassen.' Da folgten ihm die andern, und er drang ein, und schlug den Feind. Der König, als er hörte daß er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn über alle andern, gab ihn große Schätze, und machte ihn zum ersten in seinem Reich.

Der König hatte eine Tochter, die ebenso schön als wunderlich

16.
Die drei Schlagenblaͤtter.

Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernaͤhren. Da sprach der Sohn ‘lieber Vater, es geht euch so kuͤmmerlich, ich falle euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen wie ich mein Brot verdiene.’ Da gab ihm der Vater seinen Segen, und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied. Zu dieser Zeit fuͤhrte der Koͤnig eines maͤchtigen Reichs Krieg, der Juͤngling begab sich zu dem Heer, und zog mit ins Feld. Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr, und regnete blaue Bohnen, daß seine Kammeraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anfuͤhrer blieb, so wollten die uͤbrigen die Flucht ergreifen, aber der Juͤngling trat heraus, sprach ihnen Muth zu, und rief ‘wir wollen unser Vaterland nicht zu Grunde gehen lassen.’ Da folgten ihm die andern, und er drang ein, und schlug den Feind. Der Koͤnig, als er hoͤrte daß er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn uͤber alle andern, gab ihn große Schaͤtze, und machte ihn zum ersten in seinem Reich.

Der Koͤnig hatte eine Tochter, die ebenso schoͤn als wunderlich

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[102/0133] 16. Die drei Schlagenblaͤtter. Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernaͤhren. Da sprach der Sohn ‘lieber Vater, es geht euch so kuͤmmerlich, ich falle euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen wie ich mein Brot verdiene.’ Da gab ihm der Vater seinen Segen, und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied. Zu dieser Zeit fuͤhrte der Koͤnig eines maͤchtigen Reichs Krieg, der Juͤngling begab sich zu dem Heer, und zog mit ins Feld. Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr, und regnete blaue Bohnen, daß seine Kammeraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anfuͤhrer blieb, so wollten die uͤbrigen die Flucht ergreifen, aber der Juͤngling trat heraus, sprach ihnen Muth zu, und rief ‘wir wollen unser Vaterland nicht zu Grunde gehen lassen.’ Da folgten ihm die andern, und er drang ein, und schlug den Feind. Der Koͤnig, als er hoͤrte daß er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn uͤber alle andern, gab ihn große Schaͤtze, und machte ihn zum ersten in seinem Reich. Der Koͤnig hatte eine Tochter, die ebenso schoͤn als wunderlich

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/133>, abgerufen am 18.12.2024.