III, 2. Dann auch in den modernen franz. Mär- chen der Aulnoi.
Zur weißen Schlange. No. 17.
Die Sagen von sprechenden Vögeln, die den Men- schen rathen und ihr Schicksal verkündigen, sind unzählig und können hier nicht abgehandelt wer- den. Die Menschen lernen diese Sprache haupt- sächlich auf zwei Arten: 1) durch das Essen eines Herzens von einem Drachen, z. B. Siegfried, oder Vogel, s. unten No. 60.); 2) oder einer wei- ßen Schlange, wie hier und in einer merkwürdi- gen, hannöverischen Volkssage von der Seeburg, die wir anderwärts mittheilen werden. Ganz hier- her gehört auch die märchenhafte, altnordische Sa- ge von Kraka und ihren beiden Söhnen, Roller und Erich.
Zum Strohhalm. No. 18.
Vergl. No. 80. Dieses und ähnliche Märchen (No. 23. 43.) entscheiden freilich den Punct, ob außer den Thieren, auch Pflanzen und andere Dinge zur Fabel gehören können.
Zum Fischer un sine Fru. No. 19.
Dieses Märchen welches der seel. Runge aus der pommerschen Mundart treflich niedergeschrie- ben, theilte uns Arnim im Jahr 1809 freundschaft- lich mit, von demselben durch v. d. Hagen erhielt es auch Büsching und hat es in seiner Sammlung wiewohl nicht ohne Fehler abdrucken lassen. Die Fabel selbst, deren Eingang merkwürdig an eine der N. 1001, No. 9. etc. etc. so wie an die walli- sische von Taliesin erinnert, wird auch in hiesiger Gegend sehr häufig, aber unvollständiger, doch mit einigen Abänderungen erzählt. Es heißt: vom Männchen Domine sonst auch von Hans Dudel- dee) und Frauchen Dinderlinde. Domine klagt über sein Unglück und geht hinaus an den See, da streckt ein Fischchen den Kopf hervor:
III, 2. Dann auch in den modernen franz. Maͤr- chen der Aulnoi.
Zur weißen Schlange. No. 17.
Die Sagen von ſprechenden Voͤgeln, die den Men- ſchen rathen und ihr Schickſal verkuͤndigen, ſind unzaͤhlig und koͤnnen hier nicht abgehandelt wer- den. Die Menſchen lernen dieſe Sprache haupt- ſaͤchlich auf zwei Arten: 1) durch das Eſſen eines Herzens von einem Drachen, z. B. Siegfried, oder Vogel, ſ. unten No. 60.); 2) oder einer wei- ßen Schlange, wie hier und in einer merkwuͤrdi- gen, hannoͤveriſchen Volksſage von der Seeburg, die wir anderwaͤrts mittheilen werden. Ganz hier- her gehoͤrt auch die maͤrchenhafte, altnordiſche Sa- ge von Kraka und ihren beiden Soͤhnen, Roller und Erich.
Zum Strohhalm. No. 18.
Vergl. No. 80. Dieſes und aͤhnliche Maͤrchen (No. 23. 43.) entſcheiden freilich den Punct, ob außer den Thieren, auch Pflanzen und andere Dinge zur Fabel gehoͤren koͤnnen.
Zum Fiſcher un ſine Fru. No. 19.
Dieſes Maͤrchen welches der ſeel. Runge aus der pommerſchen Mundart treflich niedergeſchrie- ben, theilte uns Arnim im Jahr 1809 freundſchaft- lich mit, von demſelben durch v. d. Hagen erhielt es auch Buͤſching und hat es in ſeiner Sammlung wiewohl nicht ohne Fehler abdrucken laſſen. Die Fabel ſelbſt, deren Eingang merkwuͤrdig an eine der N. 1001, No. 9. ꝛc. ꝛc. ſo wie an die walli- ſiſche von Talieſin erinnert, wird auch in hieſiger Gegend ſehr haͤufig, aber unvollſtaͤndiger, doch mit einigen Abaͤnderungen erzaͤhlt. Es heißt: vom Maͤnnchen Dominē ſonſt auch von Hans Dudel- dee) und Frauchen Dindĕrlindē. Domine klagt uͤber ſein Ungluͤck und geht hinaus an den See, da ſtreckt ein Fiſchchen den Kopf hervor:
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[X/0432]
III, 2. Dann auch in den modernen franz. Maͤr-
chen der Aulnoi.
Zur weißen Schlange. No. 17.
Die Sagen von ſprechenden Voͤgeln, die den Men-
ſchen rathen und ihr Schickſal verkuͤndigen, ſind
unzaͤhlig und koͤnnen hier nicht abgehandelt wer-
den. Die Menſchen lernen dieſe Sprache haupt-
ſaͤchlich auf zwei Arten: 1) durch das Eſſen eines
Herzens von einem Drachen, z. B. Siegfried,
oder Vogel, ſ. unten No. 60.); 2) oder einer wei-
ßen Schlange, wie hier und in einer merkwuͤrdi-
gen, hannoͤveriſchen Volksſage von der Seeburg,
die wir anderwaͤrts mittheilen werden. Ganz hier-
her gehoͤrt auch die maͤrchenhafte, altnordiſche Sa-
ge von Kraka und ihren beiden Soͤhnen, Roller
und Erich.
Zum Strohhalm. No. 18.
Vergl. No. 80. Dieſes und aͤhnliche Maͤrchen
(No. 23. 43.) entſcheiden freilich den Punct, ob
außer den Thieren, auch Pflanzen und andere Dinge
zur Fabel gehoͤren koͤnnen.
Zum Fiſcher un ſine Fru. No. 19.
Dieſes Maͤrchen welches der ſeel. Runge aus
der pommerſchen Mundart treflich niedergeſchrie-
ben, theilte uns Arnim im Jahr 1809 freundſchaft-
lich mit, von demſelben durch v. d. Hagen erhielt
es auch Buͤſching und hat es in ſeiner Sammlung
wiewohl nicht ohne Fehler abdrucken laſſen. Die
Fabel ſelbſt, deren Eingang merkwuͤrdig an eine
der N. 1001, No. 9. ꝛc. ꝛc. ſo wie an die walli-
ſiſche von Talieſin erinnert, wird auch in hieſiger
Gegend ſehr haͤufig, aber unvollſtaͤndiger, doch mit
einigen Abaͤnderungen erzaͤhlt. Es heißt: vom
Maͤnnchen Dominē ſonſt auch von Hans Dudel-
dee) und Frauchen Dindĕrlindē. Domine klagt
uͤber ſein Ungluͤck und geht hinaus an den See,
da ſtreckt ein Fiſchchen den Kopf hervor:
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/432>, abgerufen am 18.12.2024.
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