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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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sprach: nimm doch ein Spanferkelchen und koch
es, wie sies gern haben will.

Das that der Koch, und setzte es der Alten
vor in einer weißen Brühe, und sie speiste es
mit noch größerm Appetit.

Endlich dachte die Alte: nun sind die Kin-
der in meinem Leib, du willst nun auch die jun-
ge Königin essen, rief den Koch und befahl ihm
die junge Königin zu kochen. -- --

(Fragment: beim drittenmal schlachtet der Koch eine
Hirschkuh. Nun hat aber die junge Königin ihre Noth,
daß sie ihre Kinder vom Schreien abhält, damit die
Alte nicht hört, sie seien noch am Leben u. s. w.)

85.
Fragmente.
a) Schneeblume.

Eine junge Königstochter hieß Schneeblu-
me, weil sie weiß, wie der Schnee war, und
im Winter geboren. Eines Tags war ihre Mut-
ter krank geworden, und sie ging in den Wald
und wollte heilsame Kräuter brechen, wie sie
nun an einem großen Baum vorüber ging, flog
ein Schwarm Bienen heraus und bedeckten ih-
ren ganzen Leib von Kopf bis zu Füßen. Aber
sie stachen sie nicht und thaten ihr nicht weh,
sondern trugen Honig auf ihre Lippen, und
ihr ganzer Leib strahlte ordentlich von Schön-
heit. -- --


Kindermärchen. B b

ſprach: nimm doch ein Spanferkelchen und koch
es, wie ſies gern haben will.

Das that der Koch, und ſetzte es der Alten
vor in einer weißen Bruͤhe, und ſie ſpeiſte es
mit noch groͤßerm Appetit.

Endlich dachte die Alte: nun ſind die Kin-
der in meinem Leib, du willſt nun auch die jun-
ge Koͤnigin eſſen, rief den Koch und befahl ihm
die junge Koͤnigin zu kochen. — —

(Fragment: beim drittenmal ſchlachtet der Koch eine
Hirſchkuh. Nun hat aber die junge Königin ihre Noth,
daß ſie ihre Kinder vom Schreien abhält, damit die
Alte nicht hört, ſie ſeien noch am Leben u. ſ. w.)

85.
Fragmente.
a) Schneeblume.

Eine junge Koͤnigstochter hieß Schneeblu-
me, weil ſie weiß, wie der Schnee war, und
im Winter geboren. Eines Tags war ihre Mut-
ter krank geworden, und ſie ging in den Wald
und wollte heilſame Kraͤuter brechen, wie ſie
nun an einem großen Baum voruͤber ging, flog
ein Schwarm Bienen heraus und bedeckten ih-
ren ganzen Leib von Kopf bis zu Fuͤßen. Aber
ſie ſtachen ſie nicht und thaten ihr nicht weh,
ſondern trugen Honig auf ihre Lippen, und
ihr ganzer Leib ſtrahlte ordentlich von Schoͤn-
heit. — —


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[385/0419] ſprach: nimm doch ein Spanferkelchen und koch es, wie ſies gern haben will. Das that der Koch, und ſetzte es der Alten vor in einer weißen Bruͤhe, und ſie ſpeiſte es mit noch groͤßerm Appetit. Endlich dachte die Alte: nun ſind die Kin- der in meinem Leib, du willſt nun auch die jun- ge Koͤnigin eſſen, rief den Koch und befahl ihm die junge Koͤnigin zu kochen. — — (Fragment: beim drittenmal ſchlachtet der Koch eine Hirſchkuh. Nun hat aber die junge Königin ihre Noth, daß ſie ihre Kinder vom Schreien abhält, damit die Alte nicht hört, ſie ſeien noch am Leben u. ſ. w.) 85. Fragmente. a) Schneeblume. Eine junge Koͤnigstochter hieß Schneeblu- me, weil ſie weiß, wie der Schnee war, und im Winter geboren. Eines Tags war ihre Mut- ter krank geworden, und ſie ging in den Wald und wollte heilſame Kraͤuter brechen, wie ſie nun an einem großen Baum voruͤber ging, flog ein Schwarm Bienen heraus und bedeckten ih- ren ganzen Leib von Kopf bis zu Fuͤßen. Aber ſie ſtachen ſie nicht und thaten ihr nicht weh, ſondern trugen Honig auf ihre Lippen, und ihr ganzer Leib ſtrahlte ordentlich von Schoͤn- heit. — — Kindermärchen. B b

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/419>, abgerufen am 18.12.2024.